Der Kultpfahl der Aschera und der Altar von Baal

Buße und Gottes reinigende Kraft

Zuallererst ist es wichtig festzuhalten, dass wenn wir über einen Bereich in unserem Leben, der nicht im Einklang mit der Ordnung Gottes war, Buße getan haben, sieht Gott diesen Bereich als bereinigt.
Das bedeutet, dass wir nicht nochmals für die gleiche Sache vor Gott Buße tun müssen (vgl. Psalm 32,5 i.V.m. 1.Johannes 1,9).

Psalm 32,5:
5 Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht.
Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. SELA.

1.Johannes 1,9:
9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Sündhaftigkeit

Es existiert im Leben des Menschen eine Wurzel, die sich Sündhaftigkeit nennt.
Aufgrund der Sündhaftigkeit ist es für uns Menschen, wenn wir nicht das kraftvolle Blut Jesu und seinen Siegestod am Kreuz in unserem Leben anwenden nicht möglich, vor den Augen des himmlischen Vaters gut zu sein. Das machte Jesus Christus deutlich als er zu dem reichen Mann sowie zu seinen Jüngern sprach und sagte: „Niemand ist gut als Gott allein. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen.“ (vgl. Lukas 18,19 i.V.m. Matthäus 15,19-20a).

Unzucht - Sündhaftigkeit

In diesem Zusammenhang möchte ich auf das Wort „Unzucht“, so wie es z.B. in Hesekiel 23,48 verwendet wird eingehen, um uns ein besseres Verständnis darüber zu geben.
Das dort verwendete hebräische Wort für „Unzucht“ ist „simmāh“ und beschreibt „Sündhaftigkeit“, die bewusst böse Dinge im sexuellen Bereich durch Planung umsetzt.
Wenn wir die Bibelstelle aus Hesekiel 23 näher beleuchten, können wir feststellen, dass die dort als Sinnbild von Gott zwei genannten Frauen „Oholiba- Jerusalem“ und „Ohola- Samaria“ Unzucht trieben. „Oholiba-Jerusalem“ ging sogar noch weiter, indem sie bewusst Männer aus fernen Ländern zu sich einlud, um sich und auch „Ohola-Samaria“ von ihnen schmeicheln zu lassen. Die Schmeichelei der Männer aus der Ferne wurde dadurch erkennbar, indem beide Frauen den Männern die Erlaubnis gaben, ihre Arme mit Spangen und ihre Häupter mit Kronen auszustatten (vgl. Hesekiel 23,40a.42b.43).

Hesekiel 23,40a.42b.43:
40a Sie haben sogar Boten geschickt nach Männern, die aus fernen Landen kommen sollten. …
… 42b und sie gaben ihnen Geschmeide an ihre Arme und schöne Kronen auf ihre Häupter.
43 Ich aber dachte: Sie ist das Ehebrechen gewohnt von alters her, sie kann das Huren nicht lassen.

Diese Schmeichelei führte zu einer ungesunden Abhängigkeit zwischen den beiden Frauen und den Männern.

Das Ergebnis von Schmeichelei

Die o.g. Bibelstelle offenbart uns als Volk Gottes, dass es durch Schmeichelei, wenn wir sie in unserem Leben erlauben zur Korrumpierung unserer Taten kommt, was uns in einen ungeschützten Autoritätsbereich bringt, so ähnlich wie es bei Eva der Fall war. Ihr wurde von der alten Schlange eine höhere Erkenntnis versprochen, in die sie durch Verführung eintrat. Das hatte zur Folge, dass Eva aus der Beziehung zu Gott herausgerissen wurde (vgl. 1.Mose 3,1ff.).

Die Umzäunung unseres zugeteilten Verantwortungsbereichs

Wenn Gott uns einen Verantwortungsbereich zuteilt, dann ist dieser umzäunt, was bedeutet, dass es der Bereich ist, wo Gottes Regeln und Prinzipien gelten.
Durch die von Gott aufgestellten Regeln und Prinzipien in unserem Verantwortungsbereich fühlen wir uns sicher und üben dort in Freude unsere Autorität aus (vgl. 1.Mose 2,8 i.V.m. Matthäus 21,33).

1.Mose 2,8:
8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten (Anm.: ein umzäuntes Gebiet; vgl. Matthäus 21,33) in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.

Matthäus 21,33:
33 Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes.

Die List der Schlange

Wir können anhand von 1.Mose 3,1 erkennen, dass die Schlange befähigt war, böse Pläne zu schmieden (Anm.: ähnlich wie das hebräische Wort „simmāh“ es wiedergibt), weil von ihr gesagt wurde, dass sie listiger war als alle Tiere auf dem Feld.

1.Mose 3,1:
1 Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?

Die Ebene der „höheren Erkenntnis“

Satan, die alte Schlange bewegte sich in einer „höheren Ebene von Erkenntnis“ als alle anderen Tiere des Feldes, jedoch beinhaltete diese Ebene, den unerleuchteten Bereich, was bedeutet, dass dieser Bereich mit Tatsachen und eigenem Verlangen vermischt war.
Schmeichelei ist die Verführung des Feindes, die mit dem Verlangen des Menschen, das sich nicht in Gottes Grenzen befindet, verbunden ist.
Durch diese Anwendung von Verführung zog Satan die Gehilfin Adams in ihren Gedanken (Anm.: Bereich des Geistes- unsichtbarer Bereich) aus dem Autoritätsbereich Gottes heraus, indem die Schlange Eva die Frage stellte, ob Gott nicht gesagt hätte, dass von allen Bäumen des Gartens nicht zu essen sei. Daraufhin offenbarte Eva ihr eigenes Verlangen, das sich außerhalb ihres Autoritätsbereichs befand, indem sie zur Schlange sagte, dass Gott es verbot, die Frucht zu berühren, was er jedoch nie gesagt hatte (vgl. 1.Mose 3,3).

1.Mose 3,3:
… 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!

Der Kultpfahl der Aschera und der Altar Baals

Die alte Schlange im Garten Eden kommt dem Einfluss des Kultpfahls der Aschera und die falsche Herzenshaltung von Eva kommt dem Altar Baals gleich, so wie dieser z.B. zur Zeit Gideons erwähnt wurde (vgl. Richter 6,25).

Richter 6,25:
25 Und in derselben Nacht sprach der HERR zu ihm: Nimm einen jungen Stier von den Stieren deines Vaters und einen zweiten Stier, der siebenjährig ist, und reiße nieder den Altar Baals (Anm.: falsche Herzenshaltung), der deinem Vater gehört, und haue um das Bild der Aschera (Anm.: die Kraft von Verführung/ Sündhaftigkeit, die sich mit der falschen Herzenshaltung verbindet, um Ungerechtigkeit zu etablieren), das dabei steht, …

Der Kultpfahl der Aschera meint die Kraft, die uns Menschen zur Sünde verleitet, wenn unsere Herzenshaltung nicht rein vor Gott ist.

Wer war Aschera?

=> Kurz gesagt, ist Aschera eine heidnische Göttin des Ortes Ra's Schamra (Anm.: Ugarit) von Syrien und eine kanaanitische Göttin von Tyrus, die über das Meer herrschte. Sie war die Frau von El, der brutale Kriegsgott von Sexualität, teilweise von bizarren, sexuellen Ritualen. Der Name meint „Dame des Meeres“ (vgl. Hesekiel 27,3-4.25 i.V.m. Hesekiel 28,2).
Aschera war auch zeitweise in Verbindung mit Baal, dem Donnergott. Ihr kultisches Objekt war ein weibliches, unzüchtiges, hölzernes Sexorgan neben einer Frauenbrust. Sie erschien oft als nackte Frau, die auf der rechten und linken Seite einen Löwen und eine Lilie platziert hatte. Ihren Zusammenhang mit der Lilie als ein Symbol von ihrer sexuellen „Gnade“ war es, die fruchtbarkeits- und sadistischen Riten der Schlange zu veranschaulichen. Sie wurde von einer Schlange erotisch attraktiv gemacht, indem sie über ihren Körper gewickelt wurde und auf diese Weise die Kraft der Fortpflanzung als eine Fruchtbarkeitsgöttin darstellte.“
<= (Anm.: Teilauszug aus dem „Prophet`s Dictionary„ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 66)

Das Niederreißen der Bollwerke der Finsternis

Wenn wir es empfinden, dass sich in unserem Leben ein böser Einfluss bewegt, der uns dazu anleitet bewusst/ geplant Sünde zu begehen, dann kann das ein Zeichen dafür sein, dass sich ein Kultpfahl der Aschera in unserem Bereich befindet, der sich mit unserer falschen Herzenshaltung (Anm.: Altar Baals) verbindet.
Wenn dass der Fall ist, sollten die genannten Bollwerke der Finsternis zerstört werden, indem wir uns zurück in unseren Autoritätsbereich begeben, was das Zurückgehen in das Zentrum des Willens Gottes meint, das die Liebe des himmlischen Vaters ist, die Jesus Christus ist (vgl. Johannes 3,16 i.V.m. Johannes 14,6; Johannes 14,9b).

Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Johannes 14,9b:
… 9b Wer mich sieht, der sieht den Vater! …

Die Regierungsherrschaft in Jesus Christus

Aus dem Zentrum der Beziehung mit dem himmlischen Vater sind wir in der Lage über die alte Schlange in unserem Autoritätsfeld zu regieren.
Gott erlaubte der Schlange sich im umzäunten Garten von Adam und Eva aufzuhalten, damit der Mensch aus der Liebesbeziehung zu Gott über sie regieren sollte (vgl. Lukas 10,19).

Lukas 10,19:
19 Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden.

Gideon

Gideon, der aus dem Stamm Manasse kam, verstand das Prinzip von der Schlange inmitten des umzäunten Gartens (Anm.: zugeteiltes Verantwortungsfeld) und lieferte sich der Liebe Gottes aus, so dass er in der Lage war, trotz der Gegenwart von Furcht, den Altar von Baal und den Kultpfahl der Aschera in seiner Generationslinie niederzureißen (vgl. Richter 6,25-28).

Richter 6,25-28:
25 Und in derselben Nacht sprach der HERR zu ihm: Nimm einen jungen Stier von den Stieren deines Vaters und einen zweiten Stier, der siebenjährig ist, und reiße nieder den Altar Baals (Anm.: falsche Herzenshaltung), der deinem Vater gehört, und haue um das Bild der Aschera (Anm.: die Kraft von Verführung, die sich mit der falschen Herzenshaltung verbindet, um Ungerechtigkeit zu etablieren), das dabei steht, 26 und baue dem HERRN, deinem Gott, oben auf der Höhe dieses Felsens einen Altar und rüste ihn zu und nimm den zweiten Stier und bringe ein Brandopfer dar mit dem Holz des Ascherabildes, das du umgehauen hast.
27 Da nahm Gideon zehn Mann von seinen Leuten und tat, wie ihm der HERR gesagt hatte. Aber er fürchtete sich vor seines Vaters Haus und vor den Leuten in der Stadt, das am Tage zu tun, und tat es in der Nacht.
28 Als nun die Leute in der Stadt früh am Morgen aufstanden, siehe, da war der Altar Baals niedergerissen und das Ascherabild daneben umgehauen und der zweite Stier als Brandopfer dargebracht auf dem Altar, der gebaut war.

Furcht ist nicht in der Liebe!

Durch die übernatürliche Begegnung mit Gott wusste Gideon (vgl. Richter 6,11-24), dass Furcht nicht in der Liebe war, sondern das Gottes Liebe alle Furcht in ihm austrieb (vgl. 1.Johannes 4,18).

1.Johannes 4,18:

18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe.

Die Liebe Gottes und die Etablierung von wahrer Anbetung

Die Liebe Gottes befähigte Gideon die falsche Struktur von Anbetung in seiner Generationslinie niederzureißen und die Ordnung von wahrer Anbetung (Anm.: Beziehung zu Gott) wieder herzustellen.
Gideons kühne Tat bedeutet heutzutage für uns als Volk Gottes, dass wenn wir nicht die Macht er-greifen, die von Jesus Christus durch seine Hingabe am Kreuz ausgeübt worden ist, Satan unrecht-mäßig in unserem Gebiet herrschen wird. Das ist die einzige Möglichkeit, durch die er die Erde neu mit Finsternis bedecken kann. Wenn wir in unseren Regionen nicht anbeten, wird der Feind sie mit Finsternis bedecken.
Er bedeckt die Nationen mit Finsternis und beherrscht Völker. Dazu hat er kein legales Recht. Aber wir sollten bedenken, dass er Gott in uns widersteht und nicht fair vorgeht. Satan hält sich nicht an die Regeln. Er ist gesetzlich und gebraucht Regeln oder stellt Regeln auf, die seinen Absichten nutzen. Am Anfang war er der Engel, der abdeckte (vgl. Hesekiel 28,14). Wenn wir nicht aufsteigen und anbeten, errichtet der Feind ein sündhaftes Gitter wie ein Schild, unter dem die Sündhaftigkeiten den dämonischen Mächten das Recht geben, uns und die Gesellschaft, in der wir leben, zu beeinflussen. Wenn wir auf der Erde eine Sünde begehen, bringen wir unsere Atmosphäre in Übereinstimmung mit Satans Herrschaft in der Luft.
Nach einer Weile finden wir uns in einer bösen Atmosphäre wieder – dieses Netz wird auch Schleier genannt. Der Schleier wurde durch das vergossene Blut von Jesus Christus zerrissen.
Wenn wir es jedoch zugelassen haben, dass sich der Schleier wieder zusammengefügt und neu geformt hat, bedeckt dieser unsere Region, die uns gegeben worden ist und normalerweise dazu bestimmt ist, dass wir Gott, den Vater darin anbeten, damit er sie mit seiner Gegenwart erfüllt.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm