Die geistliche Dimension von Joseph

Da wir uns am Beginn des neuen biblischen Jahres 5781 befinden, der mit dem Stamm Ephraim verbunden ist und seinen Ursprung in Joseph hat, möchte ich auf die geistliche Dimension von Joseph eingehen.
 
Joseph befindet sich verborgen in den Stämmen von Ephraim und Manasse, da ihre Herkunft von seinen namensgleichen Söhnen entsprungen ist. Diese beiden Stämme sind verbunden mit den ersten zwei biblischen Monaten (Anm.: Tischri (Ethanim) | Marcheschwan (Bul)) im jährlichen Segenszyklus Gottes.
 
Im Hebräischen wird der Beginn von Zeit als „Rosch“ beschrieben, was „Kopf/Haupt/Spitze“ bedeutet. In diesem Zusammenhang ist es als keinen Zufall anzusehen, dass Jakob über das Haupt seines Sohnes Joseph mehrere Segnungen sprach, die unter anderem mit den Anhöhen verbunden waren (vgl. 1.Mose 49,22-26).
 
1.Mose 49,22-26:
22 Josef wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, dass die Zweige emporsteigen über die Mauer.
23 Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und gegen ihn kämpfen und ihn verfolgen, 24 so bleibt doch sein Bogen fest und seine Arme und Hände stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob, durch ihn, den Hirten und Fels Israels.
25 Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes.
26 Die Segnungen deines Vaters waren stärker als die Segnungen der ewigen Berge, die köstlichen Güter der ewigen Hügel. Mögen sie kommen auf das Haupt Josefs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern!
 
Der „Kopf“ ist der Bereich der Vorstellung und der Ort der ständigen Analyse und Verarbeitung des Denkens. Da gemäß dem Wort Gottes das Herz die Quelle der Gedanken ist (vgl. Matthäus 15,19), wird deutlich, dass das Gehirn lediglich ein Speicher ist, wo die Gedanken gespeichert, analysiert und verknüpft werden mit dem Ziel bestimmte Handlungsmuster (Anm.: Taten) hervorzubringen.
 
Jakob sprach seinen Segen auf das Haupt seines Sohnes Joseph. Dieser Segen war ein Hinweis auf eine andere Denkweise, die er gegenüber seinen Brüdern hatte. Er verstand die verschiedenen geistlichen Ebenen der Höhen und Tiefen, des Gegenwärtigen und des Kommenden (vgl. 1.Mose 49,25).
 
1.Mose 49,25:
25 Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes.
 
Der bunte Ärmelrock Josephs und die Gunst des Vaters
 
Joseph war von seinem Vater auf besondere Weise gesegnet, indem er den bunten Ärmelrock erhielt. Dieser war bereits ein Hinweis auf die Farben der Stämme Israels, die später zu den zwölf Edelsteinen auf dem Choschen – dem Brustschild des Hohenpriesters wurden (vgl. 1.Mose 37,3 i.V.m. 2.Mose 28,15-21).
 
1.Mose 37,3:
3 Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock (Anm.: Gewand).
 
2.Mose 28,15-21:
15 Die Brusttasche für die Losentscheidungen sollst du wie den Priesterschurz machen, kunstreich gewirkt, aus Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand.
16 Viereckig soll sie sein und doppelt gelegt; eine Spanne soll ihre Länge sein und eine Spanne ihre Breite.
17 Und du sollst sie besetzen mit vier Reihen von Steinen. Die erste Reihe sei ein Sarder, ein Topas und ein Smaragd, 18 die andere ein Rubin, ein Saphir und ein Diamant, 19 die dritte ein Lynkurer, ein Achat und ein Amethyst, 20 die vierte ein Türkis, ein Onyx und ein Jaspis; in Goldgeflecht sollen sie gefasst sein.
21 Zwölf sollen es sein in Siegelstecherarbeit nach den Namen der Söhne Israels, dass auf jedem ein Name stehe nach den zwölf Stämmen.
 
Es war die Gunst bzw. Gnade des Vaters (Anm.: Jakob), die er auf seinen Sohn Joseph durch das bunte Gewand legte, was ihn dazu befähigte, die Regierungsgegenwart Gottes richtig zu verstehen.
Das wird anhand seiner geistlichen Befähigung der Trauminterpretation deutlich, die eine übernatürliche Gabe war.
 
Auch seine Brüder erkannten diese Gabe und sein von Gott gegebenes Mandat, auch wenn sie es in ihrem Neid ins Lächerliche zogen. Dieses Mandat beinhaltete den Dienst von Engeln, die Joseph im Auftrag des Vaters darin unterstützten zu dem jeweiligen Bestimmungsfeld zu gelangen (vgl. 1.Mose 37,14-19).
 
1.Mose 37,14-19:
14 Und er (Anm.: Jakob) sprach: Geh hin und sieh, ob es gut steht um deine Brüder und um das Vieh, und sage mir dann, wie sich es verhält.
Und er sandte ihn (Anm.: Joseph) aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem.
15 Da fand ihn ein Mann, wie er umherirrte auf dem Felde; der fragte ihn und sprach: 16 Wen suchst du? Er antwortete: Ich suche meine Brüder; sage mir doch, wo sie hüten.
17 Der Mann sprach: Sie sind von dannen gezogen; denn ich hörte, dass sie sagten: Lasst uns nach Dotan gehen. Da zog Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.
18 Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe er nahe zu ihnen kam, machten sie einen Anschlag, dass sie ihn töteten, 19 und sprachen untereinander: Seht, der Träumer kommt daher!
 
Seine Brüder erkannten ihn im Mandat des „Träumers“. Das hebräische Wort für Träumer setzt sich aus den zwei hebräischen Worten „ba‘al“ und „ḥălôm“ zusammen. Diese beiden Worte bedeuten übersetzt „Herr/Besitzer der Träume“. (Anm.: Worterklärung aus der Elberfelder Studienbibel zu den Worten „ba‘al – Herr“ und „ḥălôm – Traum“ mit der Wortschlüsselnummer: 1180, 2532)
 
Anhand der Worterklärung wird deutlich, dass Joseph den Geistbereich der Träume verstand, weil er sich unter dem Regenbogen und der Gunst Gottes bewegte, die durch das ihm überreichte bunte Gewand seines Vaters Jakob repräsentiert wurde. Es ist die regierende Gegenwart Gottes, die mit einem Regenbogen im Zusammenhang steht, der in grün eingehüllt ist (vgl. Offenbarung 4,2-3).
 
Offenbarung 4,2-3:
2 Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer.
3 Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd.
 
Da Gott Geist ist, wird erkennbar, dass Joseph geistliche Prinzipien und Vorgehensweisen Gottes verstand, um ganze Generationen im Volk Gottes inmitten von existenziellen, wirtschaftlichen Herausforderungen durch die vom Geist Gottes inspirierte Administration abzusichern.
 
Auf dem Weg in diese göttliche Verwaltung und Führung verbitterte Joseph nicht, weil er den Plan und den Ruf Gottes in seinem Herzen trug und sich inmitten von Verrat sowie Lüge stets in Reinheit, Ehrbarkeit und Geduld übte.
 
Joseph musste miterleben, dass sein Gewand zweimal zur Täuschung missbraucht wurde und trotzdem hielt er an der Verheißung Gottes für sein Leben fest und verhärtete nicht (vgl. 1.Mose 37,31-32; 1.Mose 39,12-15).
 
1.Mose 37,31-32:
31 Da nahmen sie Josefs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock ins Blut 32 und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob es deines Sohnes Rock sei oder nicht.
 
1.Mose 39,12-15:
12 Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Lege dich zu mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause hinaus.
13 Als sie nun sah, dass er sein Kleid in ihrer Hand ließ und hinaus entfloh, 14 rief sie das Gesinde ihres Hauses und sprach zu ihnen: Seht, er hat uns den hebräischen Mann hergebracht, dass der seinen Mutwillen mit uns treibe. Er kam zu mir herein und wollte sich zu mir legen; aber ich rief mit lauter Stimme.
15 Und als er hörte, dass ich ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh und lief hinaus.
 
Ein geistliches Gewand bzw. ein geistlicher Mantel offenbart unter anderem den Charakter der Salbung sowie die Beauftragung innerhalb des Bundes Gottes.
 
Wenn wir von Gott einen „Mantel“ zugewiesen bekommen und in einem geistlichen Mandat stehen, bleibt es nicht aus, dass wir mehrere Prüfungen durchlaufen, so ähnlich wie es auch Joseph erlebte.
 
Es ist die geistliche Dimension von Joseph, in der wir Stolz und Arroganz in Demut und Sanftmut verwandeln. Darüber hinaus geht es auch um Opferbereitschaft, die sich in Sieg transformiert, Bitterkeit, die in Vergebung umgewandelt wird sowie die Verwandlung von Hass/Vergeltung in Barmherzigkeit.
 
Joseph war sich durch alles hindurch des Planes Gottes bewusst, was später anhand seiner Aussage gegenüber seinen Brüdern in der Hungersnot deutlich wird (vgl. 1.Mose 45,4-8).
 
1.Mose 45,4-8:
4 Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
5 Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, dass ich darum zürne, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt.
6 Denn es sind nun zwei Jahre, dass Hungersnot im Lande ist, und sind noch fünf Jahre, dass weder Pflügen noch Ernten sein wird.
7 Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.
8 Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland.
 
Das Erfassen des übernatürlichen Bereichs und der Pläne Gottes
 
Joseph verstand den übernatürlichen Bereich und Gottes souveränen Plan sowie seine Prinzipien, weil er aus der Dimension „des Vaters“ diente und von dort ausgesandt wurde (vgl. 1.Mose 37,14).
 
1.Mose 37,14:
14 Und er (Anm.: Jakob) sprach: Geh hin und sieh, ob es gut steht um deine Brüder und um das Vieh, und sage mir dann, wie sich es verhält.
 
Fernerhin befähigte diese Erkenntnis Joseph, dass er sich in Ägypten beerdigen ließ mit dem Ziel, seine Gebeine ins Land der Verheißung nach Sichem durch die Stämme Israels unter der Führung von Mose und Josua bringen zu lassen (vgl. 1.Mose 50,25-26 i.V.m. 2.Mose 13,19; Josua 24,32).
 
1.Mose 50,25-26:
25 Darum nahm er einen Eid von den Söhnen Israels und sprach: Wenn euch Gott heimsuchen wird, so nehmt meine Gebeine mit von hier.
26 Und Josef starb, als er hundertundzehn Jahre alt war. Und sie salbten ihn und legten ihn in einen Sarg in Ägypten.
 
2.Mose 13,19:
19 Und Mose nahm mit sich die Gebeine Josefs; denn dieser hatte den Söhnen Israels einen Eid abgenommen und gesprochen: Gott wird sich gewiss euer annehmen; dann führt meine Gebeine von hier mit euch fort
 
Josua 24,32:
32 Die Gebeine Josefs, die die Israeliten aus Ägypten gebracht hatten, begruben sie zu Sichem auf dem Stück Feld, das Jakob von den Söhnen Hamors, des Vaters von Sichem, für hundert Goldstücke gekauft hatte und das das Erbteil der Söhne Josef ward.
 
Hierbei wird deutlich, dass der Leichnam Josephs in Ägypten „verweste“ und es seine Knochen waren, die Mose auf den Weg in das verheißene Land mitnahm, um sie später an Josua zu überreichen, damit er sie im Land der Verheißung beerdigen konnte.
 
Anhand der Beerdigung des Leichnams Josephs wird ein geistliches Prinzip erkennbar, das auf zwei verschiedene geistliche Dimensionen hinweist, was unter anderem durch das hebräische Wort für „Himmel – šāmajim“, das in der Pluralform im Wort Gottes verwendet wird, verdeutlicht ist.
 
Ägypten und der Weg über Mose und Josua in das Land der Verheißung weisen auf den Bereich der Seele und den Bereich des Geistes hin. Da der Körper von Joseph in Ägypten verschied, ist es für uns als Volk Gottes erforderlich, dass wir nicht in unserer eigenen Kraft der Seele (Anm.: Wille, Gefühl und Verstand in Form der alten Natur => „ich, mich, meiner, mir...“) agieren, sondern unsere Seele dem Geist unterstellt haben (vgl. Galater 5,17-18; Galater 6,8).
 
Galater 5,17-18 (Das Jüdische Neue Testament von David H. Stern):
17 Denn die alte Natur will, was dem Geist widerspricht, und der Geist will, was der alten Natur widerspricht. Sie widerstreben einander, so dass ihr euch unfähig findet, eure guten Absichten auszuführen. 18 Wenn ihr aber vom Geist geleitet seid, dann seid ihr nicht dem System unterworfen, das auf der Entstellung der Torah zur Gesetzlichkeit beruht.
 
Galater 6,8:
8 Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.
 
Der Segen Josephs von seinem Vater mit dem bunten Gewand ausgestattet zu werden, bedeutet, dass der HERR durch Joseph begonnen hat seine „Regenbogen – Regierungsgegenwart“ über seinem Volk auszuspannen, in dem er Personen (Anm.: Mose und Josua, der Sohn Nuns) nach seinem Herzen gebrauchte, die mit dem Element des „Wassers“ verbunden waren.
 
Es waren Mose, der aus dem Wasser gezogen wurde und Josua, ein Sohn Nuns (Anm.: Fisch), die sich mit der heiligen Gegenwart Gottes bewegten. In diesem Kontext offenbart das Wasser, die Gegenwart des Wortes Gottes (vgl. Epheser 5,26b).
 
Epheser 5,26b:
… 26b Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, …
 
Hinzu kommt die Führung Gottes, indem die Gebeine Josephs aus Ägypten ins verheißene Land getragen wurden, woraus deutlich wird, dass sich eine spezielle Art von Herrlichkeit mit dem Volk Israel bewegte. Diese Herrlichkeit bzw. Gegenwart Gottes in Form der Bundeslade war mit dem Trägerdienst verbunden (vgl. 2.Mose 25,14).
 
2.Mose 25,14:
… 14 und stecke sie in die Ringe an den Seiten der Lade, dass man sie damit trage.
 
Der Wechsel der Gebeine Josephs
 
Ebenfalls kann es nicht als Zufall angesehen werden, dass Josua aus dem Stamm Ephraim kam, der mit dem Monat Tischri|Ethanim verbunden ist und der Monat ist, welcher den Segenszyklus Gottes des neuen biblischen Jahres einläutet.
 
Der Wechsel der Gebeine Josephs von Mose zu Josua ist zugleich ein Aufruf Gottes, dass wir als sein Volk tiefer in die Gegenwart seines Wortes wie ein „Fisch“ eintauchen, um mit offenbarender Wahrheit auf der Erde durch sein Wort und Prophetie souverän zu regieren. Das ist der „Segen von der Flut, die drunten liegt“ mit der Jakob seinen Sohn Joseph segnete (vgl. 1.Mose 49,25).
 
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass es die „Knochen Israels“ sind, die mit dem Geist Gottes aus den Kammern seines Windes und dem Geist der Prophetie bedeckt werden (vgl. Hesekiel 37).
 
Wenn wir es dem Heiligen Geist erlauben, uns transformieren zu lassen, indem wir von der Ebene des Menschen in die Ebene des „Fisches“ geführt werden, nehmen wir Anteil an dem apostolischen Geheimnis der Erlösung in Christus Jesus, in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen (vgl. Matthäus 4,19 i.V.m. Kolosser 2,2-3)
 
Matthäus 4,19:
19 Und er sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!
 
Kolosser 2,2-3:
… 2 damit ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Aus dieser Transformation resultiert, dass wir aus der Zeit des Regierungsverständnisses sowie der Freisetzung in die Zeit der Geheimnisse und der Verheißung Gottes in Christus Jesus wechseln.
 
Als „Söhne Nuns“ sind wir sogar befähigt prophetische Berufungen aus dem Bereich des Ungehorsams in Berührung mit dem Sieg Jesu zu bringen, um diese letztendlich an den Ort der Bestimmung zu versetzen, so ähnlich wie es mit Jona geschah, der von einem großen Fisch verschluckt wurde, um an Land gespuckt zu werden, damit er seinen Auftrag erfüllen konnte (vgl. Jona 2,1.11)
 
Jona 2,1.11:
1 Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. …
11 Und der HERR sprach zu dem Fisch und der spie Jona aus ans Land.
 
Auch der Prophet Hesekiel verstand die geistliche „Dimension des Sohnes Nuns“, die einhergeht mit dem reinen Ausfluss der Gegenwart Gottes, um wie ein Fisch mit offenen Augen darin zu schwimmen (vgl. Hesekiel 47,5).
 
Hesekiel 47,5:
5 Da maß er noch tausend Ellen: da war es ein Strom, so tief, dass ich nicht mehr hindurchgehen konnte; denn das Wasser war so hoch, dass man schwimmen musste und nicht hindurchgehen konnte.
 
Um einen Regenbogen auf der Erde zu sehen, werden Wasser und Licht benötigt, und indem Gott Licht ist und keine Finsternis in ihm ist (vgl. 1.Johannes 1,5), wird auch deutlich, dass durch Mose und Josua der Regenbogen Gottes, seine Regierungsherrschaft, von Ägypten bis ins Land der Verheißung über dem Volk Gottes ausgedehnt wurde. Die „Ausdehnung des Regenbogens“ beinhaltete den pneumatischen/geistlichen Bereich des HERRN, indem sie sich aufhielten sowie darin wandelten. Dieser geistliche Bereich kann auch als der Bereich der Träume verstanden werden, wo wir durch von Gott gegebene Offenbarung im irdischen Bereich regieren und entsprechend in Handlungen umsetzen.
 
Das heißt demnach, dass es in dieser Gegenwart bzw. Atmosphäre administrative Dinge gibt, die im materiellen und im geistlichen Bereich, wo Gott ist, ihren Sitz haben und mit der Dimension von Joseph verknüpft sind.
 
Die Thronraumgegenwart und der vorherbestimmte Platz
 
Deshalb sollten wir die Gegenwart des „Regenbogens – die Thronraumgegenwart Gottes“ an ihren vorherbestimmten Platz im Erdreich bringen, um das Erbe freizusetzen (vgl. 1.Mose 37,3 i.V.m. Offenbarung 4,3).
 
1.Mose 37,3:
3 Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock (Anm.: Gewand).
 
Offenbarung 4,3:
3 Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd.
 
Dieses Prinzip der „Ausspannung des Regenbogens“ wird ebenfalls durch die Entscheidung innerhalb des Stammes Manasse (Anm.: entwickelte sich aus dem gleichnamigen erstgeborenen Sohn Josephs) im Zusammenhang mit der Zuteilung ihres Erblandanteils deutlich. Hierbei entschied sich der halbe Stamm Manasse, sich auf der Ostseite des Jordans, wo sich viel grünes Gras befand, niederzulassen, wobei die andere Hälfte auf die westliche Seite des Landes der Verheißung wechselte (vgl. 4.Mose 32,1.5.33).
 
4.Mose 32,1.5.33:
1 Die Söhne Ruben und die Söhne Gad hatten sehr viel Vieh und sahen das Land Jaser und Gilead an als gute Weide für ihr Vieh …
5 Und sie sprachen weiter: Haben wir Gnade vor dir gefunden, so gib dies Land deinen Knechten zu Eigen und lass uns nicht über den Jordan ziehen. …
33 Also gab Mose den Söhnen Gad und den Söhnen Ruben und dem halben Stamm Manasses, des Sohnes Josefs, das Königreich Sihons, des Königs der Amoriter, und das Königreich Ogs, des Königs von Baschan, das Land samt den Städten ringsumher mit ihrem ganzen Gebiet.
 
Es war die Ostseite des Jordans, die viel Grün aufwies, und auf der sich Manasse gemeinsam mit Gad (Anm.: „Glück“ => Gunst) sowie dem Stamm Ruben (Anm.: „Sehet ein Sohn!“), der seinen Ursprung im erstgeborenen Sohn Jakobs hatte, niederließen. Diese zweieinhalb Stämme gingen den anderen Stämmen Israels im Kampf voraus, um sie bei ihrer Landeinnahme im verheißenen Land zu unterstützen (vgl. 4.Mose 32,17-19).
 
4.Mose 32,17-19:
… 17 wir aber wollen gerüstet vor Israel einherziehen, bis wir sie an ihren Ort gebracht haben. Unsere Kinder aber sollen in den festen Städten bleiben um der Bewohner des Landes willen.
18 Wir wollen nicht heimkehren, bis von den Israeliten ein jeder sein Erbe eingenommen hat.
19 Denn wir wollen nicht mit ihnen erben jenseits des Jordans, sondern unser Erbteil soll uns diesseits des Jordans nach Osten hin zufallen.
 
Somit dehnten Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse die Regierungsgegenwart „des Vaters und des Sohnes“ bis ins verheißene Land aus und marschierten sogar vor dem Stamm Juda, der normalerweise die Stämme Israels anführte (vgl. Offenbarung 4,3 i.V.m. Kolosser 3,1).
 
Offenbarung 4,3:
3 Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd (Anm.: grün).
 
Kolosser 3,1:
1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
 
Basierend auf diesen Offenbarungen im Wort Gottes im Zusammenhang mit Joseph wird für uns deutlich, wie entscheidend unsere Bereitschaft ist, als Orientierung für andere Menschen in der Gunst des Vaters in den Himmeln voranzugehen und in allen Dingen treu zu sein, so dass das Königreich wachsen kann.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm