Gottes Gnade führt zur Verheißung!

Vielen von uns ist vielleicht nicht immer bewusst, wie wichtig es dem HERRN ist, dass wir als sein Volk in die uns von ihm zur Verfügung gestellte Verheißung eintreten. Hierbei kommt dem Eintritt in die Ruhe Gottes, die eine geistliche Ruhe beinhaltet sowie mit dem siebenten Tag verbunden ist, eine besonders hohe Bedeutung zu (vgl. Hebräer 4,1.6-10).
 
Hebräer 4,1.6-10:
1 So lasst uns nun mit Furcht darauf achten, dass keiner von euch etwa zurückbleibe, solange die Verheißung noch besteht, dass wir zu seiner Ruhe kommen. …
6 Da es nun bestehen bleibt, dass einige zu dieser Ruhe kommen sollen, und die, denen es zuerst verkündigt ist, nicht dahin gekommen sind wegen des Ungehorsams, 7 bestimmt er abermals einen Tag, ein „Heute“, und spricht nach so langer Zeit durch David, wie eben gesagt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“
8 Denn wenn Josua sie zur Ruhe geführt hätte, würde Gott nicht danach von einem andern Tag geredet haben.
9 Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
10 Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.
 
Der erfüllte Auftrag und die Ruhe Gottes
 
Vor allem dort, wo wir erkennen, dass unser Auftrag erfüllt ist, dürfen wir dem Heiligen Geist erlauben, uns in die Ruhe Gottes hineinzuführen. Das umfasst einen Abschluss einer Phase in der uns von Gott zur Verfügung gestellten Zeit.
 
Im Zusammenhang mit dieser Ruhe Gottes und der Verheißung, wurde ich an die Bibelstelle aus 1.Samuel 1 erinnert, wo es um Hanna – „Die Begnadigte“, geht. Hanna war die Ehefrau von dem gottesfürchtigen Elkana – „Gott hat in Besitz genommen“.
 
Da Hanna der Mutterschoß verschlossen war, konnte sie keine Kinder empfangen und wurde von ihrer Rivalin Peninna sooft sie zum Haus Gottes in Schilo – „Ruhe“ hinaufzogen durch ihre Worte gekränkt (vgl. 1.Samuel 1,1-3.6-7).
 
1.Samuel 1,1-3.6-7:
1 Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter.
2 Und er hatte zwei Frauen; die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder und Hanna hatte keine Kinder.
3 Dieser Mann ging jährlich hinauf von seiner Stadt, um anzubeten und dem HERRN Zebaoth zu opfern in Silo. Dort aber waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN. …
6 Und ihre Widersacherin (Anm.: Peninna) kränkte und reizte sie sehr, weil der HERR ihren Leib verschlossen hatte.
7 So ging es alle Jahre; wenn sie hinaufzog zum Haus des HERRN, kränkte jene sie. Dann weinte Hanna und aß nichts.
 
Die Gunst Hannas und die erste Liebe
 
Hanna hatte von ihrem Mann Elkana eine vorgezogene Stellung in seinem Herzen. Das wird anhand des ihr von ihm gegebenen doppelten Anteils und seiner Aussage ihr gegenüber deutlich, dass sie ihm mehr wert war als zehn Söhne. Trotzdem war Hanna in ihrem Herzen aufgrund ihrer Unfruchtbarkeit traurig (vgl. 1.Samuel 1,5.8).
 
1.Samuel 1,5.8 (Rev. Elberfelder):
… ; 5 aber Hanna gab er einen besonders großen Anteil [doppelten]. Denn Hanna hatte er lieb; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen. …
8 Aber Elkana, ihr Mann, sagte zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht? Und warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?
 
Trotz ihres unfruchtbaren Zustands stand Hanna in den Augen ihres Mannes unter dem Segen des Erstgeborenen, was anhand der Zuteilung des doppelten Anteils deutlich wird (vgl. 5.Mose 21,17).
 
5.Mose 21,17:
… 17 sondern er soll den Sohn der ungeliebten Frau als den ersten Sohn anerkennen und ihm zwei Teile geben von allem, was vorhanden ist; denn dieser ist der Erstling seiner Kraft, und sein ist das Recht der Erstgeburt.
 
Hanna war zu diesem Zeitpunkt noch nicht schwanger, weshalb der Schwerpunkt auf dem Ehebund in der ersten Liebe zwischen Elkana und ihr liegt. Anhand dessen wird für uns deutlich, dass es zuerst dem HERRN um die Liebesbeziehung zwischen ihm und uns geht, woran wir uns erfreuen und genügen lassen sollen.
 
Wir sehnen uns beispielsweise nach einer sichtbaren Frucht als ein Werk für den HERRN oder sehnen uns nach einem Dienst im Königreich Gottes, dabei geht es unserem Gott als unserem Bräutigam einzig um unsere Fokussierung auf die Liebe zu ihm (vgl. Matthäus 22,37-40).
 
Matthäus 22,37-40:
37 Jesus aber antwortete ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (vgl. 5.Mose 6,5).“
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
39 Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (vgl. 3.Mose 19,18).“
40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
 
Die von Gott zugeteilte Gnade
 
Wenn man die Namen Elkana und Hanna näher betrachtet, wird darin das Prinzip der von Gott zugeteilten Gnade deutlich, die von ihm allein kommt, weil er im Besitz von wahrer Gnade ist. Gnade zeichnet sich darin aus, dass sie nicht verdient werden kann.
 
In diesem Zusammenhang weist Hanna in ihrer Traurigkeit auf die Thematik des fleischlichen Verständnisses von Gnade hin, was mit eigenen Werken verknüpft ist, um die Verheißung Gottes aus eigenem Willen zu etablieren.
 
Zuallererst ist es jedoch unabdingbar, dass wir lernen uns an seiner Gnade genügen zu lassen, weil seine Kraft in den Schwachen mächtig ist (vgl. 2.Korinther 12,9a).
 
2.Korinther 12,9a:
9a Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. …
 
Wenn wir uns an seiner Gnade genügen lassen und seine Liebe mit unserem ganzen Herzen erwidern, eröffnet sich die Verheißung, die dem Segensbereich des „Erstgeborenen“ entspricht.
 
Es war Elkana wichtig, dass Hanna sich dessen bewusst war, dass er sie vollkommen liebte, egal, ob sie ihm Kinder zur Welt brachte oder nicht.
 
Hanna wurde bereits von Elkana in den Segensbereich des „Erstgeborenen“ gestellt, was für uns bedeuten kann, dass der HERR später das Gebet von Hanna im Tempel in Schilo erhörte, während der Priester Eli anwesend war und sie kritisch beobachtete.
 
Wenn sich Gnade in der unverdienten Liebe Gottes bewegt, fallen wir eher selten in ein fleischliches Muster von Gnade, um unsere Verheißung aus unserem eigenen Antrieb hervorzubringen. Deshalb ist die Demut Gnade anzunehmen so entscheidend, um nicht aus eigener Kraft Werke im Fleisch (Anm.: selbstgerechte Haltung) zu verfolgen.
 
Gnade und die Kommunikation des Geistes
 
Aus 1. Samuel 1,9ff. können wir entnehmen, dass sich Gnade, repräsentiert durch Hanna, ins Haus Gottes begab und begann in die Kommunikation des Geistes zu treten, während der religiöse Geist, repräsentiert in diesem Fall durch Eli, kritisch das geistliche Gebären von Gnade in Form von Gebet beobachtete und aus seiner Sicht bewertete.
 
Wenn wir uns in der Kraft der Gnade Gottes voran bewegen und darin aktiv sind, bleibt es nicht aus, dass selbst aus dem religiösen Lager eine Bewertung gemacht wird, die darauf hindeutet, dass es um die Präsenz und Eingebung des Heiligen Geistes geht (vgl. 1.Samuel 1,9-14 i.V.m. Apostelgeschichte 2,3-8.12-13)
 
1.Samuel 1,9-14:
9 Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl am Türpfosten des Tempels des HERRN.
10 Und sie war von Herzen betrübt und betete zum HERRN und weinte sehr 11 und gelobte ein Gelübde und sprach: HERR Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang, und es soll kein Schermesser auf sein Haupt kommen.
12 Und als sie lange betete vor dem HERRN, achtete Eli auf ihren Mund; 13 denn Hanna redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre betrunken, 14 und sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib den Wein von dir, den du getrunken hast!
 
Apostelgeschichte 2,3-8.12-13:
3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.
6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.
7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa?
8 Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? …
12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?
13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.
 
Das geisterfüllte Gebet von Hanna hatte zur Folge, dass die prophetische Salbung in Eli aktiv wurde, so dass er die Verheißung des erstgeborenen Sohnes von Hanna prophezeiend bestätigte. Aufgrund des geisterfüllten Gebets von Hanna wechselte der Priester Eli vom „Angesicht des Stiers“ in das „Angesicht des Adlers“. Das umfasst den Wechsel vom Priestertum in das Prophetentum, da zu dieser Zeit der Priester das Amt des Propheten inne hatte (vgl. 1.Samuel 1,15-17.20).
 
1.Samuel 1,15-17.20:
15 Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr! Ich bin eine betrübte Frau; Wein und starkes Getränk hab ich nicht getrunken, sondern mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet.
16 Du wollest deine Magd nicht für eine zuchtlose Frau halten, denn ich hab aus meinem großen Kummer und Herzeleid so lange geredet.
17 Eli antwortete und sprach: Geh hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast. …
20 Und Hanna ward schwanger; und als die Tage um waren, gebar sie einen Sohn und nannte ihn Samuel; denn, so sprach sie, ich hab ihn von dem HERRN erbeten.
 
Das Geben der Erstlingsfrucht und des zehnten Teils
 
Anhand des Segens von Elkana gegenüber seiner Ehefrau Hanna und dessen Aussage wird deutlich, dass sich Hanna im Glauben mit dem Segensbereich des „Erstgeborenen“ eins machte und vor Gott im Geist um den Erstgeborenen bat. Sie erhielt von Gott einen Sohn, den sie Samuel nannte und ihn in Form einer Erstlingsfrucht dem HERRN gegenüber weihte.
 
Hanna gab somit ihren erstgeborenen Sohn als Erstlingsgabe in das Haus Gottes, der hierbei den geistlichen zehnten Teil (Anm.: einer von zehn Söhnen; vgl. 1.Samuel 1,8), abgeleitet von der Aussage Elkanas, bedeutet.
 
Samuel wurde zu einem großen Propheten und Richter, dessen Worte von Norden nach Süden Gewicht trugen (vgl. 1.Samuel 3,19-21).
 
1.Samuel 3,19-21:
19 Samuel aber wuchs heran, und der HERR war mit ihm und ließ keines von allen seinen Worten zur Erde fallen.
20 Und ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte, dass Samuel damit betraut war, Prophet des HERRN zu sein.
21 Und der HERR erschien weiter zu Silo, denn der HERR offenbarte sich Samuel zu Silo durch sein Wort. Und Samuels Wort erging an ganz Israel.
 
Deshalb lasst uns als Heilige darauf fokussiert bleiben, uns in jedem Umstand an der Gnade Gottes genügen zu lassen. Das bedeutet täglich seine Gnade zu empfangen und in der Liebesbeziehung zu ihm mit dem richtigen Verständnis zu geben vorangehen wollen.
Wir dürfen in dieser Gewissheit leben, dass dies letztendlich zu außerordentlichen Überraschungen des HERRN führt, die zu einem großen Segen für das Königreich Gottes beitragen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm