Reine apostolische Anbetung im Geist und in der Wahrheit

Einleitung

Aufgrund des erschütternden terroristischen Anschlags in Frankreich vor wenigen Tagen möchte ich mit euch als Volk Gottes ein Wort teilen, dass der HERR mir vor ungefähr zwei Monaten gab.
Die Botschaft soll uns helfen, trotz der derzeit chaotischen Zustände in Europa, einen geordneten Überblick zu erhalten, um offenbarende Hoffnung inmitten von Hoffnungslosigkeit zu bringen (vgl. 2.Petrus 1,19-21).

2.Petrus 1,19-21:
19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
20 Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist.
21 Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.

Auch wenn es Ereignisse in unserem Leben oder auch in unserem näheren Umfeld gibt, die mit einer großen Erschütterung verbunden sind, bin ich jemand, der in all den Ereignissen die Weisung Gottes erkennen möchte.
Bevor ich mit der Botschaft beginne, möchte ich jeden Leser dazu auffordern, den Inhalt der Botschaft mit geistlichen Augen und hörenden Ohren zu lesen und den Heiligen Geist diesbezüglich, um geistliches Verständnis zu bitten (vgl. 1.Korinther 2,13 i.V.m. Offenbarung 2,7a)

1.Korinther 2,13:
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.

Offenbarung 2,7a:
7a Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! …

Es gibt Erfahrungsberichte im Wort Gottes, die für uns erschütternd erscheinen können, weil Gott uns auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen möchte.
Wenn wir die Erfahrungsberichte lediglich mit unseren natürlichen Augen und unserem natürlichen Verstand lesen, werden wir das Gelesene nur irdisch beurteilen, so dass wir zu einem Ergebnis kommen, das nicht dem entspricht, was der Heilige Geist uns eigentlich dadurch mitteilen möchte. Deshalb ist es unabdingbar, dass wir erleuchtete Augen des Herzens und Ohren eines Jüngers haben (vgl. Epheser 1,18 i.V.m. Jesaja 50,4).

Epheser 1,18:
18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist …

Jesaja 50,4:
4 Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Alle Morgen weckt er mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.

Der Levit und seine „Nebenfrau“ aus Juda in Bethlehem

Ich möchte nun auf die Geschichte aus dem Buch von Richter 19-20 eingehen, wo uns von einem Leviten berichtet wird, der sich mit seiner Nebenfrau, die aus Juda  (Anm.: bedeutet „Lob, Preis“) in Bethlehem (Anm.: bedeutet „Haus des Brotes= Wort Gottes“) kam im Gebirge des Stammes Ephraim als Fremdling aufhielt (vgl. Richter 19,1).

Richter 19,1:
1 Zu der Zeit war kein König in Israel. Und ein Levit wohnte als Fremdling weit hinten im Gebirge Ephraim und hatte sich eine Nebenfrau genommen aus Bethlehem in Juda.

Hierbei möchte ich anmerken, dass im prophetischen Kontext für uns in dieser Zeit die Nebenfrau für das Aufgabenfeld der wahren, reinen, apostolischen Anbetung gemäß Psalm 149,6-9 steht, da die Leviten mit dem Dienst im Heiligtum Gottes beauftragt waren und der Stamm Levi der Priesterstamm inmitten des Volkes Israel war (vgl. 4.Mose 48-53).

Psalm 149,6-9:
6 Ihr Mund soll Gott erheben; sie sollen scharfe Schwerter (Anm.: kraftvolles, lebendiges Wort/ Weisung Gottes; vgl. Hebräer 4,12) in ihren Händen halten, 7 dass sie Vergeltung üben unter den Heiden, Strafe unter den Völkern, 8 ihre Könige zu binden mit Ketten und ihre Edlen mit eisernen Fesseln, 9 dass sie an ihnen vollziehen das Gericht, wie geschrieben ist.
Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben. Halleluja!

4.Mose 1,48-53:
48 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 49 Den Stamm Levi sollst du nicht zählen noch seine Summe aufnehmen unter die Israeliten, 50 sondern du sollst sie zum Dienst bestellen an der Wohnung des Gesetzes, an all ihrem Gerät und allem, was dazugehört. Sie sollen die Wohnung tragen und alle Geräte und sollen sie in ihre Obhut nehmen und um die Wohnung her sich lagern.
51 Und wenn man weiterzieht, so sollen die Leviten die Wohnung abbrechen. Wenn aber das Heer sich lagert, sollen sie die Wohnung aufschlagen. Und wenn ein Fremder sich naht, so soll er sterben.
52 Die Israeliten sollen sich lagern, ein jeder in seinem Lager und bei dem Banner seiner Heerschar.
53 Aber die Leviten sollen sich um die Wohnung des Gesetzes her lagern, damit nicht ein Zorn über die Gemeinde der Israeliten komme. So sollen die Leviten ihren Dienst versehen an der Wohnung des Gesetzes.

Der Herkunftsort der Nebenfrau und der Geburtsort Jesu

Ich sehe es ebenfalls als keinen Zufall an, dass die Nebenfrau des Leviten aus dem Ort kam (Anm.: Bethlehem in Juda), wo Jesus Christus geboren wurde (vgl. Matthäus 2,4-6).

Matthäus 2,4-6:
… 4 und er (Anm.: Herodes) ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.
5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (vgl. Micha 5,1): 6 „Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.“

Die falsch ausgerichtete Anbetung

Weiterhin wird uns in Richter 19-20 berichtet, dass die Nebenfrau des Leviten untreu wurde, indem sie sich anderen Männern sexuell zur Verfügung stellte, was ein Hinweis darauf war, dass sich die Anbetung des Volkes Israel willkürlich auf andere Dinge ausrichtete anstatt allein auf Gott (vgl. Richter 19,2).

Richter 19,2:
2 Und seine Nebenfrau war wütend auf ihn (Anm.: hurte neben ihm) und lief weg von ihm ins Haus ihres Vaters nach Bethlehem in Juda und war dort eine Zeit lang, nämlich vier Monate.

Der Wandel des Leviten als Zeichen

Da bei den Leviten zu dieser Zeit das prophetische Amt mit ihrem Priesteramt verwoben war, das erst im Auftrag Gottes unter Samuel getrennt wurde (vgl. 1.Samuel 3,1-21) und Propheten mit ihrem Leben ein Zeichen Gottes waren, war der Wandel der Leviten ein prophetisches Zeichen für das Volk Israel (vgl. z.B. Hesekiel 4,3).

Hesekiel 4,3:
3 Nimm dir aber eine eiserne Platte und lass sie eine eiserne Mauer sein zwischen dir und der Stadt und richte dein Angesicht gegen sie und belagere sie. Das sei ein Zeichen dem Hause Israel.

Die Wiederherstellung der Beziehung zwischen dem Leviten und seiner Nebenfrau

Wie zuvor erwähnt, kam die Nebenfrau des Leviten aus Juda in Bethlehem und begab sich eigenwillig aus dem Gebiet von Ephraim in das Haus ihres Vaters zurück, wo sie sich über vier Monate aufhielt.
Aufgrund dieser Tatsache machte sich der Levit zu seiner Nebenfrau nach Juda auf den Weg, um die Beziehung zwischen ihr und ihm wieder herzustellen, was für uns in dieser Zeit ein Zeichen auf das Hineingehen in das Zentrum der wahren Anbetung im Geist und in der Wahrheit ist, da diese mit dem Vater verbunden ist (vgl. Johannes 4,23-24).

Johannes 4,23-24:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Was ist zu tun, wenn sich Anbetung in unserem Leben verringert?

Es kann in unserem Leben mit Jesus Christus aufgrund von Unachtsamkeit vorkommen, dass sich die Anbetung zu unserem HERRN verringert, weil sich unser Herz durch die Verführung des Feindes auf andere weltliche Dinge ausgerichtet hat (vgl. Markus 14,38).

Markus 14,38:
38 Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.

Wenn das der Fall geworden ist, ist es unabdingbar, dass wir unser Verlangen von Anbetung in das richtige Zentrum rücken, bei dem es sich um das Zentrum des himmlischen Vaters handelt.
Wir können aus Richter 19-20 entnehmen, dass der Levit vom Vater der Nebenfrau eindringlich aufgefordert wurde länger zu bleiben als er es normalerweise vorgesehen hatte.
Hierbei handelte es sich um fünf Tage, die ein Hinweis auf die Liebe und Gnade des Vaters sind, die Jesus Christus ist (vgl. Richter 19,3-10a i.V.m. Johannes 3,16; Titus 2,11-12)

Richter 19,3-10a:
3 Da machte sich ihr Mann auf und zog ihr nach, um freundlich mit ihr zu reden und sie zu sich zurückzuholen; und er hatte seinen Knecht und ein Paar Esel bei sich. Und sie führte ihn in ihres Vaters Haus. Als ihn aber der Vater der jungen Frau sah, wurde er froh und ging ihm entgegen.
4 Und sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, hielt ihn fest, dass er drei Tage bei ihm blieb. Sie aßen und tranken und blieben dort über Nacht.
5 Am vierten Tag erhoben sie sich früh am Morgen, und er machte sich auf und wollte fortziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Labe dich zuvor mit einem Bissen Brot, danach könnt ihr ziehen.
6 Und sie setzten sich und aßen beide miteinander und tranken. Da sprach der Vater der jungen Frau zu dem Mann: Bleib doch über Nacht und lass dein Herz guter Dinge sein.
7 Als aber der Mann aufstand und ziehen wollte, nötigte ihn sein Schwiegervater, dass er noch einmal über Nacht dablieb.
8 Am Morgen des fünften Tages machte er sich früh auf und wollte ziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau: Labe dich doch und lass uns warten, bis sich der Tag neigt. Und so aßen die beiden miteinander.
9 Da machte sich der Mann auf und wollte mit seiner Nebenfrau und mit seinem Knecht fortziehen. Aber sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, sprach zu ihm: Siehe, der Tag hat sich geneigt und es will Abend werden; bleib über Nacht und lass dein Herz guter Dinge sein. Morgen mögt ihr früh aufstehen und eures Weges ziehen zu deinem Zelt.
10 Aber der Mann wollte nicht mehr über Nacht bleiben, …

Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Titus 2,11-12:
11 Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen 12 und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben …

Gastfreundschaft und die Engel Gottes

Anhand der o.g. Bibelstelle aus Richter 19 wird deutlich, dass bei dem Wiederherstellungsprozess zwischen dem Leviten und seiner Nebenfrau die Gastfreundschaft (Anm.: symbolisiert „die Bereitschaft den Dienst von Engeln in Empfang zu nehmen“; vgl. Hebräer 13,2) seines Schwiegervaters eine bedeutende Rolle spielte, so dass sich der Levit mit seiner Nebenfrau dort fünf Tage lang aufhielt, um danach seinen Weg am Beginn des sechsten Tages (Anm.: der Tag beginnt am Abend; vgl. 1.Mose 1,5), der die Zahl „des im Fleisch gekommenen Menschensohnes“ trägt, fortzusetzen und sich in der Region des Stammes Benjamin niederzulassen (vgl. 1.Mose 1,27.31 i.V.m. 1.Korinther 15,45).
Zu dieser Zeit herrschte starke Unmoral, Kompromissbereitschaft mit der Welt und keine Gastfreundschaft im Lande des Stammes Benjamin in Gibea (Anm.: „Benjamin“ bedeutet „Sohn des Glückes; Sohn der rechten Hand“ und „Gibea“ bedeutet „Hügel“= „Regierungssitz“), das ein Hinweis auf den Regierungssitz Jesu ist, da Jesus Christus zur Rechten Gottes sitzt (vgl. Richter 19,15 i.V.m. Kolosser 3,1).

Richter 19,15:
15 Und sie bogen ab vom Wege, um nach Gibea zu kommen und dort über Nacht zu bleiben. Als er aber hineinkam, blieb er auf dem Platze der Stadt; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause beherbergen wollte.

Kolosser 3,1:
1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.

Die Notwendigkeit von wahrer apostolischer Autorität

Der Grund für die Unmoral und die Kompromissbereitschaft mit der Welt im Gebiet von Benjamin war, dass es keinen König also keine wahre apostolische-väterliche Führung gab, die dem Volk deutliche Richtungsweisung erteilte (vgl. Richter 19,1).
Mit der Region in Benjamin adressiert Gott uns heute als sein Volk auf der Erde, die wir den Regierungsbefehl seines Sohnes Jesus Christus in den Händen haben.

Die Bereitschaft die Hilfe von Engeln anzunehmen

Es ist das Verlangen Gottes, dass wir die Bereitschaft zeigen, die Hilfe seiner Engel in Empfang zu nehmen und sie nicht ablehnen, wie es zur Zeit der Richter im Stamm Benjamin geschah, da sie keine Gastfreundschaft zeigten (vgl. Richter 19,15 i.V.m. Hebräer 13,2).

Richter 19,15:
15 Und sie bogen ab vom Wege, um nach Gibea zu kommen und dort über Nacht zu bleiben. Als er aber hineinkam, blieb er auf dem Platze der Stadt; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause beherbergen wollte.

Hebräer 13,2:
2 Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

Der Einfluss der Weisheit Gottes

Wenn wir persönlichem Widerstand begegnen, so ähnlich wie es der Levit auf dem Weg der Wiederherstellung von wahrer Anbetung erlebte, ist es notwendig, dass wir bereit sind, der Führung des Heiligen Geistes durch Weisheit Freiraum zu geben und seine Weisung annehmen, die eng in Verbindung mit der Furcht des HERRN steht (vgl. Psalm 111,10 i.V.m. Sprüche 9,10), so dass wir in der Lage sind, das gesamte Volk Gottes mit der wahren Ordnung von apostolischer Anbetung vertraut zu machen, die eine abdeckende Anbetung ist, in der sich die Weisung Gottes befindet (Anm.: bedeutet „mit einem Auftrag gesandt zu sein“; vgl. Matthäus 10,16 i.V.m. Johannes 20,21).
Das führt dazu, dass alle Korruption aus seinem Volk entfernt wird und jeder im Volk Gottes kompromisslos sowie einheitlich die Finsternis verdrängt und das verheißene Land einnimmt (vgl. Richter 19,16-21 i.V.m. Richter 20,4-9).

Richter 19,16-21:
16 Und siehe, da kam ein alter Mann (Anm.: symbolisiert „Weisheit“) von seiner Arbeit vom Felde am Abend; der war auch vom Gebirge Ephraim und ein Fremdling in Gibea, aber die Leute des Orts waren Benjaminiter.
17 Und als er seine Augen aufhob, sah er den Wanderer auf dem Platze und sprach zu ihm: Wo willst du hin? Und wo kommst du her?
18 Er aber antwortete ihm: Wir reisen von Bethlehem in Juda weit ins Gebirge Ephraim hinein, wo ich her bin. Ich bin nach Bethlehem in Juda gezogen und kehre jetzt nach Hause zurück, doch niemand will mich beherbergen.
19 Wir haben Stroh und Futter für unsere Esel und Brot und Wein für mich, deinen Knecht, und für deine Magd und den Knecht, der bei mir ist, sodass uns nichts fehlt.
20 Der alte Mann sprach: Friede sei mit dir! Alles, was dir mangelt, findest du bei mir; bleib nur nicht über Nacht auf dem Platze.
21 Und er führte ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter, und sie wuschen ihre Füße und aßen und tranken.

Richter 20,4-9:
4 Da antwortete der Levit, der Mann der Frau, die getötet worden war, und sprach: Ich kam nach Gibea in Benjamin mit meiner Nebenfrau, um da über Nacht zu bleiben.
5 Da machten sich gegen mich auf die Bürger von Gibea und umstellten meinetwegen das Haus des Nachts. Mich wollten sie töten und meine Nebenfrau haben sie geschändet, sodass sie gestorben ist.
6 Da nahm ich meine Nebenfrau und zerstückelte sie und sandte die Stücke in das ganze Gebiet des Erbbesitzes von Israel (Anm.: die 12 Stämme= apostolische Ordnung; vgl. Lukas 6,13); denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat getan in Israel.
7 Siehe, da seid ihr Israeliten alle. So sprecht und beratet hier!
8 Da erhob sich alles Volk wie ein Mann und sprach: Es soll niemand in sein Zelt gehen und in sein Haus heimkehren, 9 sondern das wollen wir jetzt mit Gibea tun: Auf, lasst uns gegen die Stadt hinaufziehen nach dem Los!

Die Konfrontation am siebenten Tag

Es war kein Zufall, dass durch den Leviten die Konfrontation der Bosheit der Menschen in Gibea im Stamm Benjamin am siebenten Tag stattfand und der Geist der Furcht des HERRN, die siebente Charaktereigenschaft des Heiligen Geistes ist (vgl. Richter 19,25-27 i.V.m. Jesaja 11,2).

Richter 19,25-27:
25 Aber die Leute wollten nicht auf ihn hören. Da fasste der Mann seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen hinaus. Die machten sich über sie her und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht bis an den Morgen. Und als die Morgenröte anbrach, ließen sie sie gehen.
26 Da kam die Frau, als der Morgen anbrach, und fiel hin vor der Tür des Hauses, in dem ihr Herr war, und lag da, bis es licht wurde.
27 Als nun ihr Herr am Morgen aufstand und die Tür des Hauses auftat und herausging, um seines Weges zu ziehen, siehe, da lag seine Nebenfrau vor der Tür des Hauses, die Hände auf der Schwelle.

Jesaja 11,2:
2 Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.

Die Zahl „7“ steht für „Vollständigkeit“, was zur Zeit des Leviten darauf hinwies, dass das Maß der Bosheit der Benjaminiter voll und auch die Zeit erfüllt war, die Gott dazu veranlasste, einen neuen Tag und eine neue Zeitphase anzukündigen.
Es mag unverständlich und erschütternd klingen, dass der Levit seine Nebenfrau der bösen Rotte der Benjaminiter auslieferte, so dass sie tot am siebenten Tag mit ihren Händen auf der Schwelle des Hauses des alten Mannes lag, in dem sich auch der Levit aufhielt.
Wenn Gott solche Geschichten in seinem Wort festhält, verfolgt er damit ein klares Ziel, auch wenn es uns als sein Volk innerlich erschüttert. Deshalb schrieb ich zu Anfang des Wortes, dass es notwendig ist, dass wir diese Geschichte mit geistlichen Augen und Ohren sehen, hören und verstehen.
Diese Erschütterung unseres Herzens soll dazu führen, dass wir nach der Weisung Gottes suchen, die sich innerhalb dieser Geschichte befindet.
Natürlich ist es erschütternd zu lesen, dass der Levit den toten Körper seiner Nebenfrau (Anm.: zu der er einige Tage vorher, während sie noch lebte, die Beziehung im Haus ihres Vaters wiederherstellte) in zwölf Teile teilte und sie in die jeweiligen Stammesgebiete des Volkes Israel sandte.
Dem Leviten war bewusst, was es bedeutete „ein Opfer zu zerteilen“, um es vor Gott im Auftrag des Volkes oder auch für sich selbst zu opfern und ich bin überzeugt, dass sich der Levit an seine Aufgabe im Haus Gottes, die Opfer des Volkes Israel entgegenzunehmen und zu schlachten erinnerte (vgl. 3.Mose 1ff.).
Worauf die Handlung des Leviten hindeutet, ist ein Hinweis auf das, was Jesus Christus am Kreuz von Golgatha tat, jedoch mit einem Unterschied, dass sein Blut (Anm.: Jesus Blut) nicht nur Israel bedeckte, sondern die ganze Welt, um sie zur Liebe des Vaters und der wahren Anbetung zu führen.
Jesus vollendete den siebenten Tag, um auf den Tag der Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater in seinem Haus hinzuweisen, so ähnlich wie die Nebenfrau des Leviten tot mit ihren Händen auf der Schwelle (Anm.: dem Ein- und Ausgang) vor dem Haus des alten Mannes lag (vgl. Jesaja 53,4-12 i.V.m. Johannes 3,16; Johannes 10,9; Johannes 14,6 ).

Jesaja 53,4-12:
4 Fürwahr, er (Anm.: Jesus Christus) trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
7 Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.
8 Er ist aus Angst und Gericht hinweg genommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt war.
9 Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist.
10 So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen.
11 Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.
12 Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleich gerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.

Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn (Anm.: Jesus Christus) gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Johannes 10,9:
9 Ich (Anm.: Jesus Christus) bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Fazit

Es ist unsere Aufgabe, dass wir unser Leben vor dem himmlischen Vater niederlegen, damit er verherrlicht wird (vgl. z.B. Lukas 9,24 i.V.m. Galater 2,20).

Lukas 9,24:
24 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erhalten.

Galater 2,20:
20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm