Die „anderen” Engel

Das Volk Gottes bewegt sich weiter mit Jesus Christus und im Zentrum des Willens Gottes sowie der darin befindlichen Ernte voran. Währenddessen dürfen wir zuversichtlich sein, dass der HERR uns mit der Gegenwart seiner Engel, die die „Anderen“ genannt werden in Berührung bringt. Diese Engel sind aus verschiedenen Ebenen des Geistes ausgesandt, um den Willen Gottes zu vollziehen (vgl. Offenbarung 14,6a.8a.9a.15a.17a.18a).
 
Offenbarung 14,6a.8a.9a.15a.17a.18a:
6a Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, …
8a Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: …
9a Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: …
15a Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: …
17a Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, …
18a Und ein andrer Engel kam vom Altar, …
 
Die Begründung liegt darin, dass der Prozess der geistlichen Ernte mit dem Wirken der von Gott gesandten Engel einhergeht, da Gott Geist ist und deren Gegenwart Winde sind. Diese werden von Gott ausgesandt für diejenigen, die das Heil ererben sollen (vgl. Matthäus 13,39b i.V.m. Offenbarung 14,15; Hebräer 1,7.14).
 
Matthäus 13,39b:
… 39b Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel.
 
Offenbarung 14,15:
15 Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden.
 
Hebräer 1,7.14:
7 Von den Engeln spricht er zwar (vgl. Psalm 104,4): „Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen“, …
14 Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?
 
Die Engel in der Dynamik des Klangs der „siebenten Posaune“
 
Diese Engel stehen im Zusammenhang mit der Dynamik des Klangs „der siebenten Posaune“, die einen vorherigen Zeitzyklus abschließt und in einen neuen Zeitzyklus überleitet (vgl. Offenbarung 11,15a).
 
Offenbarung 11,15a:
15a Und der siebente Engel blies seine Posaune; …
 
Um dies zu verstehen, ist es wichtig, dass wir die biblischen Zeitzyklen des Segens und der Erlösung anerkennen. Der Erlösungszyklus beginnt mit dem biblischen Monat Abib/Nissan und der siebente biblische Monat ist darin Tischri/Ethanim, der gleichsam das neue biblische Jahr innerhalb des Segenszyklus Gottes einleitet.
 
In diesem siebenten Monat liegt der Tag des Lärm- und Trompetenblasens, um den beginnenden Segenszyklus feierlich einzuläuten, was demnach eine besondere Bedeutung bezüglich der neuen Zeitphase aufzeigt (vgl. 3.Mose 23,24).
 
3.Mose 23,24:
24 Sage zu den Israeliten: Am ersten Tage des siebenten Monats sollt ihr Ruhetag halten mit Posaunenblasen zum Gedächtnis, eine heilige Versammlung.
 
Diese neue Zeitphase geht einher mit der Furcht des HERRN, da der Tag des Lärmblasens in die Zeit der „Tage der Ehrfrucht Gottes“ überleitet. Darüber hinaus ist diese Zeitphase eng verbunden mit der Kraft des Wortes Gottes, das wie ein lebendiges, scharfes und zweischneidiges Schwert ist, dessen Zweischneidigkeit ihren Sitz in den Schätzen des Gesalbten, Christus, also seiner tiefen Weisheit und Erkenntnis hat (vgl. Hebräer 4,12; Epheser 7,17 i.V.m. Kolosser 2,3)
 
Hebräer 4,12:
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
 
Epheser 6,17:
… 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
 
Kolosser 2,3:
...3 in welchem (Anm.: Christus) verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Innerhalb dieses siebenten Klangs manifestiert sich die Bewegung des „ewigen Evangeliums“, das sich im mittleren Himmel zwischen Himmel und Erde abspielt, wo sich Satan der Prinz der Lüfte befindet (vgl. Epheser 2,2).
 
Epheser 2,2:
… 2 in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.
 
Dieser siebente Klang dient dazu, um den Bereich des Widersachers mit der ewigen Wahrheit des Evangeliums zu erschüttern, indem er die Bewohner der Erde mit der Kraft dieser Wahrheit in Berührung bringt. Dabei geht es Gott darum, diesen Bewohnern die Möglichkeit zu eröffnen zu einem Anbeter des Vaters im Geist und in der Wahrheit zu werden (vgl. Offenbarung 14,6-7 i.V.m. Johannes 4,23).
 
Offenbarung 14,6-7:
6 Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.
7 Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!
 
Johannes 4,23:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
 
Der Engel und das ewige Evangelium
 
Der Ausdruck „ewiges Evangelium“ beinhaltet, dass das Evangelium der Gnade Gottes kein Instrument ist, das dazu bestimmt wäre, ein Programm zu ersetzen, das durch die falsch gepredigte, billige Gnade pervertiert wurde. Vielmehr ist es ewig existent so wie die Ewigkeit selbst und bringt den Menschen durch göttliche Gerechtigkeit ewige Freude, Frieden und Hoffnung.
 
Da Satan der Fürst ist, der in der Luft herrscht und der erste „andere“ Engel in diesem Geistbereich im mittleren Himmel präsent ist, um das ewige Evangelium zu verkünden, folgt aus seiner Verkündigung die Konsequenz, dass Satan mit seinen Kräften in seiner Position erschüttert wird, so wie es der Prophet Haggai prophezeite (vgl. Haggai 2,6 i.V.m. Hebräer 12,26-27).
 
Haggai 2,6:
6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Es ist nur noch eine kleine Weile, so werde ich Himmel und Erde, das Meer und das Trockene erschüttern.
 
Hebräer 12,26-27:
26 Seine Stimme hat zu jener Zeit die Erde erschüttert, jetzt aber verheißt er und spricht (vgl. Haggai 2,6): „Noch einmal will ich erschüttern nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel.“
27 Dieses „Noch einmal“ aber zeigt an, dass das, was erschüttert werden kann, weil es geschaffen ist, verwandelt werden soll, damit allein das bleibe, was nicht erschüttert werden kann.
 
Der Aufruf dieses Engels ist der, Gott zu fürchten und ihm die Ehre zu geben, der Himmel, Erde, Meer und die Wasserquellen gemacht hat, was nochmals die Auswirkung des Klangs der siebenten Posaune verbunden mit der Zeitphase der „Tage der Ehrfurcht“ verdeutlicht.
 
Darüber hinaus ruft der Engel in einen Regierungsbereich von Anbetung, wo es um:
 
1. den Regierungsbereich Gottes, dem Himmel,
2. den Regierungsbereich der Ekklēsia auf der Erde,
3. die Königreichsregierung und Herrlichkeit in der Endzeit, dem Meer (vgl. Habakuk 2,14),
4. den Regierungsbereich innerhalb der Schätze und Geheimnisse in Christus in Form von Weisheit und Erkenntnis, den Wasserquellen (vgl. Kolosser 2,3)
 
geht. Dieser Anbetungsbereich kommt einer geöffneten Tür gleich, der mit dem Klang der Urteile Gottes über das „babylonische System“ auf der Erde verknüpft ist. Darüber hinaus trägt er für uns ein tieferes Verständnis über die Zusammenarbeit von neuen Engelseinheiten, die Gott bereithält, um mit der Ekklēsia bzw. dem Leib Jesu auf der Erde zusammenzuwirken. (vgl. Offenbarung 14,8).
 
Offenbarung 14,8:
8 Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker.
 
Dieses Zusammenwirken zwischen dem Leib Jesu und dem „anderen“ Engel sowie den darauffolgenden „anderen“ Engeln in den verschiedenen Ebenen des Geistes gründet auf der Intensität der Nähe Gottes.
 
Je näher sich die Engel zu Gott befinden, umso höher sind sie geistlich positioniert und wirken durch die Befehle Gottes auf eine untergeordnete Ebene des Geistes ein, so dass es zur Umsetzung des Befehls Gottes in der jeweiligen Ebene kommt (Anm.: Tempel, Altar, …; vgl. Offenbarung 14,15-19a).
 
Offenbarung 14,14-19a:
14 Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke (Anm.: Dimension des Glaubens; vgl. Hebräer 12,1). Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn (Anm.: im Glauben wandelnder Leib Jesu auf Erden); der hatte eine goldene Krone (Anm.: Siegeskranz => Überwinder) auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel.
15 Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel (Anm.: Beziehungsebene mit Gott) und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden.
16 Und der auf der Wolke saß, setzte seine Sichel an die Erde und die Erde wurde abgeerntet.
17 Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, der hatte ein scharfes Winzermesser.
18 Und ein andrer Engel kam vom Altar (Anm.: Bereich des Herzens Gottes), der hatte Macht über das Feuer und rief dem, der das scharfe Messer hatte, mit großer Stimme zu: Setze dein scharfes Winzermesser an und schneide die Trauben am Weinstock der Erde, denn seine Beeren sind reif!
19a Und der Engel setzte sein Winzermesser an die Erde und schnitt die Trauben am Weinstock der Erde …
 
Die Transformation des Wortes Gottes und die scharfe Sichel
 
Innerhalb dieses Klangs der „Vervollständigung“, der siebenten Posaune, der die neue Phase ankündigt und die alte Zeitphase abschließt, kommt es zur Umwandlung des Wortes Gottes von einer Waffe zu einem scharfen Erntegerät. Das beinhaltet die Transformation von einem scharfen Schwert in eine scharfe Sichel, die zur Ernte bestimmt ist (vgl. Offenbarung 14,14-15.18).
 
Offenbarung 14,14-15.18 (Rev. Elberfelder Bibel):
14 Und ich sah: Und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer gleich einem Menschensohn, der auf seinem Haupt einen goldenen Siegeskranz und in seiner Hand eine scharfe Sichel hatte.
15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: Schicke deine Sichel und ernte! Denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist überreif geworden. …
18 Und ein anderer Engel, der Macht über das Feuer hatte, kam aus dem Altar hervor, und er rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit lauter Stimme zu und sprach: Schicke deine scharfe Sichel und lies die Trauben des Weinstocks der Erde! Denn seine Beeren sind reif geworden.
 
Dieser Umwandlungsprozess entspricht der Aussage aus Jesaja 2,4a, worin es deutlich heißt:
 
„Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen … „
 
Das bedeutet nicht, dass sich die Wahrheit des Wortes Gottes ändert, sondern vielmehr von einer singulären in eine plurale Dynamik wechselt, was den Einwirkungsbereich der Wahrheit des Wortes Gottes auf eine Person hinzu den Einwirkungsbereichen über Nationen umfasst.
 
Somit gleicht der damit verbundene Erntevorgang dem Wurf einer Sichel, die sich wie ein Bumerang im Geistbereich über der Erde bewegt und zu ihrem jeweiligen „Werfer“ in die Hand zurückkommt.
 
Es ist eine Dynamik von Konfrontation, Dienerschaft und Kampf, so wie die Hand des Werfers zuerst den Bumerang umschließt, um sich dann zu öffnen und beim Fang wieder zu schließen.
 
Dieser geistliche Erntevorgang geht einher mit der Kraft der Urteile des HERRN, die sich auf dem Fundament der Gnade Gottes gründet und Gerechtigkeit auf der Erde hervorbringt (vgl. Jesaja 26,9b).
 
Jesaja 26,9b:
… 9b Denn wenn deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.
 
Diese zwei scharfen „Sicheln“, so wie sie in Offenbarung 14,14-15.18 genannt werden, kommen dem Beginn sowie dem Ende der Mondphase gleich, die auf die Bedeutung von Christus und den Vater als dem Alpha und Omega sowie Beginn und Ende hinweisen.
 
Darüber hinaus rufen diese „Sichelphasen“ dazu auf, das Ziel richtig zu setzen und die Reflexion der jeweiligen abgeschlossenen Phase zu integrieren. Somit geht es um den Aufruf einer Strategieentwicklung zur Frucht sowie die Entwicklung einer Erntestrategie.
 
Anhand dieser zwei „Sichelphasen“ erkennen wir als Heilige das Königtum Gottes in Form des Angesichts des Löwen und das Priestertum Gottes in Form des Angesichts des Stiers, indem wir diese mit der rechten und linken Seite in Verbindung bringen können (vgl. Hesekiel 1,10).
 
Hesekiel 1,10:
10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren.
 
Hierbei geht es unter anderem um die vollständige Gegenwart der Herrlichkeit Gottes, repräsentiert zum einen durch die rechte Seite, dem Süden als höchsten Stand der Sonne, und zum anderen seine Geheimnisse, repräsentiert durch die linke Seite, dem Norden als der Sitz der „Dunkelheit“, die im Sohn Gottes verborgen liegen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm