Ein Hirtenstab für das biblische Jahr 5781 und das gregorianische Jahr 2021

Pe Aleph 5781
(Bild von Simon Glimm)

 

Geliebtes Volk Gottes,
 
dieses prophetische Wort dient als Stückwerk und Hinweis auf das nächste biblische Jahr (Anm.: 5781/2021), das vor uns liegt. Wir ermutigen jeden von euch über diesem Wort zu beten sowie den Plan des Vaters über das kommende Jahr zu proklamieren.
 
Der 18. September 2020 und das neue biblische Jahr 5781
 
Am Abend des 18.09.2020 treten wir als Leib Jesu gemeinsam mit dem jüdischen Volk in das neue biblische Jahr 5781 ein. Dies ist für uns als eingepfropfte wilde Ölzweige in den edlen Olivenbaum wichtig, indem wir Anteil an der Fettigkeit (Anm.: Salbung) der Wurzel haben (vgl. Römer 11,17-18).
 
Römer 11,17-18:
17 Wenn aber nun einige von den Zweigen ausgebrochen wurden und du, der du ein wilder Ölzweig warst, in den Ölbaum eingepfropft worden bist und teilbekommen hast an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums, 18 so rühme dich nicht gegenüber den Zweigen. Rühmst du dich aber, so sollst du wissen, dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich.
 
Der Augapfel Gottes
 
Gemäß Sacharja 2,12b ist Israel der Augapfel Gottes, von dem Jerusalem wie seine Pupille fungiert, so dass es für uns als Christen aus den Völkern von Heiden und Nationen gut ist, wenn wir durch Israel auf unser Leben und Umfeld schauen. Das führt zu dem Ergebnis, dass wir mit erleuchteten Augen zuversichtlich in unsere Zukunft mit Jesus Christus gehen.
 
Sacharja 2,12b:
… 12b Wer euch (Anm.: Israel) antastet, der tastet meinen Augapfel an.
 
Die Offenbarungen, die wir durch diese Vorgehensweise erhalten, beinhalten Strategien, die uns behilflich sind, unser Leben im Zentrum des Willens Gottes und seinem Frieden zu positionieren, so wie auch Epaphras betete (vgl. Kolosser 4,12).
 
Kolosser 4,12:
12 Es grüßt euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt, damit ihr fest steht, vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist.
 
Die Ausdrucksweise von Erkenntnis
 
Als Volk Gottes befinden wir uns derzeit im biblischen Zyklus der „80er“, welcher mit dem hebräischen Buchstaben „Pe – Mund” verbunden ist. Es ist die Dekade, die mit der mündlichen „Ausdrucksweise von Erkenntnis“ verbunden ist. Sie bringt das in Worten Gesprochene hervor und bildet in ihrem Anfang die Grundlage für die weiteren Jahre innerhalb des biblischen Jahrzehnts (vgl. Habakuk 2,14).
 
Habakuk 2,14:
14 Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des HERRN, wie Wasser das Meer bedeckt.
 
Der Zahlenwert 1
 
Das biblische Jahr 5781 steht mit dem hebräischen Buchstaben „Aleph“ im Zusammenhang, der ebenfalls den Zahlenwert „1“ trägt. Alles Erste hat bei Gott einen besonderen Stellenwert und ist mit dem Prinzip des Gebens in Form einer „Erstlingsfrucht“ verbunden (vgl. 2.Mose 13,1-2 i.V.m. 3.Mose 23,9-11).
 
2.Mose 13,1-2:
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Heilige mir alle Erstgeburt bei den Israeliten; alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein.
 
3.Mose 23,9-11:
9 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 10 Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und es aberntet, so sollt ihr die erste Garbe eurer Ernte zu dem Priester bringen.
11 Der soll die Garbe als Schwingopfer schwingen vor dem HERRN, dass sie euch wohlgefällig mache. Das soll aber der Priester tun am Tage nach dem Sabbat.
 
Das Prinzip des Gebens der Erstlingsfrucht ist ein Hinweis auf Jesus Christus und seine Auferstehung. Aus dem Grund, weil die Garbe der Gerstenernte von dem Tag der Auferstehung gezählt wird und seinen Höhepunkt zu Schawuot/Pfingsten findet (vgl. 3.Mose 23,15-17).
 
3.Mose 23,15-17:
15 Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat, da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sieben ganze Wochen.
16 Bis zu dem Tag nach dem siebenten Sabbat, nämlich fünfzig Tage, sollt ihr zählen und dann ein neues Speisopfer dem HERRN opfern.
17 Ihr sollt aus euren Wohnungen zwei Brote bringen als Schwingopfer, von zwei Zehnteln feinstem Mehl, gesäuert und gebacken, als Erstlingsgabe für den HERRN.
 
Die Bedeutung der Zahl „1“ wird darin deutlich, dass diese erstmalig in 1.Mose 1,1-5 ihre Verwendung findet bei der Erschaffung des ersten Tages.
 
1.Mose 1,1-5:
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
 
Hierin ist ein Grundprinzip verankert, das auf die neue Dimension „der Himmel“ hinweist, bei der der erste Himmel (Anm.: Erde) durch das gesprochene Licht Gottes in die Ordnung gebracht wird.
 
Hierbei geht es um die Gegenwart von Jesus Christus, der in Form des erleuchteten Wortes Gottes (Anm.: offenbarende Wahrheit), als Licht auf die Erde trifft. Dieses Licht bringt mit der von Gott vorherbestimmten Präsenz des Heiligen Geistes, die das Training in der offenbarenden Wahrheit beinhaltet, Ordnung hervor (vgl. Johannes 16,13-15).
 
Johannes 16,13-15:
13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
14 Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen.
15 Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird es von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.
 
Das ewige Licht Gottes
 
Es ist diese Gegenwart des ewigen Lichtes Gottes, das Jesus Christus ist, der im Anfang der Schöpfung dazu führte, dass die Zeit durch das gesprochene Wort Gottes in den von Gott kreierten Raum gebracht wurde, um Trennung zwischen Licht und Finsternis zu bringen.
 
Das Zeugnis Jesu, welches der Geist der Prophetie ist, und das prophetische Wort sind Licht, das an einem dunklen Ort scheint (vgl. 1.Mose 1,3-5; Johannes 1,1-5; Johannes 8,12; 2.Petrus 1,19; Offenbarung 19,10e).
 
1.Mose 1,3-5:
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
 
Johannes 1,1-5:
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht ergriffen.
 
Johannes 8,12:
12 Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
 
2.Petrus 1,19
19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen (Anm.: dreckigen) Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
 
Offenbarung 19,10e:
… 10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
 
Dieses Licht von Gott, dem Vater ist dazu bestimmt, in den Bereich von „Chaos“ zu dringen, um göttliche Ordnung zu etablieren, der mit „Shalom – Frieden“ verbunden ist (vgl. 1.Korinther 14,33a).
 
1.Korinther 14,33a:
33a Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. …
 
Das hebräische Wort „šālôm“ steht im engen Zusammenhang mit JAHWE als „SHALOM“ zur Zeit von Gideon, als auch mit Jesus Christus, dem Fürst des Friedens (vgl. Richter 6,24; Jesaja 9,5).
Shalom“ bedeutet weiterhin „Vollständigkeit, einwandfreier Zustand, Wohlergehen, Frieden sowie Frieden in der Beziehung zu Gott und zu den Menschen, Sicherheit, Gesundheit, Erfolg, Ruhe, Zufriedenheit und Übereinstimmung.“ (Teilauszug aus der Strong's Konkordanz Nr. H7965)
 
Der Zustand von Chaos ist lediglich ein Hinweis darauf, dass die richtigen Elemente in einem Bereich vorhanden sind, jedoch nicht am richtigen Platz positioniert sind. Jesus kreierte eine Sphäre des regierenden Lichtes auf das Wort des Vaters hin, was dazu führte, dass die Substanz, die zuvor im Chaos war, in die Ordnung Gottes gebracht wurde. Jesus war sozusagen das sogenannte „Gottesteilchen“, das göttliche Ordnung brachte, um Licht von Finsternis zu trennen.
 
Anhand der o.g. Bibelstellen wird deutlich, dass Jesus Christus das Licht und zur gleichen Zeit das Wort ist, wobei das Wort Gottes ein lebendiges, kraftvolles und zweischneidiges Schwert ist, was sich mit dem inwendigen Menschen beschäftigt und unnütze Dinge (Anm.: Finsternis) abtrennt (vgl. Hebräer 4,12).
 
Hebräer 4,12:
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
 
Das bedeutet, dass Gott in uns Finsternis von Licht abtrennt, so dass wir heller in der Welt leuchten können. Dieses Vorgehen zeigt an, dass Gottes Abtrennung gut ist. Die göttliche Trennung inmitten des ersten Tages brachte das Verhältnis von Zeit in die Ewigkeit hinein, weshalb auch Mose von einem Tag Gottes spricht, der wie tausend Jahre sein kann (vgl. Psalm 90,4).
 
Psalm 90,4:
4 Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
 
Gott identifiziert sich mit unserer temporären Zeit auf der Erde, aber er regiert aus der Ewigkeit.
Am Anfang des ersten Tages gab es noch keine Sonne und auch keinen Mond, weil sie erst am vierten Tag erschaffen wurden, um der temporären Zeit einen geordneten Ablauf zu geben (vgl. 1.Mose 1,14-19).
 
1.Mose 1,14-19:
14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre 15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so.
16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne.
17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde 18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war.
19 Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.
 
Somit ist die Erschaffung des ersten Tages eine neue Dimension von Zeit inmitten der Ewigkeit, in der uns der Vater auffordert in seinem eingeborenen Sohn, Jesus Christus, zu wandeln (vgl. Johannes 3,16).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Durch Offenbarungserkenntnis und den Wandel in der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes sind wir in der Lage, mit chaotischen Umständen umzugehen, indem wir die Kraft der offenbarenden Wahrheit aus dem Wort Gottes aussprechen und anwenden, so dass sich Ordnung und Shalom (Anm.: göttlicher Frieden) etabliert.
 
Der hebräische Buchstabe „Aleph“
 
Wie bereits zuvor erwähnt, hat der hebräische Buchstabe „Aleph“ den Zahlenwert „1“ und bedeutet „Rind, sich gewöhnen, Tausend, lehren, belehren, „Führer, Stärke, Meister/ HERR“. Weiterhin hat er die piktografische Darstellung eines „Stierkopfs“.
 
Das „Aleph“ ist der sogenannte „Vaterbuchstabe“, weil alles mit dem Vater beginnt, der als der Allmächtige der Anfang und das Ende ist, und weil das hebräische Wort für „Vater – āb mit einem „Aleph“ beginnt (vgl. Offenbarung 1,8).
 
Offenbarung 1,8:
8 Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
 
Auch Jesus sagte, dass er nicht in seinem eigenen Namen kam und auch nicht seine eigenen Werke vollbrachte, sondern nur das tat, was er den Vater tun sah (vgl. Johannes 5,19.43).
 
Johannes 5,19.43:
19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. …
43 Ich bin gekommen in meines Vaters Namen und ihr nehmt mich nicht an.
 
Inmitten der Gegenwart des himmlischen Vaters befindet sich das leise, sanfte Säuseln, das den Propheten Elija dazu veranlasste, aus seinem Selbstschutz zu kommen und in den Eingang der Höhle zu treten (vgl. 1.Könige 19,12b-13).
 
1.Könige 19,12b-13:
… 12b Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen.
13 Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle.
 
Es ist das leise, sanfte Säuseln, dass in sich die Gegenwart des „ICH BIN – JAHWE“ trägt, der sich z.B. die Elemente von Wind und Feuer zunutze macht, um sich den Menschen zu offenbaren und sie zu berufen, damit sie darin einwilligen und in der Auserwählung Gottes wandeln (vgl. 1.Mose 3,8a; 2.Mose 3,2.14 i.V.m. Matthäus 22,14).
 
1.Mose 3,8a:
8a Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl (Anm.: beim Wind des Tages) geworden war. …
 
2.Mose 3,2.14:
2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.
14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: „Ich werde sein“, der hat mich zu euch gesandt.
 
Matthäus 22,14:
14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.
 
Weiterhin weist das „Aleph“ auf die Aufgabe von Jesus Christus als Hohepriester nach der Ordnung Melchisedek hin, der in Fürbitte vor JAHWE für uns eintritt (vgl. Hebräer 7,25 i.V.m. Hebräer 9,24).
 
Hebräer 7,25:
25 Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.
 
Hebräer 9,24:
24 Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen; …
 
Es ist das Angesicht des „Stiers“, das ein Hinweis auf das Angesicht des himmlischen Vaters in Form von Priesterschaft und Stärke ist, die er durch die Sohnschaft Christi in Verbindung mit der Führung des Heiligen Geistes in seinem Volk auf der Erde reflektieren möchte.
 
Das Angesicht Gottes und Erkenntnis
 
Um die Eigenschaft des Angesichtes Gottes besser zu verstehen, sollte man das hebräische Wort für „Angesicht“, „pānîm“, eingehend betrachten, was „Angesichter“ sowie „die Gegenwart einer Person, das Aussehen und Vorderseite“ bedeutet. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „Angesicht- pānîm“ mit der Wortschlüsselnummer 6574)
 
Dieses hebräische Wort „pānîm“ steht in der Pluralform, was uns deutlich macht, dass Gott Interesse daran hat, auf vielfältige Weise zu uns zu sprechen. Er hat nicht nur ein Angesicht, sondern offenbart sich in verschiedenen Charakteren.
 
Nach dem biblischen Kalender befinden wir uns in der Dekade von „Pe“, die mit dem „Mund“ im Zusammenhang steht. Da der Mund zum Gesicht gehört und in der Kommunikation eine wichtige Rolle spielt, liegt darin eine besondere Bedeutung.
 
Es ist kein Zufall, dass das hebräische Wort für „Angesicht“ mit dem Buchstaben „Pe“ beginnt.
 
In einem prophetischen Kontext und in Verbindung mit der Dekade „Pe“ ist der Mund ein Hinweis darauf, dass der Heilige Geist uns als Volk Gottes in den Bereich der mündlichen „Ausdrucksweise von göttlicher Erkenntnis“ führt.
 
Dieses Anerkennen göttlicher Erkenntnis kann sich über die verschiedenen Facetten des „Angesichts – pānîm“ Gottes ausdrücken.
 
Die vier offenbarenden Charaktere des Angesichts des HERRN sind:
 
  1. das Gesicht des Löwen => Das Gesicht des Löwen ist mit dem Geist des HERRN sowie dem Geist der Furcht des HERRN verbunden.
  2. das Gesicht des Stiers => Das Gesicht des Stiers ist verbunden mit dem Geist der Stärke.
  3. das Gesicht des Menschen => Das Gesicht des Menschen ist verbunden mit dem Geist des Verstandes und des Rates.
  4. das Gesicht des fliegenden Adlers => Das Gesicht des fliegenden Adlers steht in Verbindung mit dem Geist der Weisheit und der Erkenntnis.
Im Zusammenhang mit der Ordnung Melchisedeks weisen die Angesichter auf folgende Autoritätsebenen in Christus hin (vgl. Hebräer 5,5-6 i.V.m. 1.Mose 14,18-20):
 
  1. Königtum Melchisedeks => Gesicht des Löwen
  2. Priestertum Melchisedeks => Gesicht des Stiers
  3. Gesetzgebung Melchisedeks => Gesicht des Menschen
  4. Orakel Melchisedeks (Anm.: Urim und Tummim= Führung des Heiligen Geistes in alle Wahrheit; vgl. Johannes 16,13-15) => Gesicht des Adlers/fliegender Adler
Gottes Erkenntnis ist gepaart mit Verhüllung, weil diese zu den Schätzen gehört, die in Jesus Christus verborgen liegen (vgl. Kolosser 2,3).
 
Kolosser 2,3:
… 3 in welchem (Anm.: Jesus Christus) verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Um in der Stellung des königlichen Priestertums Christi agieren zu können, ist die Voraussetzung, in der Kraft seines Blutes zu wandeln und in seinem Opfertod am Kreuz zu leben.
 
Das geschieht, indem man Jesus Christus als Sohn Gottes durch Glauben im eigenen Leben empfangen hat und ihm uneingeschränkt (Anm.: in Treue, mit aufrichtigem Herzen, in Demut) mit seinem Leben nachfolgt.
 
Daraus resultiert, dass Jesus Christus durch seinen Heiligen Geist in einem wohnt und sein Blut das Königtum und die Priesterschaft somit aktiviert (vgl. Offenbarung 1,5-6).
 
Offenbarung 1,5-6:
… 5 und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut 6 und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
 
Wenn wir unsere persönliche Beziehung zu Jesus Christus vertiefen und pflegen, hat das zur Folge, dass wir in ihm verstärkter den himmlischen Vater erkennen und die Art und Weise, wie er uns erscheint und kommuniziert.
 
Es ist Jesus Christus, der den übernatürlichen Bereich des Vaters mit dem natürlichen Bereich verbunden hat (vgl. Johannes 14,6).
 
Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
 
Die Jahreslosung für das Jahr 2021
 
Die Herrenhuter Jahreslosung für das gregorianische Jahr 2021 ist aus Lukas 6,36, wo es heißt:
 
Lukas 6,36:
36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
 
Die Barmherzigkeit des himmlischen Vaters setzt immer eine Handlung des Glaubens voraus und sollte nicht allein als Mitleid verstanden werden, das keine Taten folgen lässt (vgl. Jakobus 2,17.26).
 
Jakobus 2,17.26:
17 So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber. …
26 Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.
 
Jemanden zu bemitleiden bedeutet nichts anderes als dass man sich zwar mit der betreffenden Person, die sich in Schwierigkeiten befindet, identifiziert, aber keine tatkräftige Hilfe folgen lässt.
 
Als Volk Gottes sollten wir jedoch genauso reagieren wie es Jesus tat, der aus einem höheren Bereich im Willen des Vaters agierte und Menschen half, indem er sie heilte, ihnen diente oder auch von dämonischer Bedrückung befreite (vgl. Johannes 5,19).
 
Johannes 5,19:
19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. …
 
Anhand der Geschichte aus Johannes 5,1-9 gilt es, auf Barmherzigkeit einzugehen, die es beinhaltet, aus einem höheren geistlichen Bereich in Jesus Christus tätig zu werden.
 
Johannes 5,1-9:
1 Danach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.
2 Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, der heißt auf Hebräisch Betesda. Dort sind fünf Hallen; 3 in denen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Ausgezehrte.
„Sie warteten darauf, dass sich das Wasser bewegte. 4 Denn der Engel des Herrn fuhr von Zeit zu Zeit herab in den Teich und bewegte das Wasser. Wer nun zuerst hineinstieg, nachdem sich das Wasser bewegt hatte, der wurde gesund, an welcher Krankheit er auch litt.“
5 Es war aber dort ein Mensch, der lag achtunddreißig Jahre krank.
6 Als Jesus den liegen sah und vernahm, dass er schon so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden?
7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich bewegt; wenn ich aber hinkomme, so steigt ein anderer vor mir hinein.
8 Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!
9 Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin.
 
Jesus ging zur Zeit eines Festes hinauf, was bedeutet, dass er in einen höheren geistlichen Bereich eintrat. Gott ruft sein Volk auf, sich auf eine höhere, geistliche Ebene zu begeben und dort tätig zu werden.
 
Manche Gläubige haben ihre Maßstäbe zu niedrig gesetzt, so dass sie nur ihre eigenen Erwartungen erfüllen, aber Gott möchte, dass wir gemäß seines Willens unsere Maßstäbe höher setzen.
 
Der von uns gesetzte Maßstab sollte grundsätzlich im Einklang mit Gottes hohen Gedanken bzw. seiner Vorstellung und Werte sein (vgl. Jesaja 55,8-9).
 
Jesaja 55,8-9:
8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
 
Wir leben als Menschen heutzutage in einem Bereich von Denken, das uns sagen möchte, dass es ausreicht, Menschen zu bemitleiden doch das ist nicht Gottes Plan.
 
Es ist unser Auftrag, in der vom himmlischen Vater gegebenen Weisheit Einfluss auf die Menschen in unserem Umfeld zu nehmen, genauso wie Jesus Christus es tat (vgl. Johannes 7,15-18).
 
Johannes 7,15-18:
15 Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser die Schrift verstehen, wenn er es doch nicht gelernt hat?
16 Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.
17 Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.
18 Wer von sich selbst aus redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm.
 
Auf die Aufforderung Jesu reagieren
 
In Bezug auf die Bibelstelle aus Johannes 5 wurde der Lahme zu einem Überwinder seines gelähmten Zustands, weil er auf die Aufforderung von Jesus reagierte, aufstand und höher ging.
Der Lahme erneuerte seine Gedanken und hob diese auf eine höhere Ebene, von der aus Jesus zu ihm sprach (vgl. Johannes 5,8-9).
 
Johannes 5,8-9:
8 Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!
9 Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin.
Es war aber an dem Tag Sabbat.
 
Der Vorgang der Veränderung setzte im Leben des Lahmen ein, als sich der Lahme erhob und den Ort seiner Schwachheit verließ (vgl. Galater 5,16.25 i.V.m. Kolosser 3,1-2).
 
Galater 5,16.25:
16 Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen. …
25 Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.
 
Kolosser 3,1-2:
1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.
 
Erneuerung des Denkens
 
Wie bereits zuvor erwähnt, ging Jesus während eines Festes hinauf nach Jerusalem. Das bedeutet, dass wir nicht hinaufgehen können, bis wir nicht unser Denken an einen höheren Ort gehoben und eine alte Zeit abgeschlossen haben, um eine neue Zeit der Freude zu beginnen (vgl. Epheser 4,23-24 i.V.m. Römer 12,2).
 
Epheser 4,23-24:
23 Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn 24 und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.
 
Römer 12,2:
2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
 
Die Erhebung unseres Denkens wird unter anderem darin deutlich, dass, wenn wir uns in eine Richtung bewegen, der Rest unseres Körpers unserem Kopf folgt.
Wo auch immer unser Kopf sich hinwendet, befindet sich unser Fokus. Wir können nicht nach hinten mit dem Blick von Ablehnung und Trauer schauen, um dann zu erwarten in unsere Zukunft gehen zu können, weil unser Körper unserem Kopf (Anm.: Fokussierung, Ausrichtung) folgt.
 
Da Jesus Christus das Haupt der Gemeinde ist, sollten wir ihm erlauben, unser Haupt zu sein, so dass wir befähigt sind, durch das Blut des Lammes mit einem reinen Gewissen voranzugehen, ohne von einem Denken von Verlust und Traurigkeit aus der Vergangenheit in unserem Vorankommen blockiert zu werden (vgl. Hebräer 9,14).
 
Hebräer 9,14:
… 14 um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!
 
Möge unser Kopf verbunden mit unserem Herzen dem Vater durch unsere Sohnschaft in Christus so unterstellt sein, dass wir vollkommen auf ihn ausgerichtet vorangehen und erleben, wie sich das Himmlische durch uns, unseren Wandel und unseren Mund auf Erden offenbart.
 
Amen und Amen.
 
Ein lebendiges und süßes Jahr 5781,
 
Daniel Glimm

 

 

 

 

 

 

 

 
(Bild von Simon Glimm)