Die Charakteristik der Abdeckung im Haus Gottes

Einleitung

Um in dieser Zeit die geistliche Abdeckung im Haus Gottes richtig zu verstehen, ist es notwendig darauf zu achten, wie die erste Wohnstätte Gottes auf Erden, bei der es sich um die Stiftshütte handelte, abgedeckt war.
Die Stiftshütte war der sogenannte Wohnort Gottes inmitten der Wüstenzeit des Volkes Israel (vgl. 2.Mose 26,1.4-7.14).

2.Mose 26,1.4-7.14:
1 Die Wohnung sollst du machen aus zehn Teppichen von gezwirnter feiner Leinwand, von blauem und rotem Purpur und von Scharlach. Cherubim sollst du einweben in kunstreicher Arbeit. ...
4 Und du sollst Schlaufen machen von blauem Purpur bei jedem Stück an dem Rand, wo die zwei Stücke zusammengeheftet werden, 5 fünfzig Schlaufen an jedem Stück, dass eine Schlaufe der andern gegenüberstehe.
6 Und du sollst fünfzig goldene Haken machen, mit denen man die Teppiche zusammenhefte, einen an den andern, damit es eine Wohnung werde.
7 Du sollst auch Teppiche aus Ziegenhaar machen als Zelt über der Wohnung, elf Teppiche. ...
14 Über die Decke des Zeltes sollst du eine Decke von rot gefärbten Widderfellen machen und darüber noch eine Decke von Dachsfellen (Anm.: Tachaschhäute- Delphinhäute).

Die Stiftshütte- der Himmel unter den Menschen auf Erden

Die Charakteristik der Stiftshütte ist ein Hinweis auf den Himmel, der auf die Erde einwirkt, weil das Zelt im Wort Gottes mit den Himmeln im Zusammenhang steht (vgl. Psalm 19,5; Psalm 104,2; Jesaja 40,22 i.V.m. Johannes 1,14).

Psalm 19,5:
5 Ihr Schall geht aus in alle Lande und ihr Reden bis an die Enden der Welt. Er hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht; ...

Psalm 104,2:
2 Licht ist dein Kleid, das du anhast. Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich; ...

Jesaja 40,22:
22 Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt; ...

Johannes 1,14:
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte (Anm.: griechisch "skenoo "= "wohnte, zeltete") unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Die rot-blauen "Teppiche"

Die erste Ebene der Abdeckung der Stiftshütte mit den rot-blauen Teppichen und den auf ihnen eingewebten Kerubim mit den fünfzig Schlaufen weist uns auf die Nasiräer (Anm.: die Geweihten) und die königliche Priesterschaft hin, für die uns Jesus Christus mit seinem kostbaren Blut erkauft und geweiht hat (vgl. Klagelieder 4,7 i.V.m. Offenbarung 1,5-6; 2.Mose 19,5-6).

Klagelieder 4,7:
7 Zions Fürsten (Anm.: Nasiräer) waren reiner als der Schnee und weißer als Milch; ihr Leib war rötlicher als Korallen, ihr Aussehen war wie Saphir.

Offenbarung 1,5-6:
... 5 und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut
6 und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

2.Mose 19,5-6:
5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
6 Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.

Die fünfzig Schlaufen

Die fünfzig Schlaufen offenbaren, dass Jesus Christus uns "schuldenfrei" gemacht hat, so dass wir in Jubel und in der Kraft des Heiligen Geistes leben dürfen. Die Zahl 50 steht in Verbindung mit Schuldenerlass und der Ausgießung des Heiligen Geistes, weil am fünfzigsten Tag der Heilige Geist zu Schawuot/ Pfingsten ausgegossen wurde und alle fünfzig Jahre die Schulden im Volk Israel erlassen wurden (vgl. 3.Mose 25,8-10; 3.Mose 23,15-17 i.V.m. Apostelgeschichte 2,1-4).

3.Mose 25,8-10:
8 Und du sollst zählen sieben Sabbatjahre, siebenmal sieben Jahre, dass die Zeit der sieben Sabbatjahre neunundvierzig Jahre mache.
9 Da sollst du die Posaune blasen lassen durch euer ganzes Land am zehnten Tage des siebenten Monats, am Versöhnungstag.
10 Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seiner Habe und zu seiner Sippe kommen.

3.Mose 23,15-17 (Anm.: Schawuot/ Fest der Wochen/ Pfingsten):
15 Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat, da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sieben ganze Wochen.
16 Bis zu dem Tag nach dem siebenten Sabbat, nämlich fünfzig Tage, sollt ihr zählen und dann ein neues Speisopfer dem HERRN opfern.
17 Ihr sollt aus euren Wohnungen zwei Brote bringen als Schwingopfer, von zwei Zehnteln feinstem Mehl, gesäuert und gebacken, als Erstlingsgabe für den HERRN.

Apostelgeschichte 2,1-4:
1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.
2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Die elf Teppiche aus Ziegenhaar

Die elf Teppiche aus Ziegenhaar, die die erste Ebene der Teppiche der Stiftshütte bedeckte, wurde aus schwarzem Ziegenhaar hergestellt.
Die Zahl 11 und die Farbe Schwarz weisen uns auf die Heiligen im Königreich Gottes hin, die sich in dem Amt des Propheten bewegen und dazu beitragen, dass die verborgenen Geheimnisse Gottes offenbart werden, so wie ein Stern, der am dunklen Firmament scheint, um die Zeiten und Zeitabschnitte zu offenbaren (vgl. 2.Petrus 1,19-21 i.V.m. 1.Mose 1,14-18).

2.Petrus 1,19-21:
19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen (Anm.: dreckigen) Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
20 Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist.
21 Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.

1.Mose 1,14-18:
14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre 15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so.
16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne.
17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde 18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war.

Der starke Willen eines Propheten

Das Ziegenhaar deutet weiterhin auf den starken Willen des Propheten hin, den er benötigt, um das Wort und den Plan Gottes den Menschen mitzuteilen, zu denen er gesandt ist, selbst wenn die Adressaten nicht bereit sind auf seine Stimme zu hören (vgl. 2.Könige 1,8 i.V.m. Hesekiel 3,8-11).

2.Könige 1,8:
8 Sie sprachen zu ihm: Er hatte langes Haar (Anm.: trug einen Mantel aus Ziegenhaar) und einen Ledergurt um seine Lenden. Er aber sprach: Es ist Elija, der Tischbiter.

Hesekiel 3,8-11:
8 Siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn.
9 Ja, ich habe deine Stirn so hart wie einen Diamanten gemacht, der härter ist als ein Kieselstein. Darum fürchte dich nicht, entsetze dich auch nicht vor ihnen; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.
10 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren!
11 Und geh hin zu den Weggeführten deines Volks und verkündige ihnen und sprich zu ihnen: "So spricht Gott der HERR!", sie hören oder lassen es.

Das hebräische Wort für "Ziege" ist "'ēs" und meint "eine weibliche Ziege, einen Ziegenbock, ein Ziegenjunges oder Ziegenhaar". Es kommt von dem Wurzelwort "āsas", was unter anderem soviel bedeutet wie "sich als stark erweisen, mächtig sein, stark sein, Gewalt haben, kräftige Hilfe leisten".
Wenn wir diese Worterklärung auf die Kraft des prophetischen Wortes anwenden, so wie es der Apostel Paulus in 1.Korinther 14,3 beschreibt, können wir ein engen Zusammenhang zu dem Ziegenhaar und das Amt des Propheten erkennen.

1.Korinther 14,3:
3 Wer aber prophetisch redet, der redet den Menschen zur Erbauung (Anm.: Stärkung, Ermutigung) und zur Ermahnung und zur Tröstung.

Die Ziege brauchte für die Abdeckung der Stiftshütte nicht zu sterben!

Es ist bezeichnend, dass für die Teppiche mit dem Ziegenhaar keine Ziegenhaut verwendet wurde, sondern nur ihr Haar, was bedeutet, dass die Ziege für die Abdeckung der Stiftshütte nicht zu sterben brauchte.
Diese Tatsache symbolisiert, dass keine Offenbarung, welche durch Gottes Willen den Mund des Propheten verlässt zu Boden fällt, sondern sich zur von Gott gesetzten Zeit manifestiert.
Das war z.B. die geistliche Qualität des Propheten Samuels (vgl. 1.Samuel 3,19)!

1.Samuel 3,19:
19 Samuel aber wuchs heran, und der HERR war mit ihm und ließ keines von allen seinen Worten zur Erde fallen.

Welche Charakteristik trägt das prophetische Wort?

Anhand der Ziegenhaarabdeckung der Stiftshütte können wir die Charakteristik des prophetischen Wortes erkennen, das wie eine "weibliche Ziege" oder "ein Ziegenjunges" ist, welche neues Leben empfängt oder neues Leben durch kindlichen Glauben zu den Menschen trägt (vgl. Matthäus 18,3 i.V.m. Matthäus 19,14).

Matthäus 18,3:
... 3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.

Matthäus 19,14:
14 Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich.

Das ist unter anderem auch die Begründung, warum das Zeugnis Jesu (Anm.: Potential eines Ziegenjunges), der Geist der Prophetie ist (vgl. Offenbarung 19,10e)!

Offenbarung 19,10e:
10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.

Das Widderfell

Über der Ebene der Ziegenhaarteppiche lag die Ebene des Widderfells, das mit dem Tod des Widders in Verbindung stand. Für diese Abdeckung musste Leben sterben und Blut fließen.
Das hebräische Wort für Widder ist "'ajil" und bedeutet "Kraft, Stärke, Gewaltiger, Mächtiger, einflussreiche Bürgerschaft, mächtiger Baum, Einfassung, Pfeiler eines Tores".
Der Widder ist unter anderem ein Hinweis auf den Bund und die Verheißung Gottes mit Abraham (vgl. 1.Mose 15,9; 1.Mose 22,13).

1.Mose 15,9:
9 Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine andere Taube.

1.Mose 22,13:
13 Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt.

Die Bereitschaft von Abraham seinen Sohn der Verheißung Gott hinzugeben, ist ein Zeichen dafür, dass wir unseren gesamten Willen Gott übergeben müssen, so dass er uns in Kraft in unserer Verheißung vollständig aktivieren kann!
Wenn wir das tun, werden wir zu einem "starken Mann" bzw. zu einer "stützenden Säule", die die Menschen durch die Art führt, wie wir vor ihnen leben. Angesichts der Stärke der "Säule", die der himmlische Vater den Menschen in den Weg stellt, erhalten sie Mut und Unterstützung in ihrem Leben (vgl. Psalm 144,12 i.V.m. Offenbarung 3,12), was dazu führt, dass sich ihr Leben auf Erden mit dem Himmel verbindet, da eine Säule den Boden mit der Decke verknüpft.

Die Tachaschhaut

Über der Ebene der Widderfellteppiche wurde die Haut von Delphinen bzw. Seekühen gelegt, die auch "Tachaschhaut" genannt wird, welche ebenfalls mit dem Tod des Wassertieres in Verbindung stand.
Diese Art von Haut weist auf das lebendige Wort Gottes hin, weil das Wort Gottes von Paulus in Epheser 5,26 als Wasserbad bezeichnet wird.

Epheser 5,26:
... 26 um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er ...

Weiterhin ist die Stimme Gottes und die seines Sohnes Jesus Christus wie der Klang von Wassermassen (vgl. Hesekiel 1,24a i.V.m. Offenbarung 1,15).

Hesekiel 1,24a:
24 Und wenn sie (Anm.: die Wesen) gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ...

Offenbarung 1,15:
... 15 und seine (Anm.: Jesus Christus) Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; ...

Fazit

Die Abdeckung im Haus Gottes ist von Gott dazu gedacht, um das Innere seines Hauses vor widrigen äußerlichen Einflüssen zu schützen und seine Gegenwart darin zu wahren.
Die Abdeckung beinhaltet den Schutz durch das Blut des Opfers von Jesus Christus, sein geschriebenes Wort und seine gesetzten Propheten, die in der richtigen Weise über das Haus Gottes wachen, um einen gesunden, geistlichen Status der Heiligen in seinem Haus zu wahren.
Es meint auch den Schutz und die Fürsorge Gottes durch die Flügel des großen Adlers mit dem Ziel sein Volk an den Ort der intimen Beziehung mit ihm zu führen (vgl. Offenbarung 12,14).

Offenbarung 12,14:
14 Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm