Der Aufruf Gottes und der Eingang der Höhle

Jesus Christus ist unser Fels, auf den wir als Heilige bauen und in ihm finden wir unsere Zuflucht. In diesem Zusammenhang möchte ich auf Elija eingehen, der nachdem er vom vernichtenden Plan Isebels erfuhr sich in der Höhle auf dem Berg Horeb aufhielt (vgl. Psalm 18,3; Psalm 31,4 i.V.m. 1.Könige 19,1-3a).
 
Psalm 18,3:
3 HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz!
 
Psalm 31,4:
4 Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen.
 
1.Könige 19,1-3a:
1 Und Ahab sagte Isebel alles, was Elia getan hatte und wie er alle Propheten Baals mit dem Schwert umgebracht hatte.
2 Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das tun, wenn ich nicht morgen um diese Zeit dir tue, wie du diesen getan hast!
3a Da fürchtete er sich, machte sich auf und lief um sein Leben …
 
Die Macht Isebels
 
Wenn man die Macht Isebels in einem prophetischen Kontext betrachtet, handelt es sich hierbei um eine falsche prophetische Stimme, die vom Widersacher dazu eingesetzt ist, um das von oben geborene (Anm.: geisterfüllte) Volk Gottes auf dessen Weg aufzuhalten (vgl. Offenbarung 2,20 i.V.m. 2.Könige 9,22).
 
Offenbarung 2,20:
20 Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel duldest, diese Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen.
 
2.Könige 9,22:
22 Und als Joram Jehu sah, sprach er: Jehu, ist's Friede? Er aber sprach: Was, Friede? Deiner Mutter Isebel Abgötterei und ihre viele Zauberei haben noch kein Ende!
 
Zur Zeit des Propheten Elija war Isebel die Frau von König Ahab, die ihren Mann und die Propheten Gottes auf tyrannische Weise behandelte sowie den Götzendienst an Baal in Israel offiziell einführte sowie förderte.
 
Aufgrund der Einschüchterung Isebels flüchtete Elija aus ihrem Einflussbereich, um sich und sein Leben zu retten. Einschüchterung geht häufig mit diesem geistlichen bösen Einfluss einher. So geriet Elija in die Phase der Entkräftung und Mutlosigkeit, so dass er sich sogar nach dem Tod sehnte (vgl. 1.Könige 19,4-5a).
 
1.Könige 19,4-5a:
4 Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.
5a Und er legte sich hin und schlief unter dem Wacholder. …
 
Doch Gott stärkte ihn durch die Präsenz eines Engels, der ihm übernatürliche Nahrung zuteilte, die Elija im natürlichen Bereich zu sich nahm (vgl. 1.Könige 19,5b-8).
 
1.Könige 19,5b-8:
… 5b Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss!
6 Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen.
7 Und der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.
8 Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb.
 
Elija und Mose in der Höhle
 
Auf dem Berg Horeb entschied sich der Prophet Elija in eine dortige Höhle zu gehen, die repräsentativ für die Gegenwart des Wesens Gottes und seiner offenbarenden Wahrheit steht (vgl. 1.Könige 19,9).
 
1.Könige 19,9:
9 Und er kam dort in eine Höhle und blieb dort über Nacht. Und siehe, das Wort des HERRN kam zu ihm: Was machst du hier, Elia?
 
Dieser Aufenthaltsort kann ebenfalls gleichgesetzt werden mit dem Felsspalt auf dem Berg, in den sich Mose auf die Weisung Gottes hin zurückzog, um die Herrlichkeit Gottes zu sehen (vgl. 2.Mose 33,21-22).
 
2.Mose 33,21-22:
21 Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen.
22 Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin.
 
Auch wenn sich Mose und Elija in einer Felsspalte bzw. Höhle auf dem Berg Gottes aufhielten, gab es zwischen ihnen einen gravierenden Unterschied. Mose sehnte sich die Herrlichkeit Gottes zu sehen. Elija hingegen sah sich in einem hoffnungslosen Zustand, so dass Gott seine Macht und Gegenwart ihm gegenüber offenbarte. Der Grund hierfür war, weil Elija von Gott einen wichtigen Auftrag entgegennehmen und erfüllen sollte, der mit der Administration des König-/ sowie Prophetentums der Zukunft verbunden war (vgl. 1.Könige 19,10-13a.15-16).
 
1.Könige 19,10-13a.15-16:
10 Er sprach: Ich habe geeifert für den HERRN, den Gott Zebaoth; denn Israel hat deinen Bund verlassen und deine Altäre zerbrochen und deine Propheten mit dem Schwert getötet und ich bin allein übrig geblieben, und sie trachten danach, dass sie mir mein Leben nehmen.
11 Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR wird vorübergehen. Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben.
12 Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen.
13a Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle. …
15 Aber der HERR sprach zu ihm: Geh wieder deines Weges durch die Wüste nach Damaskus und geh hinein und salbe Hasaël zum König über Aram 16 und Jehu, den Sohn Nimschis, zum König über Israel und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel-Mehola zum Propheten an deiner statt.
 
Die Macht Gottes und die fünf Ereignisse
 
Die Offenbarung der Macht Gottes trägt fünf verschiedene Ebenen bzw. Ereignisse, mit denen Gott Elija in der Höhle in Berührung brachte. Diese fünf Ereignisse können auch auf uns als Volk Gottes übertragen werden.
 
Wenn wir als Volk Gottes in Lebensumstände geraten, die stark herausfordernd sind und unsere Seele dadurch in zeitweise emotionellen Empfindungen ins Schwanken gerät, ist es ratsam sich der fünf Schritte Gottes sowie seiner Kraft und Gegenwart bewusst zu sein.
 
Die fünf Schritte bestehen in dieser Abfolge:
 
  1. Der göttliche Aufruf herauszutreten,
  2. die übernatürliche Manifestation von einem großen, starken Wind, der die Berge zerriss,
  3. ein Erdbeben,
  4. ein Feuer,
  5. ein sanftes Säuseln.
In diesem Zusammenhang ist es zuerst nötig anzuerkennen, dass wir uns in der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes aufhalten müssen, was repräsentativ dem Aufenthalt Elijas auf dem Berg in der Höhle gleichkommt. Hierbei ist es entscheidend, dass wir uns mit der offenbarenden Wahrheit Gottes für diese Zeit vereinen, um seinem Ruf zu folgen und aus der Zone der Einschüchterung und Trägheit aufgrund von Angst heraustreten.
 
Das hat zum Ziel, dass wir letztendlich unter einem offenen Himmel stehen und die Gegenwart Gottes erleben. Diese trägt Richtungsweisung für unsere Zukunft in sich verborgen.
 
Im prophetischen Kontext weisen die fünf verschiedenen Ereignisse, die Elija auf dem Berg erlebte auf folgende Dinge hin:
 
  1. der Aufruf Gottes aus der Höhle herauszutreten und auf dem Berg zu stehen => Aufforderung Gottes sich aus der Zone der Angst und des Selbstschutzes durch die Kraft der offenbarenden Wahrheit herauszubewegen, um den Himmel offen zu sehen und Gottes Gegenwart zu spüren,
  2. ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss => hochrangige Engelsbewegung, die das Wort Gottes und dessen offenbarende Wahrheit für diese Zeit trägt, um falsche Doktrin und tyrannische Herrschaft zu zerstören (vgl. Hebräer 1,7a; z.B. Michael, Gabriel; vgl. Daniel 9,21; Daniel 10,21),
  3. Erdbeben => Auferweckung sowie Sichtbarmachung des von Gott festgelegten Erbes in der Region (vgl. Matthäus 27,51-53; Matthäus 28,2),
  4. ein Feuer => übernatürliche und leidenschaftliche Dienerschaft, die die Größe Gottes offenbart (vgl. Hebräer 1,7b i.V.m. Matthäus 23,11),
  5. ein sanftes Säuseln => die Gegenwart Gottes, die die Richtungsweisung der Zukunft trägt (vgl. Johannes 3,8; Johannes 16,13-15).
Diese fünf Ereignisse machen deutlich, dass es für jeden Heiligen im Volk Gottes wichtig sein sollte, sich in der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes aufzuhalten sowie auf sein Wort hin zu reagieren. Das hat zur Folge, dass der HERR seine Macht erweist, um uns zu ermutigen, ihm und seiner Gegenwart näher zu kommen.
 
Diese Vorgehensweise führt uns zu dem Ziel, das wir davon zeugen werden, wie der HERR durch seine Kraft falsche Doktrin und tyrannische Herrschaft niederreißt, um den Weg für seine Verheißung und Dienerschaft zu ebnen. Dadurch erhalten wir Erkenntnis darüber, was es bedeutet in Jesu Seite bzw. in ihm als unserem Eingang zu stehen (Anm.: Eingang der Höhle/Felsspalt => Geburtsort des neuen Weinschlauchs; vgl. Johannes 19,34; Johannes 10,9).
 
Darin lernen wir unsere von Gott gegebene Salbung in unseren Beziehungen anzuwenden, um die richtungsweisende Wahrheit des Geistes, die mit der geführten Herrschaft Gottes in Verbindung steht zu erhalten.
 
Das Zentrum des Wortes Gottes
 
Das verwendete hebräische Wort für „Höhle“, in die sich Elija zurückzog, ist das Wort mĕ‛ārāh, das von dem Wurzelwort „`ārar“ abgleitet ist und „entblößen, bloßlegen, schleifen, niederreißen“ bedeutet. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort „ mĕ‛ārāh – Höhle“ und dessen Wurzelwort „`ārar“ mit der Wortschlüsselnummer 4708, 6334*)
 
Anhand dieser Worterklärung wird deutlich, dass sich Elija im Zentrum des Wortes Gottes aufhielt und von Gott geformt wurde, um seine eigene Sichtweise niederzulegen sowie die Weisung Gottes aus dem Mund des Sohnes Gottes für die Zukunft zu erhalten (vgl. Hebräer 4,12-13 i.V.m. Offenbarung 1,16).
 
Hebräer 4,12-13:
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.
 
Offenbarung 1,16:
… 16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.
 
Auf die Weise wie Elija sich dem Willen Gottes beugte, sollten auch wir in herausfordernden Lebensumständen reagieren und auf Gottes Weisung in Demut antworten, um unsere Zukunft und die der nachfolgenden Generation absichern zu können.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm