Die Hütte und Schlüssel Davids

In Amos 9,11 sowie in Apostelgeschichte 15,16 können wir von der „Hütte Davids“ lesen, die wieder aufgerichtet wird.
 
Amos 9,11:
11 Zur selben Zeit will ich die zerfallene Hütte (hebr.: „sûkkâh”) Davids wieder aufrichten und ihre Risse vermauern und, was abgebrochen ist, wieder aufrichten und will sie bauen, wie sie vorzeiten gewesen ist, …
 
Apostelgeschichte 15,16:
16 „Danach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene Hütte Davids wieder bauen, und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen und will sie aufrichten, ...“
 
Die Schlüssel Davids
 
In Verbindung mit der Aufrichtung der Hütte Davids sind die damit in Verbindung stehende Identität Davids und die Autorität in Form des bzw. der „Schlüssel Davids“ von Bedeutung (vgl. Jesaja 22,22 i.V.m. Offenbarung 3,7).
 
Jesaja 22,22:
22 Und ich will die Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, dass er auftue und niemand zuschließe, dass er zuschließe und niemand auftue.
 
Offenbarung 3,7:
7 Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: …
 
Anhand der zwei eben genannten Bibelstellen wird deutlich, dass es in Jesaja um mehrere Schlüssel geht, die ihren Sitz auf der Schulter Jesu haben, und in Offenbarung nur um einen Schlüssel, der „Türen“ öffnet und schließt.
 
Das ist eine Aufforderung für jeden von uns, in unserem Leben zur Ehre Gottes zum einen verantwortlich in der von Gott gegebenen Salbung zu agieren, und zum anderen verantwortlich in Autorität zu handeln; das gewährt uns Zugang in irdische und geistliche Bereiche.
 
Der Name „David“ bedeutet „der Geliebte“ und leitet sich von dem hebräischen Wurzelwort „dôd“ ab, was unter anderem „richtig kochen“ bedeutet. (Anm.: Worterklärung entnommen aus der Strong‘s Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer: H1732, H1730)
 
Das hebräische Wort für „Schlüssel“ kommt von dem Wurzelwort „pâthach“ und bedeutet, „sich weit zu öffnen (wörtlich oder bildlich); insbesondere zu lösen, zu beginnen, zu pflügen, zu schnitzen: - erscheinen, hervorbrechen.“ (Anm.: Worterklärung entnommen aus der Strong’s Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer: H6605)
 
Dieses Wurzelwort beginnt mit dem hebräischen Buchstaben „Pe“, in dessen biblischer Dekade wir uns als Volk Gottes derzeit befinden.
 
Anhand der Worterklärungen wird deutlich, dass wir zuerst Liebhaber Gottes sein sollten.

Wir sollten dies mit einer korrekten Haltung tun, damit wir sein Wort richtig in uns aufnehmen können, sodass es uns nicht wie in einem Rohzustand (Anm.: lediglich der Buchstabe; vgl. 2.Korinther 3,6) erscheint.

Es ist die Liebe zu Gott, dem Vater, die uns befähigt, das Wort Gottes richtig (Anm.: „gegart“) aufzunehmen, um es verarbeiten zu können.
 
Das hebräische Wort, das in Amos 9,11 für „Hütte“ verwendet wird, ist „sûkkâh”, von dessen Wort auch das biblische Laubhüttenfest (Anm.: Sukkot) abgeleitet ist. Dieses Fest feiert die Fülle der Ernte sowie die Gegenwart der Herrlichkeit Gottes.
Somit steht die Aufrichtung der Hütte Davids unter anderem mit der Wirtschaftszunahme im Haus Gottes und seiner Herrlichkeit in Verbindung.
 
Das in Apostelgeschichte 15,16 verwendete griechische Wort für „Hütte“ ist „skēnē“ und leitet sich von zwei griechischen Wörtern ab: 1. „skeuos“, d.h. „ein Gefäß, ein Gerät, eine Ausrüstung oder eine Vorrichtung (wörtlich oder bildlich [insbesondere eine Ehefrau als Beitrag zur Nützlichkeit des Mannes]): – Waren, Segel, Gefäß. 2. „skia“, das bedeutet, „ein Schatten oder Schatten, der etwas verkündet.“ (Anm.: Worterklärung entnommen aus der Strong‘s Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer: G4632, G4633)
 
Die Aufrichtung der Braut
 
Anhand der eben genannten griechischen Worterklärung wird deutlich, dass es um die Aufrichtung der Braut Jesu geht, die aus vielen Heiligen besteht, die sich Jesus Christus als ihrem Bräutigam vollkommen hingegeben haben, sowie für die Pläne des himmlischen Vaters zur Verfügung stehen.
 
Das hat zur Folge, dass sich der Schatten seiner Herrlichkeit auf der Erde durch seine Braut bewegt, um die Verheißung und Wahrheit Gottes zu verkünden.
Anhand von Offenbarung 21,2-3.9-14 wird diese Braut weiterführend als die heilige Stadt Jerusalem in ihrer Struktur beschrieben.
 
Offenbarung 21,2-3.9-14:
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; …
9 Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes.
10 Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, 11 die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall; 12 sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten: 13 von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.
14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.
 
Die Struktur der Braut des Lammes ist ein herrschender Stadtkomplex, der im herrlichen Licht Gottes im Himmel über der Erde erstrahlt und das Gewicht des Himmels auf die Erde bringt.
Dieses Gewicht umfasst unter anderem die Worte und Pläne Gottes für diese Zeit (vgl. Offenbarung 21,2).
 
Offenbarung 21,2:
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
 
Die Braut Jesu – Ein von Gott gegebenes Fürstentum
 
Die Braut Jesu ist ein geistliches und von Gott gegebenes Fürstentum namens „Jerusalem“, was „Gründung des Friedens“ bedeutet. Es ist daher unabdingbar, dass wir als Volk Gottes deutlicher verstehen, was die Salbung der Braut Christi beinhaltet. Hierbei hilft uns die Erklärung des hebräischen Wortes „Shalom“. Es bedeutet „Vollständigkeit, Ganzheit, Gesundheit, Frieden, Wohlstand, Schutz, Zuverlässigkeit, Stille, Erfolg, Perfektion, Fülle, Ruhe, Harmonie sowie die Abwesenheit von Eile und Uneinigkeit.“
 
Als Braut des Lammes müssen wir die Pläne Gottes vom Himmel durch unser geistiges (z.B. Gebet, Prophetie, Predigt,...) und auch sichtbares Wirken (z.B. Werke der Gerechtigkeit, des Mitgefühls, …) auf der Erde umsetzen, indem wir den „Shalom“ unseres Friedensfürsten Jesus richtig anwenden und ihn durch die uns von ihm gegebenen Fähigkeiten an die Menschen weitergeben.
 
Es ist die einheitliche Struktur der Braut des Lammes, die die Botschaft des Tenachs (Anm.: Altes Testament) und der Evangelien sowie Briefe (Anm.: Neues Testament) trägt, in der Jesus Christus auf der einen Seite verborgen und auf der anderen unmittelbar „sichtbar“ ist.
 
Diese Brautstruktur (Anm.: messianisches Jerusalem) besteht aus messianischen Juden und Christen aus den Heidenvölkern (vgl. Epheser 2,13-18), wobei der Schwerpunkt auf seinen Perlentoren und den Edelsteinen als Fundament für die Mauer liegt.
 
Die Stämme Israels wurden im Tenach in Form von Edelsteinen auf dem Brustpanzer des Hohenpriesters platziert (vgl. 2.Mose 28,15-21) und werden zu Perlentoren, von denen jedes eine hohe geistliche Bewegung von Engeln mit sich bringt.
 
Diese Bewegung der Engel zeigt sich, wenn Menschen im Glauben leben und darin durch diese Perlentore auf der Basis der Botschaft der Braut des Lammes gehen, die sich nicht voneinander unterscheiden, weil sie eben Perlen sind und somit auf Jesus hinweisen.
 
Er allein ist die einzige wahre Tür, die der Person, die an ihn glaubt, große Versorgung und Frieden nach Geist, Seele und Leib gibt (vgl. Offenbarung 21,12-14.19a.21a i.V.m. Johannes 10:9).
 
Offenbarung 21,12-14.19a.21a:
… 12 sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten: 13 von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.
14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. …
19a Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. …
21a Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, …
 
Johannes 10,9:
9 Ich (Anm.: Jesus Christus) bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
 
Die Edelsteine im Fundament der Mauer der Braut des Lammes tragen den Herzschlag des einzigen wahren Hohenpriesters Jesus, der von seinem Vater nach der Ordnung Melchisedeks zum Hohenpriester berufen ist (vgl. Offenbarung 21,14.19a i.V.m. Hebräer 5,5-6.9-10).
 
Offenbarung 21,14.19a:
14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. …
19a Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. …
 
Hebräer 5,5-6.9-10:
5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat (vgl. Psalm 2,7): „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“
6 Wie er auch an anderer Stelle spricht (vgl. Psalm 110,4): „Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“ …
9 Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden, 10 genannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.
 
Der Wohnsitz im „Brautkomplex“
 
Der Aufenthalt im Brautkomplex (Anm.: Hauptstadt => Jerusalem) führt zu mehr Erkenntnis und Verständnis darüber, wer wir als Braut Christi sind. Dieses Verständnis formt eine göttliche Perspektive, die weit über das eigene, persönliche Leben hinausgeht.
 
Es ist der Wille des himmlischen Vaters für seinen Sohn Jesus Christus, dass jeder Gläubige vom Status des Geliebten höher in den Status der Braut gelangt. So, wie eine Frau eine andere Stellung einnimmt, wenn sie nicht mehr verlobt ist, sondern mit ihrem ehelichen Eid als verheiratet gilt.
 
Wenn wir uns als Gläubige „außerhalb der Stadt“ aufhalten, sind wir „Geliebte“, doch der HERR sehnt sich danach, uns in das Reich der Brautstruktur zu führen, die die Offenbarung und ein messianisches Verständnis von den Stämmen Israels sowie den Aposteln des Lammes in sich trägt. Es bedeutet eine völlige Identifikation mit ihrem Bräutigam.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm