Die Notwendigkeit zur Wahl zu gehen

Einleitung

Da wir als deutsches Volk kurz vor der Bundestagswahl stehen, möchte ich uns einige wichtige Punkte nennen, warum es notwendig ist, dass jeder, der wahlberechtigt ist, wählen gehen sollte.

Die Obrigkeit und ihre Autorität

Gott hat auf der Erde den Autoritätsbereich von Obrigkeit gewollt und es ist ihm wichtig, dass wir diesen Bereich richtig verstehen.
Um das tun zu können, ist es notwendig, dieses Thema anhand der Lehre des Apostels Paulus und Petrus zu beleuchten (vgl. Römer 13,1-7; Titus 3,1 i.V.m. 1.Petrus 2,13-17).

Römer 13,1-7 (Unterordnung der staatlichen Gewalt):
1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit (Anm.: „exousia“= meist die exekutive Gewalt gemeint), die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.
2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu.
3 Denn vor denen, die Gewalt haben, muss man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten.
4 Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut.
5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen.
6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht.
7 So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.

Titus 3,1:
1 Erinnere sie daran, dass sie der Gewalt der Obrigkeit untertan und gehorsam seien, zu allem guten Werk bereit, …

1.Petrus 2,13-17 (Rev. Elberfelder):
13 Ordnet euch aller menschlichen Einrichtung unter um des Herrn willen; sei es dem König als Oberherrn 14 oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun!
15 Denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt - 16 als Freie und nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Sklaven Gottes.
17 Erweist allen Ehre; liebt die Bruderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König!

Das griechische verwendete Wort für „Obrigkeit“ in den oben genannten Bibelstellen ist „exousia“ und bedeutet „Erlaubnis, Autorität, Recht, Freiheit, Macht; Vollmacht etwas zu tun, was durch das Recht/ Gesetz erlaubt ist.
„exousia“ meint die exekutive/ ausführende Gewalt (z.B. Staatsanwaltschaft, Justizvollzugsanstalt, Finanzamt, Polizei, …; die berechtigt ist nach dem Gesetz sowie der Form- und Verfahrensvorschriften einzuschreiten. Hierbei ist es nicht so stark von Bedeutung, welche politische Partei an der Macht ist, denn die exekutive Obrigkeit schreitet nach dem bestehenden Recht ein.“ (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel- Sprachschlüssel 1831)

Gebet für die Menschen in der Gesellschaft und die Obrigkeit

Der Apostel Paulus machte dem jungen Apostel Timotheus, der sein geistlicher Sohn war deutlich, dass es notwendig war und es auch heute noch ist, dass wir als Volk Gottes für die Menschen in unserer Gesellschaft und zugleich für unsere Obrigkeit beten, was bedeutet, dass wir für die Personen beten, die unter anderem Hoheitsämter bekleiden, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Gesellschaft zu schützen.
Das Ergebnis, das sich hinter dem Gebet verbirgt ist das Verlangen Gottes, dass die Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und wahre Hilfe erfahren (vgl. 1.Timotheus 2,1-4).

1.Timotheus 2,1-4 (Gebet für die Menschen und die Obrigkeit):
1 So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, 2 für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit.
3 Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, 4 welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Es ist von großer Bedeutung, dass wir als Volk Gottes die eingesetzten, führenden Politiker und auch die Menschen in den jeweiligen Gewalten (Anm.: legislative, exekutive und judikative Gewalt) achten und uns ihnen unterordnen.
Die Begründung liegt darin verborgen, weil jede natürliche Gewalt über sich eine übernatürliche Gewalt trägt, die sie abdeckt. Es ist so ähnlich zu verstehen wie ein Polizist, der seine Dienstmütze trägt, weil die Kopfbedeckung seine volle Autorität dem Bürger gegenüber repräsentiert.
Das verwendete griechische Wort für die natürliche Gewalt und der dahinter für das natürliche Auge nicht sichtbar stehenden übernatürlichen Gewalt ist „kyriotes“, was „Herrschaft, Mächte in der Engels- oder Dämonenwelt, die auch hinter den Herrschaftsbereichen dieser Welt stehen“ meint (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel- Sprachschlüssel 2339).
Das bedeutet, wenn wir uns als Volk Gottes in irgendeiner Weise der Obrigkeit bewusst widersetzen, wird es zu Schwierigkeiten in unserem Leben im natürlichen und geistlichen Bereich kommen und zwar durch die Mächte, die sich hinter den jeweiligen Regierenden bzw. der Obrigkeit bewegen.
Wenn z.B. ausführende Politiker bzw. Personen, die in den Bereichen der Obrigkeit eingesetzt sind nicht nach den Regeln des Wortes Gottes leben, ist es als Volk Gottes nicht unsere Aufgabe, dass wir uns ihnen widersetzen, sondern für sie beten.
Gott wird früher oder später von ihnen für ihre Führung und ihren Lebensstil, wenn sie nicht umkehren Rechenschaft fordern (vgl. Lukas 12,48b).

Lukas 12,48b:
48b Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.

Das heißt jedoch nicht, dass wir nicht auf Missstände, wenn diese vorhanden sind aufmerksam machen dürfen.

Die Achtung der Obrigkeit durch Johannes den Täufer und die Apostel

Auch Johannes der Täufer machte den Landesfürsten Herodes auf seinen frevelhaften Lebensstil aufmerksam (vgl. Markus 6,17-18).

Markus 6,17-18:
17 Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus; denn er hatte sie geheiratet.
18 Johannes hatte nämlich zu Herodes gesagt: Es ist nicht recht, dass du die Frau deines Bruders hast.

Trotz der Zurechtweisung und des Urteils gegen ihn ging Johannes nicht gegen die Obrigkeit vor, sondern ließ die Gefängnisstrafe, die ihn betraf zu.
Das macht deutlich, dass er die Obrigkeit achtete und das Prinzip Gottes verstand.
Auch die Apostel zur Zeit der Apostelgeschichte (Anm.: z.B. Petrus, Johannes, Paulus, Silas) unterstellten sich der Obrigkeit, was darin deutlich wird, dass sie sich haben gefangen nehmen und unter anderem auch auspeitschen lassen, jedoch in alledem das Wort Gottes und seine Weisung höher achteten (vgl. Apostelgeschichte 4,3.18-20; Apostelgeschichte 16,22-26).

Apostelgeschichte 4,3.18-20 (Petrus und Johannes im Gefängnis):
3 Und sie legten Hand an sie (Anm.: Petrus und Johannes) und setzten sie gefangen bis zum Morgen; denn es war schon Abend.
18 Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu reden oder zu lehren in dem Namen Jesu.
19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott.
20 Wir können es ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.

Apostelgeschichte 16,22-26 (Paulus und Silas im Gefängnis):
22 Und das Volk wandte sich gegen sie (Anm.: Paulus und Silas); und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen.
23 Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl dem Aufseher, sie gut zu bewachen.
24 Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block.
25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie.
26 Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen und von allen fielen die Fesseln ab.

Das Offenbarwerden der mannigfaltigen Weisheit Gottes

Gottes Verlangen ist es, dass wir als sein Volk seine Weisheit vor den Mächten und Gewalten durch Jesus Christus im Himmel offenbaren, indem wir die Obrigkeit achten sowie uns vollkommen der Weisung des Wortes Gottes unterstellen (vgl. Epheser 3,10 i.V.m. Kolosser 1,16; Kolosser 2,15).

Epheser 3,10:
… 10 damit jetzt kund werde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde.

Kolosser 2,15:
15 Er (Anm.: Gott) hat die Mächte und Gewalten* ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.

* böse Mächte und Gewalten

Kolosser 1,16:
16 Denn in ihm (Anm.: Jesus Christus) ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne (Anm.: „thronos“ = „Thron, Sitz des Herrschers/ Regierenden“; vgl. Elberfelder Studienbibel- Sprachschlüssel 2335) oder Herrschaften (Anm.: „kyriotes“= „Herrschaft, Mächte in der Engels- oder Dämonenwelt, die auch hinter den Herrschaftsbereichen dieser Welt stehen; Es steht ebenfalls für die Menschen unvorstellbaren Herrschaftsbereiche und deren Gebieter.“; vgl. Elberfelder Studienbibel- Sprachschlüssel 2939) oder Mächte (Anm.: „exousia“= „Erlaubnis, Autorität, Recht, Freiheit, Macht, Vollmacht etwas zu tun- meint durch das Recht erlaubt= exekutive/ ausführende Gewalt (z.B. Staatsanwaltschaft, Justizvollzugsanstalt, Finanzamt, Polizei, …; kann nach dem Recht einschreiten, egal welche politische Partei an der Macht ist“; vgl. Elberfelder Studienbibel- Sprachschlüssel 1831) oder Gewalten ( Anm.: „arche“ = „Anfang, Ursache, Ursprung; bedeutet auch „Ende“ verstanden als äußerster Punkt sowie Macht, Regierung, Herrschaft, Autorität“ z.B. wie Theokratie, Monarchie, Demokratie, Diktatur, …“; vgl. Elberfelder Studienbibel- Sprachschlüssel 738); es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.

Fazit:
Wir bestimmen mit unserer Wahl hinter welche Macht wir uns stellen und welchem geistlichen Einfluss wir es erlauben in unserem Land Einfluss zu nehmen.
Unsere Wahl bedeutet nicht, dass wir mit allen Punkten der jeweiligen politischen Partei übereinstimmen müssen.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm