Der vorbereitete Platz für den Geist der Prophetie

Der durch die Gemeinde zur Verfügung gestellte Raum
 
Unser himmlischer Vater besitzt ein prophetisches Wesen, was sich durch die Präsenz der vielen Augen in seinem Thronsaal offenbart. Aus diesem Grund möchte ich auf die Bedeutung des zur Verfügung gestellten Raums für den Geist der Prophetie durch die Gemeinde Jesu eingehen (vgl. Hesekiel 10,12; Offenbarung Offenbarung 19,10e).
 
Hesekiel 10,12:
12 Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren voller Augen um und um bei allen vieren.
 
Offenbarung 4,6:
6 Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten.
 
Offenbarung 19,10e:
… 10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
 
Der Prophet Elischa in Schunem
 
In 2.Könige 4,8-11 wird uns davon berichtet, dass sich der Prophet Elischa an einem bestimmten Tag auf den Weg nach Schunem (Anm.: bedeutet „zwei Ruheorte“) machte und eine wohlhabende verheiratete Frau antraf, die ihn dazu nötigte bei ihr zu essen, was er tat. Jedes Mal, wenn der Prophet auf seinem Weg wiederkehrend nach Schunem kam, kehrte er bei der vornehmen Frau ein und aß bei ihr.
 
2.Könige 4,8:
8 Und es begab sich eines Tages, dass Elisa nach Schunem ging. Dort war eine reiche Frau; die nötigte ihn, dass er bei ihr aß. Und sooft er dort durchkam, kehrte er bei ihr ein und aß bei ihr.
 
Die Wahrnehmung der prophetischen Salbung
 
Da diese vornehme Frau die prophetische Salbung, die auf Elischa ruhte, erkannte, wurde es ihr ein Anliegen gemeinsam mit ihrem Mann für den Propheten einen erhöhten Raum zu schaffen mit
einem Bett (Anm.: in der Ruhe Gottes verbleiben, um Land einzunehmen), einem Tisch (Anm.: in der Gemeinschaft mit Gott zu verbleiben, um gestärkt im Auftrag weiter voranzugehen),
einem Stuhl (Anm.: sich der Regierungsherrschaft in Jesus Christus bewusst zu sein) und
einem Leuchter (Anm.: die Bereitschaft von Gott gegebene Verantwortung zu tragen, um Wegweisung/Offenbarung zu geben).
In diesem eingerichteten Raum konnte er bei der Durchreise einkehren, so dass sie ihn bei sich beherbergten.
 
Der erhöhte Raum
 
Das hebräische Wort für den „erhöhten Raum“ ist „'ălîjāh“ und bedeutet „Obergemach, Raum im Oberstock“. Es kommt von dem hebräischen Wurzelwort „'ālāh“ und bedeutet „hinaufgehen, aufsteigen“.
Das eingerichtete Obergemach für Elischa war ein Ort des Übergangs, um gestärkt zu werden, weil es heißt, dass Elischa auf der Durchreise war und dort versorgt wurde als auch zur Ruhe kam.
 
2.Könige 4,9-11:
9 Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe, ich merke, dass dieser Mann Gottes heilig ist, der immer hier durchkommt.
10 Lass uns ihm eine kleine Kammer oben machen und Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hinstellen, damit er dort einkehren kann, wenn er zu uns kommt.
11 Und es begab sich eines Tages, dass Elisa dort einkehrte und sich oben in die Kammer legte und darin schlief.
 
Demnach wird deutlich, dass die vornehme Frau den Propheten veranlasste, persönlich aktiv zu werden, indem er an einen höheren Ort gehen musste. Bei den zuvor in der Vergangenheit erfolgten Begegnungen mit der Schunemiterin hielt sich der Prophet an einem niedrigeren Ort (Anm.: im unteren Teil ihres Hauses) auf.
 
Die Aufgabe der Gemeinde Jesu, Propheten und die Phase des Übergangs
 
Auf die Weise wie die vornehme Frau mit ihrem Ehemann ein Obergemach für den Propheten bereit stellte, sollte es auch für uns als Gemeinde Jesu die Aufgabe sein, den prophetischen Geist des HERRN nicht auszulöschen, sondern vielmehr dazu beizutragen, dass er an Stärke unter uns zunimmt und auf uns ruht (vgl. 1.Thessalonicher 5,19-20 i.V.m. Jesaja 61,1a).
 
1.Thessalonicher 5,19-20:
19 Den Geist dämpft nicht.
20 Prophetische Rede verachtet nicht.
 
Jesaja 61,1a:
1a Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, …
 
Wir sollten uns als Heilige dessen bewusst sein, dass Propheten besonders in Übergangszeiten eine wichtige Rolle spielen, weil sie den Aufruf zu einem lebendigen Opfer tragen, was den „vernünftigen“ Gottesdienst beinhaltet (vgl. Jesaja 55,7 i.V.m. Römer 12,1; Jakobus 4,8).
 
Jesaja 55,7:
7 Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.
 
Römer 12,1:
1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.
 
Jakobus 4,8a:
8a Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen.
 
Anbetung mit geistlichem Verständnis und Offenbarung
 
Ein lebendiger bzw. vernünftiger Gottesdienst trägt den Ausdruck von Anbetung, die mit geistlichem Verständnis und Offenbarung erfolgt. Es ist der Geist der Weisheit und der Offenbarung, die dazu führen, den HERRN mehr zu erkennen (vgl. Epheser 1,17).
 
Epheser 1,17:
… 17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen.
 
In Bezug auf die vornehme Frau aus 2.Könige 4 bedeutet das, dass sie ein Verlangen nach mehr Weisheit und Offenbarung hatte, indem sie dem Propheten ihr gegenwärtiges Potential von Nahrung (vgl. Matthäus 4,4 i.V.m. Johannes 6,32-35a) zur Verfügung stellte, der den Geist des Propheten erstarken ließ.
 
Matthäus 4,4:
4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (vgl. 5.Mose 8,3): „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“
 
Johannes 6,32-35a:
32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.
33 Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.
34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot.
35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens.
 
Aufgrund dessen wurde ihm möglich, sie prophetisch zu unterweisen und neues Leben hervorzubringen (vgl. 2.Könige 4,16a.17).
 
2.Könige 4,16a.17:
16a Und er sprach: Um diese Zeit übers Jahr sollst du einen Sohn herzen. …
17 Und die Frau ward schwanger und gebar einen Sohn um dieselbe Zeit übers Jahr, wie ihr Elisa zugesagt hatte.
 
Die Schunemiterin verstand das göttliche Prinzip des übernatürlichen Lohns, der mit der jeweiligen Salbung verwoben ist (vgl. Matthäus 10,41). Dieses Verständnis von dem von Gott errichteten Prinzips wird der Gemeinde Jesu helfen, in ihre Verheißung für die jeweilige Zeit eintreten zu können.
 
Matthäus 10,41:
41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen.
 
Fazit
 
Aus dem Aktivwerden des Propheten Elischa im Haus der Schunemiterin wird für uns deutlich, dass zuerst Gottes Wort (Anm.: Brot) in unserem Leben sowie ein geistliches Verlangen nach mehr von Gottes prophetischer Gegenwart (Anm.: Geist der Prophetie) vorhanden sein sollte, damit wir befähigt sind, die prophetische Zunahme seines Wesens zu erleben und neue Verantwortung für die Zukunft in Empfang zu nehmen.
 
Die vier Wesen vor dem Thron Gottes, die auf ihrem gesamten Körper, ihrem Rücken, ihren Händen, ihren Flügeln sowie den Rädern voll mit Augen bedeckt sind, stellen ebenfalls eine Aufforderung dar, ein Leben im prophetischen Wesen Gottes zu führen.
 
Dieses Leben beinhaltet, den Geist der Prophetie mit der uns jeweiligen zugeteilten Salbung zu verbinden, um aus Offenbarungserkenntnis im Geist zu handeln und darin voranzugehen (vgl. Hesekiel 10,12; Offenbarung 4,6; Offenbarung 19,10e).
 
Hesekiel 10,12:
12 Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren voller Augen um und um bei allen vieren.
 
Offenbarung 4,6:
6 Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten.
 
Offenbarung 19,10e:
… 10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm