Gottes Maßstab und die Befreiung von bösen Geistern

Im Laufe der geistlichen Entwicklung eines Gläubigen in Christus treten hinsichtlich der von Gott festgelegten Maßstäbe im Tenach (Anm.: Altes Testament) in Bezug auf den Umgang mit dem Bösen Fragen auf. Diese beinhalten unter anderem die Fragestellung, warum es JHWH, der Gott Israels in bestimmten Situationen anordnete, Personen in Verbindung stehend mit dem Bösen zu töten (vgl. z.B.: 3.Mose 20,2-3; 5.Mose 24,7; 1.Samuel 15,3).
 
3.Mose 20,2-3:
2 Sage zu den Israeliten: Wer unter den Israeliten oder den Fremdlingen in Israel eins seiner Kinder dem Moloch gibt, der soll des Todes sterben; das Volk des Landes soll ihn steinigen.
3 Und ich will mein Antlitz kehren gegen einen solchen Menschen und will ihn aus seinem Volk ausrotten, weil er dem Moloch eins seiner Kinder gegeben und mein Heiligtum unrein gemacht und meinen heiligen Namen entheiligt hat.
 
5.Mose 24,7:
7 Wenn jemand ergriffen wird, der von seinen Brüdern, den Israeliten, einen Menschen raubt und ihn gewalttätig behandelt oder ihn verkauft: solch ein Dieb soll sterben, dass du das Böse aus deiner Mitte wegtust.
 
1.Samuel 15,3:
3 So zieh nun hin und schlag Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel.
 
Der Grund liegt darin zu finden, dass es der Gott Israels beabsichtigte, den kommenden Generationen das Ergebnis von Sünde zu verdeutlichen (vgl. Jakobus 1,15).
 
Jakobus 1,15:
15 Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.
 
Die Freisetzung von bösen Geistern im Tenach und im Neuen Testament
 
Bei der Betrachtung des Wortes Gottes in seiner Ganzheit, ist festzustellen, dass es wiederholt von verschiedenen Arten von Wundern berichtet, jedoch die Austreibung von bösen Geistern in Christus Jesus im Neuen Testament einzigartig ist.
 
Um einen von einem bösen Geist besessenen Menschen von seinem Peiniger zur Zeit des Tenachs (Anm.: Bücher der Bibel vor dem Neuen Testament) kraftvoll zu trennen, gab es nur eine Vorgehensweise, nämlich den betreffenden Menschen zu töten.
 
Erst mit Jesus Christus änderte sich diese Vorgehensweise, da er die Erfüllung des Gesetzes ist (vgl.
Matthäus 5,17).
 
Matthäus 5,17:
17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
 
Durch Jesus wurden seine Nachfolger/Jünger berechtigt, böse Geister aus den Menschen auszutreiben, ohne das Schwert im buchstäblichen Sinn zu verwenden. Dies wird ersetzt in der Anwendung des Wortes Gottes in Form der befreienden Wahrheit im Leben eines dämonisierten Menschen, um diesen in die wahre Freiheit in Christus zu führen (vgl. Hebräer 4,12 i.V.m. Johannes 8,36).
 
Hebräer 4,12:
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
 
Johannes 8,36:
36 Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.
 
Das macht die Aussage von Jesus deutlich als er zu Petrus im Garten Gethsemane sprach, das gezückte Schwert zurückzustecken. Es liegt darin begründet, dass sich der Kampf eines Gläubigen in Christus nicht gegen Fleisch und Blut richtet (vgl. Matthäus 26,52 i.V.m. 2.Korinther 10,3-4; Epheser 6,12).
 
Matthäus 26,52:
52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.
 
2.Korinther 10,3-4:
3 Denn obwohl wir im Fleisch leben, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise.
4 Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören.
 
Epheser 6,12:
12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.
 
Die Geschichte des Volkes Israel, das Kommen Jesu und das Land Kanaan
 
Somit wird deutlich, dass die von Gott festgelegte Ordnung im Tenach und die damit in Verbindung stehenden Erfahrungen des Volkes Israel sowie ihre Geschichte dazu dienten, einen Ort, einen Zusammenhang und einen Rahmen für das Kommen Christi zu schaffen.
 
Das Volk Israel mit seinem Lebensweg und entsprechenden Erfahrungen bereiteten Jesus, dem Messias den Weg, um nach Israel zu kommen und es mit Licht zu erfüllen (vgl. Matthäus 4,13-16).
 
Matthäus 4,13-16:
13 Und er verließ Nazareth, kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt im Gebiet von Sebulon und Naftali, 14 damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht (vgl. Jesaja 8,23; Jesaja 9,1): 15 „Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordans, das heidnische Galiläa, 16 das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“
 
Gott sprach zu Abraham, dass seinen Nachkommen das Land Kanaan gegeben würde, nachdem die Schuld der damals anwesenden Amoriter das volle Ausmaß erreicht hätte. (vgl. 1.Mose 15,16).
 
1.Mose 15,16:
16 Sie aber sollen erst nach vier Menschenaltern wieder hierher kommen; denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht voll.
 
Anhand dieser Verheißung wird deutlich, dass sich Kanaan im Geistbereich zu einer Region entwickelte, in der die dort lebenden Völker in einem hohen Maß unter den Einflüssen von bösen Geistern standen, so dass sie von sich selbst sowie ihrer eigenen Kraft überzeugt waren und den Plänen Gottes widerstanden.
 
Das macht außerdem deutlich, dass alle Generationen (Anm.: jung und alt) der dort lebenden Völker sowie ihr Wirtschaftssystem (Anm.: Tiere, Versorgung) den bösen Geistern ausgeliefert waren, so dass sie die Pläne des Widersachers umsetzten.
 
In 1.Mose 6,1-4 wird uns von einer antichristlichen „Brut“ berichtet, bei denen es sich um Menschen handelt, die bewusst ihre Körper für die Behausung den Mächten der Finsternis zur Verfügung stellen.
 
1.Mose 6,1-4:
1 Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, 2 da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.
3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn auch der Mensch ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertundzwanzig Jahre.
4 Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.
 
Eines ihrer Ziele sind zügellose Perversion, Homosexualität, Kinderopfer und schließlich der Lebensstil in vollständig bewusster sexueller Hingabe mit dämonischen Geistern, die sich in den betreffenden Personen befinden.
 
Solch ein Lebensstil, der sich über einen langen Zeitraum erstreckt, führt dazu, dass es in den Augen Gottes zu einem Vollmaß von Sünde kommt, die in einer bestimmten Generation sein Gericht auf der Erde mit sich zieht. Dieser „lange Zeitraum“ sollte nicht als „billige Gnade“ verstanden werden, sondern ist dazu von Gott bestimmt, die betreffenden Menschen dazu aufzurufen, umzukehren und nicht das Zeitfenster seiner Güte und Gnade zu verpassen (vgl. Römer 2,4 i.V.m. Matthäus 5,44-45).
 
Römer 2,4:
4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?
 
Matthäus 5,45b:
… 45b Denn er (Anm.: Gott) lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
 
Bei dem Begriff „Gottessöhne“ handelt es sich nicht um leibliche Söhne Gottes, sondern es sind Geistwesen, die zum übernatürlichen Bereich gehören. Das wird ebenfalls anhand der Bibelstelle aus Hiob 1,6 deutlich.
 
Hiob 1,6:
6 Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam auch der Satan unter ihnen.
 
Da Jesus davon sprach, dass Engel nicht heiraten (vgl. Markus 12,25), kann man daraus schließen, dass sich im Laufe der Geschichte von Zeit zu Zeit rebellierende Geister natürlichen Körpern bemächtigten, um eine antichristliche Brut (Anm.: satanisch) von Menschen durch Mann und Frau hervorzubringen.
 
Aus 1.Mose 6,4 ist zu entnehmen, dass es sich hierbei nicht um ein einmaliges Ereignis handelt, auch wenn diese erwähnten Riesen durch das Gericht Gottes in der Flut umkamen. Diese Bibelstelle macht deutlich, dass es sich nicht um das letzte Mal handelte, in der diese Brut auftrat.
 
Wie bereits erwähnt, war es in der Zeit vor Jesus Christus der einzige Weg, böse Geister durch das „Schwert“ zu vertreiben (Anm.: auszutilgen). Das war der Grund, warum Gott dem Volk Israel auftrug, eine Nation/Volk völlig zu zerstören, um die Region von der Finsternis zu befreien und sie mit dem Licht Gottes, seiner Liebe, seinem Maßstab und seiner Freiheit zu erfüllen.
 
Das hebräische Wort für „völlig zerstören“ ist „ḩāram“ und bedeutet unter anderem „weihen, bannen“ und ist ein Hinweis darauf, dem Gott Israels unwiderruflich eine bestimmte Sache als Opfer zu bringen. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „völlig zerstören – ḩāram“ mit der Wortschlüsselnummer: 2836)
 
Daraus wird deutlich, dass dieser Vorgang einer priesterlichen Handlung entsprach. Alle Männer Israels waren nicht nur berechtigt, an dieser Handlung der Anbetung teilzunehmen, sondern sie wurden dazu angewiesen.
 
Die Freisetzung von Menschen als Zeichen
 
Mit dieser Erklärung und in Bezug auf die heutige Zeit bedeutet es, dass dort, wo uns der Heilige Geist berechtigt Menschen, die von bösen Geistern geplagt sind durch den Triumph von Jesus Christus am Kreuz freizusetzen, diese Freisetzung eine geweihte Handlung darstellt, die JHWH, den Gott Israels verherrlicht und seinen Maßstab durch die Generationen bestätigt (vgl. Jesaja 58,6 i.V.m. Lukas 4,18-19; Markus 16,17).
 
Jesaja 58,6 (Rev. Elberfelder):
6 Ist nicht vielmehr das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Ungerechte Fesseln (Anm.: Fesseln der Gottlosigkeit) zu lösen, die Knoten des Joches zu öffnen, gewalttätig Behandelte als Freie zu entlassen und dass ihr jedes Joch zerbrecht?
 
Lukas 4,18-19:
18 „Der Geist des Herrn ist auf mir (Anm.: Jesus Christus), weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, 19 zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.“ (vgl. Jesaja 42,7)
20 Und als er das Buch (Anm.: Schriftrolle) zutat, gab er es dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn.
21 Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.
 
Markus 16,17:
17 Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden, …
 
Wenn Heilige in der Kraft von Jesus Christus Menschen von bösen Geistern befreien, ist das ein Zeichen auf die Regierungsherrschaft Gottes und die Gegenwart seines Königreichs. Das wird anhand der Aussage von Jesus deutlich, der von der Befreiung der Gefangenen und dem Gnadenjahr in der Synagoge von Nazareth sprach und sich danach auf einen besonderen Stuhl, dem Stuhl Elijahs (Anm.: Botschafter des Bundes) setzte. Jesu Predigt und sein Platznehmen gaben zum Anlass, dass alle Augen in der Synagoge auf ihn gerichtet waren (vgl. Lukas 4,20 i.V.m. Matthäus 12,28).
 
Lukas 4,20:
20 Und als er das Buch (Anm.: die Schriftrolle) zutat, gab er es dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn.
 
Matthäus 12,28:
28 Wenn ich (Anm.: Jesus Christus) aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.
 
(Anm.: Diese Botschaft beruht auf einer Offenbarungserkenntnis von Miles Wylie Albright aus dem Buch „Tale of Two Hearts“.)
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm