Der lebendige Feuerofen Gottes und die Tür des Thronsaals

Die Vision von Jesaja
 
Im Buch des Propheten Jesaja heißt es im Kapitel 6, dass Jesaja im Todesjahr von König Usija den HERRN auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen sah, während Gottes Saum den Tempel füllte.
Hierbei erblickte Jesaja Seraphim, die sich über dem Thron Gottes befanden und sechs Flügel besaßen, von denen zwei ihr Angesicht, zwei ihre Füße bedeckten, während sie mit dem dritten Flügelpaar flogen.
 
Währenddessen riefen sie dreimal das Wort „Heilig!“ und proklamierten, dass die Lande voll von der Ehre des HERRN Zebaoths sind. Daraufhin bebten die Türpfosten in der Türschwelle des Thronraums und der Tempel im Geistbereich wurde mit Rauch erfüllt (vgl. Jesaja 6,1-4).
 
Jesaja 6,1-4:
1 In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel.
2 Seraphim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie.
3 Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!
4 Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens und das Haus ward voll Rauch.
 
Der Tod des Königs Usija und das in die Erde gefallene Weizenkorn
 
Jesus sagte in Johannes 12,24, dass wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fallen und sterben würde, es allein bliebe; wenn es aber erstirbt, es viel Frucht bringen würde. Diese Aussage Jesu in Verbindung mit dem Tod des Königs Usija soll uns verdeutlichen in dieser Zeit, was der Plan Gottes in einer Veränderungsphase beinhaltet.
 
Immer dann, wenn Gott seinen Plan der Veränderung herbeiführt, bleibt es nicht aus, dass wir uns von einer ausgedienten Struktur verabschieden müssen, um in der Lage zu sein, eine größere Frucht hervorzubringen. In Verbindung mit dem Namen „Usija => Meine Stärke ist JAHWE“ bedeutet dies, dass der HERR uns an geistlicher Stärke zunehmen lassen möchte. Die Erklärung macht deutlich, dass immer dann, wenn ein Gerechter auf Erden stirbt, dieser ein geistliches potentielles Erbe hinterlässt.
 
Die Zeit als der König Usija starb, war ein von Gott festgelegter Zeitraum der Steigerung von der Stärke des HERRN. Da der HERR auch der Gott der Generationen ist, lässt er immer dort, wo er Gerechte in der Generationslinie vorfindet, diese an Segen zunehmen (vgl. 2.Mose 20,6).
 
2.Mose 20,6:
… 6 aber Barmherzigkeit erweist an vielen tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
 
Propheten und die Übergangszeiten
 
Im Todesjahr des Königs Usija, wurde Jesaja als Prophet in den Thronsaal Gottes gehoben, um die Königlichkeit Gottes mit dem Ziel zu sehen, das Volk Gottes darin zu unterweisen. Das bedeutet, dass der HERR seinen Propheten in Übergangszeiten, wo es zu Verschiebungen im Bereich von Autorität kommt, einen detaillierten Einblick in seine königliche Gegenwart gewährt, damit sie beginnen dem Volk Gottes davon zu berichten und sie darin zu unterweisen.
 
Der Bereich vor und hinter der Tür des Thronsaals Gottes
 
Jesaja befand sich nicht vor der Tür im Thronsaal, sondern er hielt sich von Gott berechtigt hinter der Tür im Thronsaal auf, so dass er den HERRN in voller Kraft regieren sah.
Der Bereich vor der Tür des Thronsaals ist der Bereich, wo sich die Gegenwart des Weckrufs Gottes befindet. Weiterhin ist es der Ort, wo Jesus Christus im Geistbereich als Menschensohn erscheint und von seiner Gemeinde in Form von sieben goldenen Leuchtern umgeben ist, was die übernatürliche Gemeinschaft zwischen Jesus und ihr bedeutet.
 
Es ist außerdem der Bereich, wo der Apostel Johannes durch die Anweisung Jesu zum Botschaftsübermittler an die Gemeinde bzw. die sieben Gemeinden beauftragt wurde (vgl. Offenbarung 1,10-13 i.V.m. Offenbarung 4,1).
 
Offenbarung 1,10-13:
10 Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, 11 die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea.
12 Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter 13 und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel.
 
Offenbarung 4,1:
1 Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.
 
Es ist vor der Tür des Thronsaals, wo Heilige zu einem Botschaftsübermittler werden.
Es ist vor der Tür des Thronsaals, wo sich das richtungsweisende Wort Gottes an die Gemeinde Jesu befindet.
 
Es ist hinter der Tür des Thronsaals, wo Heilige zu Zeugen werden und Gottes Offenbarung an die Welt übermitteln.
Es ist hinter der Tür des Thronsaals, wo sich das richtungsweisende Wort Gottes für die Welt befindet.
 
Stehend im Zentrum des Gewandes Gottes
 
Um die Gerichte bzw. Urteile Gottes richtig verstehen zu können, ist es notwendig, dass man sich im und nicht vor dem Thronsaal befindet. Diese Dinge sind nur zu begreifen, wenn man im Zentrum des Gewandes Gottes steht, was die Beziehung mit ihm als dem himmlischen Vater in seiner Königlichkeit bedeutet. Es ist im Thronsaal hinter der Tür, wo Jesus Christus in einer neuen geistlichen Facette erscheint, nämlich als Lamm Gottes und König der Könige (vgl. Offenbarung 5,6 i.V.m. Offenbarung 17,14).
 
Offenbarung 5,6:
6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.
 
Offenbarung 17,14:
14 Die werden gegen das Lamm kämpfen und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.
 
Zwischen dem Bereich vor der Tür und dem Bereich hinter der Tür des Thronsaals befindet sich die Mutterschaft Gottes, weil diese mit der Tür in Verbindung steht, auf die ich noch detaillierter eingehe.
 
Der himmlische Vater verlangt danach, uns durch seinen Sohn Jesus Christus übernatürlich in unserem Geistwesen zu versorgen, so dass wir in der Lage sind, seine Offenbarungen richtig zu verstehen (vgl. Johannes 10,9).
 
Johannes 10,9:
9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
 
Die Kühle und Hitze Gottes
 
Der Bereich vor der Tür des Thronsaals Gottes steht in Verbindung mit der Kühle des HERRN.
Der Bereich hinter der Tür des Thronsaals steht in Verbindung mit der Hitze des HERRN. Diese Bereiche offenbaren Gottes kompromissloses Wesen, das mit dem Nord- und Südwind verbunden ist (vgl. Jesaja 41,4b; Hebräer 13,8). Die eben genannten zwei Winde haben unter anderem die Aufgabe, dass wir unsere Ehrerbietung als Liebhaber Gottes ihm gegenüber ausdrücken (vgl. Hohelied 4,16).
 
Jesaja 41,4b:
… 4b Ich bin es, der HERR, der Erste, und bei den Letzten noch derselbe.
 
Hebräer 13,8:
8 Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.
 
Hohelied 4,16:
16 Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme!
Mein Freund komme in seinen Garten und esse von seinen edlen Früchten.
 
Die Urquelle der Königsherrschaft
 
Der HERR wurde von Jesaja in seiner vollständigen Regierungsherrschaft erkannt, weil er den HERRN in der Vision hoch und erhaben sah. Es war somit kein Zufall, dass Gott seine königliche Gegenwart mit dem Tod eines Königs verband, weil er auf die Urquelle seiner göttlichen Königsherrschaft hinwies (vgl. Daniel 2,21).
 
Daniel 2,21:
21 Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand, …
 
Die Urquelle der Königsherrschaft war verbunden mit dem Saum des Gewandes Gottes, der den Tempel füllte. Der Saum des Königsgewandes Gottes steht in Verbindung mit seiner etablierten Ordnung und Weisung, weil der Saum das Ende des Gewandes ist, wo ebenfalls die Quasten (Anm.: hebräisch „ẓîẓit“) angebracht sind. An den vier Ecken der Kleiderzipfel der Israeliten sind im Auftrag Gottes Quasten befestigt, um die Israeliten an seine Gebote bzw. seine Ordnung zu erinnern (vgl. 4.Mose 15,38-39).
 
4.Mose 15,38-39:
38 Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen, dass sie und ihre Nachkommen sich Quasten machen an den Zipfeln ihrer Kleider und blaue Schnüre an die Quasten der Zipfel tun.
39 Und dazu sollen die Quasten euch dienen: sooft ihr sie anseht, sollt ihr an alle Gebote des HERRN denken und sie tun, damit ihr euch nicht von eurem Herzen noch von euren Augen verführen lasst und abgöttisch werdet, …
 
Der Saum des Gewandes Gottes
 
Der Saum des Gewandes Gottes im Zusammenhang mit der Bibelstelle aus Jesaja 6 steht für das Vollmaß der königlichen-priesterlichen Gegenwart Gottes, weil der HERR in Jesajas Vision im Geistbereich auf seinem Thron im Tempel saß.
 
Während der HERR sich auf seinem Thron befand, saß er ein Stück auf seinem Gewand bzw. Mantel, so dass sich der Rest seines Gewandes in den Raum des Tempels erstreckte. Das ist ein Hinweis darauf, dass sich Gottes Königlichkeit bzw. Königreichsautorität im Bereich der wahren geistlichen Beziehung (zwischen Mensch und Gott; Anm.: Tempel) manifestierte, so dass die Seraphim begannen die Heiligkeit und Ehre Gottes zu proklamieren.
 
Die Voraussetzung für den Wandel in Königreichsautorität
 
Der HERR machte dem Propheten Jesaja mit dieser Erscheinung deutlich, dass der wahre Wandel in der Königreichsautorität nur geschehen kann, wenn sich jeder einzelne Heilige in Gottes väterliche-königliche Gegenwart begibt und sich dort in den von Gott festgelegten Autoritätsgrenzen (Anm.: Saum) für sein persönliches Leben bewegt. Das hat zur Folge, dass sich der lebendige Feuerofen Gottes offenbart, der sich aus seinen Seraphim (Anm.: bedeutet „die Feurigen, die Verbrennenden“) zusammensetzt.
 
Dieser lebendige Feuerofen besitzt eine quadratische Form, weil dieser mit der Ordnung und der Autorität Gottes verbunden ist. Wenn Kreise im Geistbereich erscheinen, weisen diese meistens auf die Zeitzyklen und die Bewegung des HERRN hin. Die quadratische Form hingegen steht in Verbindung mit der Autorität und der Ordnung Gottes sowie seiner Regierungsresidenz, die auf wahrhaftige Beziehung gegründet ist (vgl. Offenbarung 21,9.10.16a.22-23).
 
Offenbarung 21,9-10.16a.22-23:
9 Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes.
10 Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, …
16a Und die Stadt ist viereckig angelegt und ihre Länge ist so groß wie die Breite. …
22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm.
23 Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
 
Die Charakteristik der Seraphim
 
Die Charakteristik der Seraphim steht im Zusammenhang mit der Wüste und Jesus Christus am Kreuz, weil das Volk Israel aufgrund ihres Murrens in der Wüste den feurigen (Anm.: hebräisch „śārāṗ“) Schlangen begegnete, so dass viele Israeliten starben, worauf Mose auf die Anweisung Gottes hin eine erhöhte bronzene Schlange an einem Stab herstellte, damit jeder, der nach einem feurigen Schlangenbiss auf die erhöhte Schlange blickte vor dem Tod bewahrt blieb.
 
Dieses Ereignis und die erhöhte Schlange waren bereits ein hinweisendes Zeichen auf Jesus Christus am Kreuz, der zum Fluch für die Menschheit wurde, um jenen Menschen, die an ihn glauben würden die Möglichkeit zu geben, das ewige Leben zu erhalten (4.Mose 21,6-9 i.V.m. Johannes 3,14-17; Galater 3,13-14).
 
4.Mose 21,6-9:
6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben.
7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk.
8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben.
9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
 
Johannes 3,14-17:
14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15 damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
 
Galater 3,13:
13 Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben (vgl. 5.Mose 21,23): „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt“, 14 damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben.
 
Die Wüste und der geweihte Zustand
 
Es war ebenfalls die Wüste, wo sich der Wegbereiter für Jesus Christus, welcher der Prophet Johannes der Täufer war, aufhielt und prophezeite (vgl. Markus 1,3).
 
Markus 1,3:
3 „Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben!“ (vgl. Maleachi 3,1; Jesaja 40,3): …
 
In diesem Kontext repräsentiert die Wüste einen Ort der Abgeschiedenheit von der Gesellschaft, was einem geweihten Zustand ähnlich kommt, da das Wort „heilig“ auch als „abgesondert sein“ übersetzt werden kann.
 
Es war die prophetische Salbung von Johannes dem Täufer, durch die Menschen aus der Gesellschaft in die Wüste gezogen wurden, um in den Prozess der Buße und Umkehr einzutreten und hierin geweihte Gefäße für Gott zu werden.
 
Der Feuerherd und der Löwe von Juda
 
Der lebendige „Feuerofen“, der sich aus den Seraphim zusammensetzt und den Jesaja in seiner Vision im Thronsaal Gottes sah, offenbarte die Gegenwart von Jesus Christus dem Gekreuzigten.
Es ist die Gegenwart, die in sich den Löwen von Juda und die Furcht des HERRN trägt. Das wird besonders dadurch deutlich, weil das hebräische Wort für „Opferherd – 'ărî'ēl“ genauso phonetisch klingt wie das hebräische Wort für „Löwe“.
Es ist der Löwe aus dem Stamm Juda, der im Geistbereich mit dem geschlachteten Lamm Gottes verwoben ist, so wie es Offenbarung 5,5-6 darlegt.
 
Offenbarung 5,5-6:
5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.
6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.
 
Es sind die Seraphim, die dabei behilflich sind, unser Geistwesen in den Siegesbereich des Kreuzes Jesu zu bringen, damit wir in seiner heiligen Gegenwart das, was unser inneres Wesen befleckt hat, läutern lassen (vgl. Epheser 4,23 i.V.m. Jesaja 6,6-7).
 
Epheser 4,23:
23 Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn …
 
Jesaja 6,6-7:
6 Da flog einer der Seraphim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, 7 und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei.
 
Das Erbeben und die Mutterschaft Gottes
 
Während die Seraphim für den Läuterungsprozess unseres inneren Wesens bereit stehen, ertönt inmitten ihrer Gegenwart die heilige Verehrung Gottes, was zur Folge hat, dass die Türpfosten bzw. Schwellen des Thronsaals erbeben (vgl. Jesaja 6,4). Es ist das Erbeben, das die Mutterschaft Gottes aktiviert, worin Gott dienend seine Arme ausbreitet, um Diener auszusenden. Die Begründung liegt darin, weil das hebräische Wort für „Türpfosten/Türschwelle“ das Wort „'ammāh“ ist, was „Elle, unterer Vorderarm“ bedeutet und von dem Wurzelwort „'ēm“ abgeleitet wird, welches „Mutter“ heißt. (Anm.: Worterklärung zu dem Wort 'ammāh-Türpfosten/Türschwelle“ und dem Wort „'ēm-Mutter“ aus der Elberfelder Studienbibel mit der Wortschlüsselnummer: 536, 533)
 
Es ist göttliche Dienerschaft, bei der es sich um den Eingang in den hohen Bereich Gottes handelt. Das ist der Grund, warum Jesus sagte, dass wer der Größte sein möchte, sich in Dienerschaft üben sollte (vgl. Matthäus 23,11).
 
Matthäus 23,11:
11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein.
 
Die Flügelpaare der Seraphim
 
Ich persönlich betrachte es als keinen Zufall, dass die Seraphim dreimal ein Flügelpaar besitzen, die die Zahl „6“ ergeben, welche mit der Erschaffung des Menschen in Verbindung steht, weil Gott am sechsten Tag den Menschen erschuf (vgl. 1.Mose 1,27.31).
 
1.Mose 1,27.31:
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. …
31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
 
Die Anzahl der Flügelpaare – „3“ sowie die Anzahl der Flügel – „6“ der Seraphim weisen auf Jesus Christus, den Menschensohn in seinem errungenen Sieg über den Feind am Kreuz von Golgatha hin (Anm.: Jesus Christus stand am dritten Tag von den Toten auf.; vgl. Lukas 9,22). Das bedeutet auf die Vision von Jesaja bezogen, dass sich Jesaja im Zentrum des Triumphs von Jesus Christus aufhielt, auch wenn Jesus zu diesem Zeitpunkt noch nicht gekreuzigt war.
 
Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, dass bei Gott, dem „ICH BIN“, die Ewigkeit (Anm.: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) immer das JETZT beinhaltet.
 
Der Feuerherd und das Brüllen des Löwen von Juda
 
Um in der väterlichen-königlichen Regierungsherrschaft Gottes stehen zu können, ist es demnach unabdingbar, dass wir uns in den lebendigen Feuerofen Gottes begeben, wo sich das großartige Brüllen des Löwen von Juda befindet, der zugleich auch das Lamm Gottes ist. Dadurch wird unser Geistwesen geheiligt und der prophetische Geist in uns aktiviert, so dass wir beginnen, geheiligt die Worte Gottes zu sprechen, die wir von ihm empfangen (vgl. Amos 3,8 i.V.m. Psalm 12,7).
 
Amos 3,8:
8 Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Gott der HERR redet, wer sollte nicht Prophet werden?
 
Psalm 12,7:
7 Die Worte des HERRN sind lauter wie Silber, im Tiegel geschmolzen, geläutert siebenmal.
 
Weiterhin treten wir durch den Aufenthalt im lebendigen Feuerherd in eine intensivere Beziehung mit Gott, dem Vater, so dass wir unseren Weg auf übernatürliche Weise fortsetzen, während wir in seiner übernatürlichen Auferstehungsgegenwart als dem Alpha und dem Omega verweilen. Das wird durch die Bedeckung der Flügelpaare der Seraphim auf ihrem Gesicht und in der Bedeckung ihrer Füße sowie durch ihre bewegenden Flügel verdeutlicht (vgl. Jesaja 6,2 i.V.m. Offenbarung 1,8).
 
Jesaja 6,2:
2 Seraphim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie.
 
Offenbarung 1,8:
8 Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
 
Die Bedeckung und die Salbung
 
Bedeckt zu sein bedeutet in diesem Kontext, dass man von Gott gesalbt bzw. autorisiert ist, um sich im Glauben im übernatürlichen Bereich des Geistes zu bewegen und den Willen des himmlischen Vaters auf der Erde umzusetzen, ohne dabei die Ehre für sich selbst zu suchen (vgl. Johannes 6,38; Johannes 7,18).
 
Johannes 6,38:
38 Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
 
Johannes 7,18:
18 Wer von sich selbst aus redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm.
 
Der lebendige Feuerherd und Thronwagen Gottes
 
Wie bereits erwähnt, setzt sich der lebendige Feuerofen aus den Seraphim zusammen, und es ist der Thronwagen des HERRN, der sich aus den lebendigen Wesen bzw. Kerubim zusammensetzt (vgl. Hesekiel 1,19-22; Hesekiel 10,11-17 i.V.m. Psalm 18,11).
 
Hesekiel 1,19-22:
19 Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor.
20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern.
21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern.
22 Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgebreitet, …
 
Hesekiel 10,11-17:
11 Wenn sie gehen sollten, so konnten sie nach allen ihren vier Seiten gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden; sondern wohin das erste ging, da gingen die andern nach, ohne sich im Gehen umzuwenden.
12 Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren voller Augen um und um bei allen vieren.
13 Und die Räder wurden vor meinen Ohren „das Räderwerk“ genannt.
14 Ein jeder hatte vier Angesichter; das erste Angesicht war das eines Kerubs, das zweite das eines Menschen, das dritte das eines Löwen, das vierte das eines Adlers.
15 Und die Kerubim hoben sich empor. Es war aber dieselbe Gestalt, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte.
16 Wenn die Kerubim gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Kerubim ihre Flügel schwangen, dass sie sich von der Erde erhoben, so wandten sich auch die Räder nicht von ihrer Seite weg.
17 Wenn jene standen, so standen diese auch; erhoben sie sich, so erhoben sich diese auch; denn es war der Geist der Gestalten in ihnen.
 
Psalm 18,11:
11 Und er fuhr auf dem Kerub und flog daher, er schwebte auf den Fittichen des Windes.
 
Der lebendige Feuerofen und der Thronwagen des HERRN machen uns deutlich, dass alles, was bei Gott im Geistbereich existiert, lebendig und voller Licht ist, was durch die vielen Flügel und Augen im Geistbereich, wo der HERR sich bewegt, illustriert wird (Hesekiel 1,18; Hesekiel 10,12; Offenbarung 4,6 i.V.m. Matthäus 6,22; Jakobus 1,17; 1.Johannes 1,5).
 
Hesekiel 1,18:
18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern.
 
Hesekiel 10,12:
12 Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren voller Augen um und um bei allen vieren.
 
Offenbarung 4,6:
6 Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten.
 
Matthäus 6,22:
22 Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.
 
Jakobus 1,17:
17 Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.
 
1.Johannes 1,5:
5 Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.
 
Somit erkennen wir, dass die Bereitschaft im lebendigen Feuerofen des HERRN zu sein, die mit Heiligung und Läuterung im Zusammenhang steht, eine Entscheidung ist. Die Heiligung, der es nachzujagen gilt, sowie die Erneuerung der Gedanken (Anm.: Geist, Sinn, Verständnis) geschieht nicht ohne Hingabe zu ihm mit seiner übernatürlichen Identität, dem Wesen Gottes.
 
Es ist die Zeit gekommen, in dieser Veränderungsphase den Plan Gottes gemäß seines Wortes anzuerkennen, und ihm zu erlauben, sich tiefer in seiner Regierungsherrschaft verändern zu lassen, um die einem anvertraute sowie zugeteilte Autorität im natürlichen (Anm.: irdischen) Leben ehrbar auszuüben.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm