Der Stein in der Mauer und das Holz

In Verbindung mit der gewichtigen Gegenwart Gottes, die auch „kābôd genannt wird, bei der es unter anderem um „Ehre, Würde, Herrlichkeit, Majestät, Ansehen“ und „Schwere“ geht (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort „kābôd mit der Wortschlüsselnummer 3593), legte der Heilige Geist einen Schwerpunkt auf Habakuk 2,11.
 
Habakuk 2,11 (Neue Jerusalemer):
11 Es schreit der Stein in der Mauer, und der Sparren im Gebälk gibt ihm Antwort.
 
Auch wenn es bei dieser Bibelstelle um den Warnruf aufgrund der Last des ungerechten Wandels und dessen Folgen geht, verwendete Jesus sie gegenüber den Pharisäern, nachdem er als König in die Stadt Jerusalem einritt und von seinen Jüngern sowie dem Volk als König ausgerufen wurde (vgl. Lukas 19,35-40).
 
Lukas 19,35-40:
35 Und sie brachten es zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf.
36 Als er nun hinzog, breiteten sie ihre Kleider auf den Weg.
37 Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, 38 und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!
39 Und einige Pharisäer in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht!
40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.
 
Anhand von Lukas 19,39 wird deutlich, dass einige Pharisäer Jesus dazu aufforderten, seine Jünger zum Schweigen zu bringen, weil sie ihn als König ausriefen.
 
Ich persönlich bin der Überzeugung, dass Jesu Jünger den Zeitpunkt richtig beurteilten sowie die gewichtige Präsenz der Majestät Gottes fühlten und deshalb nicht in der Lage waren über die Wahrheit von Jesus Christus als König zu schweigen.
 
Aufgrund der Aufforderung der Pharisäer an Jesus seine Jünger dazu anzuweisen zu schweigen, gebrauchte Jesus ihnen gegenüber die Aussage aus Habakuk 2,11 in einem positiven Kontext. Er sprach verschlüsselt vom Gewicht der Bewegung seines Königreiches, was die Jünger dazu veranlasste, Jesus Christus als König in Jerusalem, der Hauptstadt Israels anzukündigen.
 
Das Verhalten der Pharisäer, die in unserer Zeit den Einfluss des religiösen Geistes repräsentieren, verdeutlicht, dass sie versuchten, die Bewegung des Königreichs Gottes zu unterbinden. Es ist der religiöse Geist, der nicht aufhört das Voranschreiten des Königreichs Gottes bzw. des Himmels zu verhindern.
 
Königreich Gottes
 
=> Das Königreich Gottes ist die Herrschaft Gottes im Gläubigen durch den Weg des Heiligen Geistes. Es ist die Gegenwart Gottes, die in einer geisterfüllten Person wohnt als seine heilige Wohnung. Diese Gegenwart setzt gegenüber dem Empfänger die Verkörperung/Struktur der Gottheit frei, die all die Leistungen, Versorgung und Kraftcharakteristik vom Schöpfergott und seinem ewigen Königreich beinhaltet.
Die Verkörperung/Struktur setzt die Hand Gottes frei sich zu bewegen und seine Autorität auszuüben, wo immer ein Gläubiger anwesend ist.<= (Der in „=>“ eingestellte Text ist ein Teilauszug aus dem „Prophet`s Dictionary„ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 298)
 
Königreich des Himmels
 
=> Das Königreich des Himmels ist die Herrschaft und Macht von Gottes Ordnungen, Systemen, Regeln und Wegen in den Angelegenheiten von Menschen. Es ist der Einfluss der Gemeinde von Jesus Christus in der Welt und das, was der Welt die Autorität von Jesus Christus als den Herrscher über das Königreich Gottes und seine Himmel auferlegt. <= (Der in „=>“ eingestellte Text ist ein Teilauszug aus dem „Prophet`s Dictionary„ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 298)
 
Pharisäer
 
=> Die Bezeichnung „Phariäser“ bedeutet „die Abgesonderten“. Sie waren seit der Zeit der Makkabäerkriege die stärkste religiöse Partei und eifrig darauf bedacht, das Erbe Israels, die Torah und die Überlieferungen der Väter in Ehren zu halten.
Nicht nur das Niedergeschriebene im Gesetz von Mose, sondern auch die mündlich überlieferten detaillierten und strengen Anwendungsregeln, die „Satzungen der Ältesten“, d.h. der älteren Gesetzeslehrer (vgl. Matthäus 15,2), galt es, im täglichen Leben zu beachten. Ihre Gefahr war die Gesetzlichkeit, die zu Selbstgerechtigkeit, Stolz und liebloser Härte führen konnte. <= (Anm.: Der in „=>“ eingestellte Text ist ein Teilauszug aus der Lutherbibel 1984 Nr. 03/07, Worterklärung Nr. 15 zu Pharisäer)
 
Der religiöse Geist
 
=> Bei dem religiösen Geist handelt es sich um eine dämonische Macht, die mit aller Gewalt den Veränderungsprozess der Gemeinde Jesu stoppen will. Dieses Vorgehen bzw. dieser Angriff wird durch den religiösen Geist durch alle Zeitalter hindurch verübt.
Wenn man die buchstäbliche Bedeutung von „Religion“ betrachtet, bedeutet das Wort „über göttliche Dinge nachzudenken“.
 
Weiterhin hat das Wort „Religion” drei Bedeutungen im Wort Gottes:
 
  1. äußere religiöse Taten, wie Gebet und zur Kirche zu gehen;
  2. das Gefühl von absoluter Abhängigkeit;
  3. und die Befolgung von moralischen Gesetzen als eine göttliche Institution.
Jakobus 1,26-27 definiert „Religion” vom christlichen Standpunkt aus:
 
Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig.
Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.”
 
Religion ist mit Anbetung verbunden und wenn diese rein ist, ist sie sehr kraftvoll. Wie auch immer, Religion ist weiterführend definiert als ein organisatorisches System von Doktrin mit einem billigen Verhaltensmuster. Das bedeutet, dass Verhalten eine richtige Form von Anbetung zu demonstrieren hat. Das entspricht dem, wo wir uns von reiner und unbeschmutzter Religion in ein Ritual hineinbewegen. Dämonen von Doktrinen rauben den Menschen ihre Freiheit den heiligen Gott in Reinheit anzubeten durch institutionelle Regeln und Vorschriften über Anbetung.
 
Der religiöse Geist widersteht besonders der apostolischen und prophetischen Salbung, weil Dämonen von Gott eingegebene Offenbarung und sein pionierendes Wesen als Heiliger Geist für die Gemeinde hassen.
 
Menschen unter diesem Einfluss widerstehen den Gaben im Leib Christi, die offenbarende Freiheit zu den Gliedern des Leibes bringen. Sie versuchen die Offenbarungen der Apostel und Propheten zu steinigen, weil ihre offenbarenden Worte, Gottes Fundament für die Gemeinde Jesu als seinem Leib für dieses Zeitalter etablieren.
 
1.Korinther 12,28 legt eine Ordnung von regierenden Gaben in der Gemeinde Jesu für den Sieg in der Welt fest. Diese Ordnung ist:
 
Apostel und Propheten.
 
Religiöse Geister versuchen sich der Ordnung Gottes sowie seiner eingeleiteten Veränderung zu widersetzen.
 
Es ist der Geist Gottes, der den Gedanken und Gedankenprozessen von Menschen dabei behilflich ist, Veränderung auf der Erde umzusetzen. Es ist jedoch der fleischliche Verstand des Menschen (Anm.: Fleisch als ein Bestandteil der Seele), der sich dem entgegenstellt und in Feindschaft mit Gott ist (vgl. Galater 5,17).
 
Galater 5,17:
17 Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt.
 
Religiöse Geister versuchen strategisches Denken vom Heiligen Geist inspiriert, für die Zukunft zu blockieren. Sie können Menschen in eine entsprechende Routine bringen, oder in einen Trott, so dass sie Veränderung, die mit Sieg verbunden sind, in negativer Haltung gegenüberstehen.
 
Im Neuen Testament, sollten die Jünger des HERRN eine Offenbarung darüber haben wie er ist, wer sie sind und wer ihre Feinde waren.
 
Durch Jesus Christus bekamen die Pharisäer bzw. Schriftgelehrten die Wahl, sich entweder der göttlichen Natur des Sohnes Gottes entgegenzustellen oder sich nach Jesus auszurichten. Es oblag ihnen, entweder die Regeln von Anbetung an der Stelle einzuhalten, wo Verhaltensänderungen in Anbetung stattfanden oder anzufangen im Geist und in der Wahrheit anzubeten. <= (Anm.: Der in „=>“ eingestellte Text ist ein sinngemäßer Teilauszug aus dem Buch „God‘s Now Time for Your Life – Gottes Jetzt-Zeit für dein Leben”, Seite 113-116 von Chuck D. Pierce, ISBN: 0-8307-3834-7)
 
Das Schreien der Steine
 
Jesus machte mit der Aussage, dass „die Steine schreien werden“ gegenüber den Pharisäern deutlich, dass er bereits ein einheitliches Denken in den Herzen seiner Jünger etablierte, so dass sie als lebendige Steine die Wahrheit Gottes verkündigten (vgl. 1.Petrus 2,4-5).
 
1.Petrus 2,4-5:
4 Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar.
5 Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
 
Die Jünger Jesu befanden sich bereits seit einiger Zeit unter der apostolischen Führung Jesu, so dass sie sich wie die Moleküle bzw. Atome im Stein der Mauer gemäß Habakuk 2,11 als eine Einheit zusammenschlossen und begannen, die offenbarende Wahrheit über Jesus Christus zu verkünden.
 
Die Kraft des Magneten
 
Der Ruf in die Jüngerschaft Jesu und die darauffolgende Nachfolge der Jünger kann anhand der Kraft eines Magneten anschaulich erklärt werden.
 
Als Jesus Christus (Anm.: Symbol für den Magneten) seine Jünger in die Nachfolge rief, zog er sie mit seiner Gegenwart in die Jüngerschaft. Anhand des Beispiels eines Magneten, bedeutet es, dass Jesus Christus als „Magnet“ die noch nicht magnetisierten Eisenstücke (Anm.: seine Jünger) in seine Gegenwart zog.
 
Während die Jünger ihm nachfolgten, entwickelten sie die gleiche anziehende Kraft, so dass die Menschen, zu denen die Jünger wiederum gesandt waren mit der Kraft Jesu in Berührung kamen (vgl. Markus 3,14-15).
 
Markus 3,14-15:
14 Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete zu predigen 15 und dass sie Vollmacht hätten, die bösen Geister auszutreiben.
 
Es ist demnach erforderlich in einem richtigen apostolischen Zusammenschluss mit Heiligen zu stehen.
 
=> Um die Jüngerschaft Jesu anhand des Beispiels der magnetischen Kraft zu erklären, kann man sagen, dass der Magnet dieselbe Größe und dasselbe Gewicht wie ein Metallstück aufweisen und sogar aus demselben Material bestehen kann. Chemisch sind sie zwar identisch aber der Magnet ist im Besitz von Kräften, die das normale Stück Eisen nicht in sich trägt.
 
Der Unterschied zwischen diesen beiden Eisenstücken (Anm.: dem Magneten und dem normalen Eisen) ist, dass bei dem nicht magnetischen Eisenstück die Moleküle nicht richtig zusammengeschlossen sind.
 
Sie sind zwar alle in dem Eisenteil vorhanden und besitzen ihre eigenen magnetischen Felder, jedoch tun sie ihre eigenen Aufgaben und gehen ihren eigenen Weg. Das Ergebnis ist, dass dort keine magnetische Kraft vorhanden ist.
 
Jedoch kann das nicht magnetische Eisenstück zu einem kraftvollen Magnet werden, wenn es in ein starkes magnetisches Feld für eine bestimmte Zeit gebracht wird, was dazu führt, dass sich die Moleküle in dem Eisenstück richtig zusammenschließen, so dass die Kraft des Zusammenschlusses bemerkbar wird.
 
In ähnlicher Weise führte Gott sein Volk zum Sinai und brachte es für ein Jahr in das starke magnetische Feld seiner Herrlichkeit, um sie in den richtigen Zusammenschluss zu bringen.
Er verband sie körperlich, indem er die Stiftshütte in die Mitte positionierte und alle Stämme um diese lagern ließ.
 
Im Osten positionierte er die Stämme Juda, Issaschar und Sebulon. Im Süden positionierte er Ruben, Simeon und Gad. Mit dem Offenbarungszelt brachen die Leviten auf. Im Westen positionierte er Ephraim, Manasse und Benjamin. Im Norden positionierte er Dan, Ascher und Naphtali.
Jeder von den Stämmen des Volkes Israel wurde an einen bestimmten Ort von Gott in einem bestimmten Wind platziert, so dass seine Kraft sich entsprechend richtig bewegen konnte. Als erstes waren die Stämme alle im Zusammenschluss vereint.
 
Gott wusste, dass sie alle verschieden waren, was bedeutete, dass jeder einzelne Stamm seine eigene Berufung und Bestimmung hatte. Jeder hatte seine eigenen Gaben und Fähigkeiten.
 
Zum Beispiel verstand Juda die Kriegsführung und Anbetung (vgl. 1.Mose 49,8-12; Richter 1,1-2). Issaschar verstand es die Zeiten richtig zu verstehen (vgl. 1.Chronik 12,33). Sebulon verstand es in der Geschäftswelt Erfolg zu besitzen (vgl. 1.Mose 49,13; 5.Mose 33,18-19).
 
Gott nahm die Stämme Israels und schloss sie auf die Weise miteinander zusammen, so dass alle die Möglichkeit hatten im Erfolg zu wandeln. Und genau auf ähnliche Weise schloss Jesus seine Jünger zusammen (vgl. Markus 6,7).
 
In 1.Korinther 12 können wir lesen, dass Gott seinen Leib auf der Erde zusammenfügte, was darauf hinweist, dass er einen Plan für jeden einzelnen Heiligen in seinem Leib hat, diesen mit dem richtigen Stamm zusammenzufügen, so dass er Erfolg besitzt und wie eine Blume gedeiht.
 
Nicht nur die Stämme waren miteinander verbunden, sondern sie waren auch mit der Bundeslade in Kontakt, was darauf hindeutete, dass jeder mit der Herrlichkeit Gottes in Berührung war.
Als jeder Stamm richtig zusammengeschlossen war, existierte ein Ort für die Herrlichkeit Gottes, um herunterzukommen und unter ihnen zu wohnen. <= (Anm.: Der in „=>“ eingestellte Text beruht auf einer Offenbarungslehre von Dr. Robert Heidler von Glory of Zion Ministries, die er in dem Buch „A Time To Advance“ auf den Seiten 173-175 schrieb.)
 
Fazit
 
Im Zusammenhang mit Habakuk 2,11 wird deutlich, dass wenn Gott mit seiner gewichtigen Gegenwart auf uns als sein Volk kommt, es unersetzlich bleibt, dass wir uns als lebendige Steine im Maßstab Gottes in seinem für uns bestimmten apostolischen Zusammenschluss (Anm.: Steine in der Mauer) aufhalten, so dass wir einheitlich die Offenbarung Gottes ausrufen.
 
In alledem ist es wichtig, dass wir das grüne Holz (Anm.: Kreuz Jesu => die Einfachheit Christi; vgl. Lukas 23,31) im Zentrum unserer Gemeinschaft tragen, was bedeutet, ein demütiges Herz zu haben, um das Seufzen des Geistes in uns richtig einzuordnen und das Reden Gottes zu verstehen (vgl. Römer 8,26).
 
Römer 8,26:
26 Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich es gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.
 
Daraus folgt, dass wir durch die Offenbarungserkenntnis Gottes in verständlichen Worten den Menschen gegenüber antworten können, egal ob sie die Wahrheit hören wollen oder nicht (vgl. Habakuk 2,11 i.V.m. Lukas 19,39).
 
Habakuk 2,11:
11 Denn auch die Steine in der Mauer werden schreien, und die Sparren am Gebälk werden ihnen antworten.
 
Lukas 19,40:
40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.
 
Es ist an der Zeit, seine eigenen Vorstellungen und Enttäuschungen aus der Vergangenheit abzulegen und sich dem Heiligen Geist in seiner souveränen Führung völlig hinzugeben, um Jesus Christus und den Vater, der ihn aus Liebe sandte, zu verherrlichen mit dem, was einem jeden zugeteilt ist.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm