Die leuchtende Saphirhalle

Die geschlossene Vision

Während einer Anbetungszeit vor einigen Tagen in unserem prophetischen Anbetungshaus „Holy Place“ erlaubte mir der HERR eine Vision zu sehen, in der ich eine Halle im himmlischen Bereich schweben sah, in der sich viele Menschen auf unterschiedlichen Ebenen aufhielten und sich unterhielten. Ich wusste, dass sie auf etwas warteten.
Die Halle wirkte auf mich wie ein Lichtschacht, der im oberen Bereich eine Decke aufwies, die aus einem geschliffenen klaren, blauen Saphir bestand.
Ich konnte sehen wie gleißendes weißes Licht von oben durch die Saphirdecke in die Halle hineinleuchtete, in der sich die Menschen befanden.
Dann endete die Vision.

Die Saphirfläche Gottes

Als ich über die Vision nachdachte, wurde ich an die Bibelstelle aus 2.Mose 24,9-11 erinnert, wo Mose, Aaron und seine Söhne sowie die siebzig Ältesten Israels in die Gegenwart Gottes hinaufstiegen und seine Präsenz sahen.

2.Mose 24,9-11:
9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf 10 und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist.
11 Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Edlen Israels. Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie.

Weiterhin wurde ich zu der Schriftstelle aus dem Buch Hesekiel 1,22-26 geführt, wo uns ebenfalls von der Gegenwart Gottes in der Erscheinungsform eines Saphirs berichtet wird.

Hesekiel 1,22-26:
22 Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgebreitet, 23 dass unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib.
24 Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ein Getöse wie in einem Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen 25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen.
26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch.

Der fliegende Adler

An dieser Stelle ist es interessant anzumerken, dass sich ein Wesenszug der Lebewesen vor dem Thron Gottes gemäß dem Buch der Offenbarung von den anderen unterscheidet und zwar auf die Weise, dass es der Wesenszug des Adlers ist, der fliegt.
Von allen anderen Wesenszügen wird uns von keiner Handlung berichtet.
Das weist auf eine besondere Wichtigkeit hin, auf die Gott uns als sein Volk aufmerksam machen möchte, und das ist die prophetische Salbung, die erbaut, ermutigt und ermahnt (vgl. Offenbarung 4,7 i.V.m. Offenbarung 19,10e; 1.Korinther 14,3).

Offenbarung 4,7:
7 Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler.

Offenbarung 19,10e:
10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.

1.Korinther 14,3:
3 Wer aber prophetisch redet, der redet den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung.

Die Füße des himmlischen Vaters und die Flügel der Wesen

Wenn wir uns nun wieder der Vision und den oben genannten Bibelstellen in Bezug des Saphirs zuwenden, können wir feststellen, dass die Füße des himmlischen Vaters auf der Saphirplatte von außen ruhten und jeweils ein Flügelpaar der Lebewesen die Saphirplatte über der Gott thronte von innen bedeckte.
Im Zusammenhang mit der Vision bedeutet das, dass die Menschen, die sich in der leuchtenden Saphirhalle aufhielten mit den hohen Wegen Gottes in Berührung kamen und durch die tragende Gegenwart Gottes beflügelt wurden, um auf seinen Ruf (Anm.: an einen höheren Ort zu kommen) zu reagieren, so ähnlich wie es der Apostel Johannes tat (vgl. Offenbarung 4,1-2 i.V.m. Jesaja 55,8-9).

Offenbarung 4,1-2:
1 Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.
2 Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer.

Jesaja 55,8-9:
8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

Die Gegenwart der Herrlichkeit Gottes

Der Aufenthalt in der Saphirkammer Gottes kommt seiner schweren bzw. dichten Gegenwart/ Herrlichkeit gleich, die im Hebräischen auch „Kabod“ genannt wird. Es ist die Gegenwart, die die Füße des himmlischen Vaters und die Flügel der tragenden Lebewesen beinhaltet. Es ist die Gegenwart Gottes, die ehrbar niederdrückt, um von ihm auf besondere Weise berührt zu werden, um sich aufzurichten und gekräftigt in seiner himmlischen Gegenwart zu stehen (vgl. Hesekiel 1,28- Hesekiel 2,1-2; Daniel 8,17-18; Daniel 10,9-11; Offenbarung 1,17).
Gottes Ziel ist es nicht in erster Linie, dass wir aufgrund seiner schweren Gegenwart wie tot zu Boden fallen, sondern er möchte uns an einen höheren Ort seiner Gegenwart bringen, in der wir in der Lage sind aufrecht zu stehen, um die Dinge zu verwalten, die er uns an diesem Ort mitteilt.
Es ist sozusagen ein „Download“ zum „Upload“!
Auch Mose sowie die Priester zur Zeit der Einweihung der Stiftshütte bzw. des Tempels erfuhren einen „Download“ zum „Upload“ (vgl. 2.Mose 40,34-35; 1.Könige 8,10-11).

2.Mose 40,34-35:
34 Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung.
35 Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des HERRN die Wohnung erfüllte.

1.Könige 8,10-11:
10 Als aber die Priester aus dem Heiligen gingen, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN, 11 sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN.

Positioniere dich im „Kairos-Moment“!

Im Zusammenhang mit der Vision machte der HERR mir deutlich, dass wir als sein Volk vorbereitet am richtigen Ort sein müssen, um seinen „Kairos-Moment“ erleben zu können und richtig darauf zu reagieren.
Hierzu möchte ich ein Beispiel gebrauchen, das uns dabei behilflich ist, den „Kairos-Moment“ besser zu verstehen.
Wenn ich z.B. ein Zugticket für eine bestimmte Zugfahrt an einem festgesetzten Tag gebucht und bezahlt habe, ist es notwendig, dass ich mich an dem genannten Tag zur richtigen Zeit am richtigen Bahngleis aufhalte, um den Zug zu bekommen, damit ich an mein zukünftiges Bestimmungsziel gelange.
Wenn ich jedoch nicht pünktlich an dem Abfahrtsort bin, verpasse ich meinen Zug und komme nicht zur richtigen Zeit an mein genanntes Bestimmungsziel.
Anhand dieses Beispiels ist erkennbar, dass es nicht ausreicht das Zugticket bezahlt zu haben, sondern auch auf den Zug vorbereitet zu sein, was bedeutet, dass ich zuvor schon meine Sachen bzw. Koffer gepackt haben muss und zudem pünktlich am richtigen Bahngleis stehe.

Eine Erklärung zu dem „Kairos-Moment“

Apostel Chuck D. Pierce schrieb in seinem Artikel „Erwarte eine Begegnung mit dem Herrn und bereite dich darauf vor!“ vom 05.01.2007 über den "Kairos-Moment" folgendes:

"Im Neuen Testament gibt es zwei griechische Wörter für den Begriff Zeit: Der eine ist „Chronos“ und der andere „Kairos“.
Das Wort „Chronos“ bezieht sich auf den chronologischen Ablauf der Zeit wie Tage, Wochen, Monate, Jahre.
„Kairos“ hingegen bezieht sich auf einen bestimmten Zeitpunkt oder eine besondere Gelegenheit. Zum Beispiel verbringt eine schwangere Frau 9 Monate „Chronos-Zeit“, in der sie auf ihr Kind wartet. Aber wenn die Wehen einsetzen, dann hat die „Kairos-Zeit“ der Geburt eingesetzt. Der Herr hat ganz bestimmte Zeiten, oder „Kairos-Zeitpunkte“ für eine Begegnung mit Ihm abgesondert.
Als Jesus prophetisch zur Stadt Jerusalem sprach, sagte er: “Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall gegen dich aufwerfen und dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen und dich dem Erdboden gleichmachen und deine Kinder in dir zerschmettern und keinen Stein in dir auf dem anderen lassen darum, weil du die Zeit deiner gnadenvollen Heimsuchung nicht erkannt hast (vgl. Lukas 19,43-44).
In seinem Buch „Welcoming a Visitation of the Holy Spirit“ sagt Wesley Campbell:”Gott besuchte Jerusalem viele Male. Seine Stimme war durch seine Propheten zu hören. Seine Herrlichkeit kam durch „Kairos-Ereignisse“ wie die des Tempelbaus. Schlussendlich kam er durch seinen Sohn, Jesus Christus, welcher kühn verkündete: “Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen!“ (vgl. Johannes 14,9)
Gleichwohl, nach nur drei Jahren des Dienstes musste Jesus verkündigen, dass Feinde die Stadt Jerusalem bis auf die Grundfesten schleifen würden, als Gericht dafür, dass sie Ihn nicht erkannt hatten, obwohl Er im Fleisch gekommen war (vgl. Lukas 19,41-44).
Das prophezeite Gericht ereignete sich 70 n. Chr. als Jerusalem durch die Römer unter Titus zerstört wurde."
Jerusalem verpasste die Zeit seiner Heimsuchung und konnte demzufolge noch nicht einmal den Herrn erkennen, als Er in ihrer Mitte stand.
Genauso wird es uns ergehen, wenn wir nicht die Zeit unserer persönlichen Begegnung wahrnehmen und erkennen. Wie können wir dann erkennen, dass es der Herr ist, wenn Er in unserer Mitte erscheint? Wir müssen lernen zu verstehen, dass der Herr ein Verlangen danach hat, uns zu besuchen und wir müssen bereit sein für unsere „Kairos-Zeit“."


Mein Gebet ist es, dass wir als Volk Gottes rechtzeitig vorbereitet sind und in den Zug der Herrlichkeit Gottes einsteigen, um am höheren Ort zu stehen, den der himmlische Vater für uns in dieser Zeit bereitet hat.
Lasst uns auf den Tag des HERRN vorbereitet reagieren!

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm