Die Zusammenarbeit zwischen dem Wolf und den Raben

Benjamin, der Sohn Jakobs wurde von seinem Vater mit der Eigenschaft eines Wolfes gesegnet, der seine Beute am Morgen macht und diese am Abend verteilt. Sein vom Vater gegebener Name in Verbindung mit dessen Befähigung als Wolf, die Portale des Tages, nämlich wie bereits erwähnt den Morgen und den Abend zu gebrauchen, um Beute zu administrieren, offenbart uns ein Geheimnis (vgl. 1.Mose 49,27).
 
1.Mose 49,27:
27 Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen und des Abends wird er Beute austeilen.
 
Das Geheimnis des Wolfes
 
Um dieses offenbarende Geheimnis zu erforschen, betrachten wir das hebräische Wort für „Wolf – sĕ’ēb“, das sich aus den hebräischen Buchstaben „Sajin“, „Aleph“ und „Beth“ zusammensetzt. Bei diesen Buchstaben handelt es sich um jeweils „Einerzahlen“, die addiert den Zahlenwert „10“ ergeben und somit in die Dimension des „Zehnerbereichs“ überleiten.
 
Der Zahlenwert „10“ ist im hebräischen mit der „Hand – jād“ verbunden, die in sich das Potential „des Kleinen“ trägt, welches alles im Wort Gottes zusammenhält, um zur Erfüllung beizutragen (vgl. Matthäus 5,17-19).
 
Matthäus 5,17-19 (Rev. Elberfelder):
17 Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota (Anm.: griech. „iōta“ weist auf den zehnten hebräischen Buchstaben „jod“ mit dem Zahlenwert „10“ hin) oder ein Strichlein (Anm.: griech. „kerạịa – Haken, Horn“ und weist auf den hebräischen Buchstaben „jod“ mit dem Zahlenwert „10“ hin) von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
19 Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.
 
Hinter diesem Prinzip „des Kleinen“, das zum „Großen“ überleitet und mit der führenden Hand Gottes zur Versorgung (Anm.: Beute) verbunden ist, kann man einen Bezug zur Bibelstelle aus 1.Könige 17,2-6 erkennen. Dort wird uns davon berichtet, dass während einer Hungersnot der Prophet Elija von Gott dazu angewiesen wurde, sich nach Osten zu wenden, um an dem Bach Kerith, der zum Jordan fließt zu gehen. Darüber hinaus befahl der HERR den dort ansässigen Raben Elija mit Brot und Fleisch am Morgen und am Abend zu versorgen.
 
1.Könige 17,2-6:
2 Da kam das Wort des HERRN zu ihm: 3 Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt.
4 Und du sollst aus dem Bach trinken und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen.
5 Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt.
6 Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends und er trank aus dem Bach.
 
Die Erfordernis einer neuen Perspektive
 
Für uns als Volk Gottes wird deutlich, dass es gerade in herausfordernden Umständen erforderlich ist, unseren Blick zu wenden, was eine neue Perspektive bedeutet. Diese neue Sichtweise geht mit dem Beginn des neuen Tages der Wirtschaft einher, da die Sonne im Osten aufgeht und die meisten Menschen ihrer wirtschaftlichen Verantwortung am Tag nachgehen.
 
Darüber hinaus symbolisiert der Osten in einem prophetischen Kontext Regeneration und Erneuerung durch die Symbolik des neuen anbrechenden Tages, sowie die wiederkehrende Gegenwart der Sohnschaft Gottes in Kraft (vgl. Matthäus 24,27).
 
Matthäus 24,27:
27 Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein.
 
Das wird durch die Hinwendung des Propheten Elija nach Osten im Auftrag Gottes erkennbar.
Hierbei kommt es zur übernatürlichen Versorgung des Propheten gemäß dem Wort aus Matthäus 4,4, wo es heißt, „dass der Mensch nicht allein von Brot lebt, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes ergeht.“
 
Die Raben können in diesem Kontext für die Gegenwart von Engeln stehen, die das Wort Gottes (Anm.: Schriftrolle) in Form von Brot und Fleisch zu denen bringen, die geistlich gesinnt sind (vgl. Hesekiel 3,1; Jeremia 1,9; Offenbarung 10,10a i.V.m. 1.Korinther 2,12-14).
 
Hesekiel 3,1:
1 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, iss, was du vor dir hast! Iss diese Schriftrolle und geh hin und rede zum Hause Israel!
 
Jeremia 1,9:
9 Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
 
Offenbarung 10,10a:
10a Und ich nahm das Büchlein (Anm.: Schriftrolle) aus der Hand des Engels und verschlang es. …
 
1.Korinther 2,12-14:
12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.
 
Der Prophet Elija und der Prophet Jeremia
 
Interessant an dieser Stelle anzumerken ist, dass der Prophet Jeremia ein Mann aus dem Stamm Benjamin war (vgl. Jeremia 1,1) und Elija dasselbe geistliche Amt bekleidete wie Jeremia, woraus wir erkennen können, dass der „Wolf“ mit den „Raben“ zusammenarbeitet.
 
Wenn man über die Zusammenarbeit zwischen den Wölfen und Raben studiert, findet man heraus, dass in der Wildnis oder freien Natur Raben den Wölfen bei ihrer Jagd nach Beutetieren behilflich sind, indem diese bei Bedarf Angriffe auf die Beutetiere fliegen, um den Wölfen zu zeigen, dass sich in der Region geeignete Beutetiere befinden.
 
Ebenso zusammenhängend errichten Raben häufig ihre Nester in der Nähe der Wolfsunterkunft, so dass die jungen Wolfswelpen auf diese Weise mit den Raben und ihrem Ruf vertraut werden, was sie während ihres Heranwachsens prägt und ihnen später bei der Jagd hilft.
 
Daraus wird deutlich, dass diese Art von Symbiose zwischen Wolf und Raben den Ausspruch des Segens von Jakob beinhaltet, der gegenüber seinem Sohn Benjamin vom Beutemachen eines Wolfes am Morgen und am Abend sprach. Auch die Raben versorgten Elija zu diesen Zeitpunkten, wobei die Raben keine Beute machten, sondern in Form der „dienstbaren Geister“ den Propheten unterstützten, indem sie ihm Brot und Fleisch brachten (vgl. Hebräer 1,14).
 
Hebräer 1,14:
14 Sind sie (Anm.: die Engel) nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?
 
Das Brot kann in diesem Kontext ebenfalls als die grundlegende Wahrheit des Wortes Gottes (Anm.: griech. lọgos) und das Fleisch als die offenbarende Wahrheit des Wortes Gottes (Anm.: griech. rhẹma) verstanden werden.
 
Um diese Symbiose zwischen den Raben und dem Wolf tiefer zu verstehen, hilft uns zu wissen, dass im Wort Gottes eine Kelter des Wolfes und ein Felsen des Raben genannt sind, bei denen es sich aus einer erlösten Perspektive um die Umwandlung in Form von geistlicher Erneuerung handelt, die mit der Niederlegung des eigenen Willens in Christus Jesus verbunden ist (vgl. Richter 7,25a).
 
Richter 7,25a:
25a Und sie -die Ephraimiter- fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb (Anm.: Rabe) und Seeb (Anm.: Wolf), und erschlugen Oreb am Felsen Oreb und Seeb bei der Kelter Seeb …
 
Kooperation mit dem Bereich der dienstbaren Engel
 
Demnach sind wir als prophetisches Volk Gottes in dieser Zeit dazu ermutigt, feinfühlig für die Unterstützung der Engel zu sein, die von Gott beauftragt sind. Er stellt sie uns zur Verfügung, um uns in unseren Lebensumständen mit dem ausgesandten Wort Gottes zu unterstützen, so dass wir an Glauben zunehmen und unseren Weg in fester Zuversicht mit Christus Jesus fortsetzen.
 
Wer mehr zu dem Bereich von dienstbaren Engeln im Auftrag des HERRN erfahren möchte, ist ermutigt sich hier ergänzend in dieser Botschaft „Dienende Engel, die Hilfe bringen“  mit dem Bereich vertraut sowie mit dem Willen Gottes darin eins zu machen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm