Die lebendige Beziehung mit Gott dem Vater

Die lebendige Beziehung mit Gott
 
Mit dem himmlischen Vater zu leben, ist eine lebendige Beziehung, die wahre geistliche Liebe (Anm.: „agąpē“) bedeutet. Diese göttliche Liebe drückt sich in der Anbetung zu ihm im Geist und in der Wahrheit aus (vgl. Johannes 4,23-24 i.V.m. Matthäus 22,37-38).
 
Johannes 4,23-24:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Matthäus 22,37-38:
37 Jesus aber antwortete ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.“ (vgl. 5.Mose 6,5)
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
 
Die Berührung durch die himmlische Vaterschaft
 
Wenn wir uns dem Vater in Jesus Christus im Geist und in der Wahrheit nähern (vgl. Johannes 14,6), hat das zur Folge, dass Gott unser inneres Wesen (Anm.: Geist und Seele) mit seiner himmlischen Vaterschaft berührt, um unseren Geist sowie unsere Seele mit seiner göttlichen Liebe (Anm.: „agąpē“) auszufüllen.
 
Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
 
Diese Ausfüllung beinhaltet, dass Gott, der himmlische Vater die Atmosphäre unseres Geistes sowie die unserer Seele betritt, weil er Geist ist.
 
Das Betreten Gottes der zwei unsichtbaren Ebenen unseres inneren Wesens kommt seiner heimsuchenden Gegenwart zur Zeit der Vollendung der Stiftshütte sowie der des Tempels gleich. Mose konnte zuvor nicht in die Stiftshütte eintreten und die Priester zur Zeit Salomos, nachdem sie aus dem Heiligen des Tempels gingen (Anm.: Gott in unserer Seele – (Wille, Gefühl und Verstand) Raum schaffen, damit er uns heimsucht und neu ausrichtet), konnten diesen nicht betreten (vgl. 2.Mose 40,33-35; 1.Könige 8,10-11).
 
2.Mose 40,33-35:
33 Und er richtete den Vorhof auf rings um die Wohnung und um den Altar und hängte die Decke in das Tor des Vorhofs. Also vollendete Mose das ganze Werk.
34 Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung.
35 Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des HERRN die Wohnung erfüllte.
 
1.Könige 8,10-11:
10 Als aber die Priester aus dem Heiligen gingen, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN, 11 sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN.
Die Ausfüllung Gottes beinhaltet den Zustand der göttlichen Einheit im Geist, von der Jesus Christus sprach als er dafür betete (vgl. Johannes 17,21-23).
 
Johannes 17,21-23:
… 21 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, 23 ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.
 
Die Sünderin und Jesus Christus
 
Im Zusammenhang mit dem Ausdruck der wahren Liebe dem HERRN gegenüber, soll uns die Begegnung der Sünderin mit Jesus Christus dienen, die Jesus mit ihrem Salböl salbte, so wie es die Bibelstelle aus Lukas 7,36-38 offenbart.
 
Lukas 7,36-38:
36 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, bei ihm zu essen. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und setzte sich zu Tisch.
37 Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Als die vernahm, dass er zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Glas mit Salböl 38 und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit Salböl.
 
Diese Sünderin hörte, dass sich Jesus in ihrer Stadt als Gast in einem religiösen Umfeld aufhielt, um auch dort Menschen mit der Liebe seines Vaters zu erreichen.
 
Aufgrund dieser Nachricht, machte sie sich auf den Weg, um näher in die Gegenwart des Sohnes Gottes zu gelangen, den sie aufrichtig und in Reinheit liebte. Sie glaubte, dass Jesus der Sohn Gottes war, was darin deutlich wird, dass sie sich ihm trotz des religiösen Einflussbereiches näherte (vgl. Lukas 7,37).
 
Da die Sünderin befähigt war zu hören, wo sich Jesus aufhielt und sich daraufhin in seine Gegenwart begab, deutet das auf eine himmlische Zugehörigkeit hin, der sie sich im Glauben bewusst war (vgl. Johannes 10,27).
 
Johannes 10,27:
27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; …
 
Sie hatte einen Plan, mit dem sie Jesus überraschen wollte. Es war ein Plan, der aus Liebe (Anm.: agąpē“ => die göttliche Liebe) in ihrem Herzen zu Jesus entstand. Das geplante Vorgehen der Sünderin enthält eine Strategie, die dazu aufruft, tiefer in die Liebe des himmlischen Vaters und seine Gegenwart einzutreten (vgl. Johannes 3,16).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott (Anm.: der Vater) die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Die Phasen der Annäherung und die aufrichtige Herzenshaltung
 
Die Sünderin ging in folgenden Schritten vor:
 
  1. Sie hörte von Jesus. => Die Wahrnehmung seiner Gegenwart
  2. Sie näherte sich der Gegenwart von Jesus. => Das Hinzutreten in seine Gegenwart.
  3. Sie trat von hinten an Jesus heran. => Die Bereitschaft Jesus durch Hingabe zu „überraschen“
  4. Sie benetzte mit ihren Tränen die Füße Jesu. => Ablegung der eigenen Vision für seine Wege
  5. Sie trocknete die Füße Jesu mit ihrem Haar. => Aufnahme der hohen Wege/Pläne Gottes im Verstand
  6. Sie küsste die Füße Jesu mit ihrem Mund. => Bereitschaft von den hohen Wegen Gottes zu sprechen (vgl. Jesaja 55,8-9)
  7. Sie salbte die Füße Jesu (vgl. Lukas 7,37-38) => Übereinstimmung mit den hohen Wegen Gottes, um darin in der von Gott zugeteilten Salbung zu wandeln
Anhand dieser Annäherungsphasen wird deutlich, dass die Sünderin Jesus mit einer aufrichtigen Herzenshaltung liebte.
 
Jesus sagte, dass der Ausdruck von Gehorsam die Liebe zu ihm gegenüber offenbart (vgl. Johannes 14,23).
 
Johannes 14,23:
23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
 
Demnach drückte die Sünderin ihre Liebe zu Jesus Christus durch ihre Annäherung aus.
 
Zur Zeit ihrer Annäherung hatte die Sünderin Jesus Christus noch nicht in ihrem Herzen, jedoch wurde sie von der Kraft des Vaters zu Jesus Christus gezogen (vgl. Johannes 6,44 i.V.m. Römer 5,8).
 
Johannes 6,44:
44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
 
Römer 5,8:
8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
 
Das Ziehen des Vaters zu Jesus Christus
 
Da der Heilige Geist zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf der Erde ausgegossen war und die Sünderin furchtlos in das religiöse Umfeld des Pharisäers eintrat, wird deutlich, dass es sich bei der Kraft des Vaters um den Heiligen Geist handelte, der die Sünderin zu Jesus Christus zog. Er half ihr dabei, ihren Plan des Ausdrucks ihrer Liebe Jesus gegenüber zu offenbaren. Die Begründung liegt darin, weil es der Heilige Geist ist, in dem man ausruft: “Abba, lieber Vater!“ (vgl. Römer 8,15)
 
Römer 8,15:
15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
 
Die Sünderin überraschte Jesus
 
Die Sünderin ließ sich von keiner religiösen Macht bzw. einem Geist von Gesetzlichkeit (Anm.: allein aus Taten gerecht zu werden) aufhalten, die Gegenwart des lebendigen Wortes Gottes zu erleben!
 
Sie durchstach mit der wahren Hingabe in ihrem Herzen die religiöse Atmosphäre und überraschte Jesus, indem sie von hinten an ihn herantrat und ihm mit ihrer Hingabe diente.
Ihre Hingabe führte dazu, dass Jesus begann zu seinem Gastgeber, dem Pharisäer Simon über die Bedeutung von wahrer Hingabe und Gastfreundschaft (Anm.: Beziehung) zu predigen (vgl. Lukas 7,39-47).
 
Lukas 7,39-47:
39 Als aber das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.
40 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sag es!
41 Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig.
42 Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er es beiden. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben?
43 Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er am meisten geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.
44 Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet.
45 Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen.
46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt.
 
Wahre Anbetung
 
In Johannes 4,23 sprach Jesus zur Samariterin, dass die Zeit gegenwärtig ist, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden.
 
Johannes 4,23:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
 
Diese Anbetung, von der Jesus hierin sprach, beinhaltet die Hingabe zu Gott, dem Vater im Geist sowie den Wandel in seinem Wort, was allein Wahrheit ist.
 
Das Lobsingen zu Gott alleine, ohne im Wort Gottes zu wandeln, führt dazu, dass der Lobpreis einen Klang trägt, den Gott nicht annehmen kann (vgl. Amos 5,22-24).
 
Amos 5,22-24:
22 Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen.
23 Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!
24 Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.
 
Jesus Christus sprach in Johannes 4,23 nicht von Anbetern, sondern von wahren Anbetern, die den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Im Geist und in der Wahrheit
 
Diese zwei wichtigen Eigenschaften betrachte ich als zwei Beine, mit denen sich ein Mensch im Leben beständig von einem Ort zu einem anderen Ort vorwärtsbewegt.
Weiterhin ist es kein Zufall, dass Gott dem menschlichen Körper viele Dinge doppelt zugeteilt hat (wie z.B. zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, zwei Arme, zwei Hände, zwei Beine, zwei Füße, …).
 
Anhand dieser Zuteilung sehe ich einen Bezug zur wahren Anbetung im Geist und der Bedeutung gemäß dem Wort Gottes (Anm.: Wahrheit) zu leben.
 
Nur auf diese Weise wird unser beständiger Wandel im Glauben mit dem himmlischen Vater für die Menschen in der Welt erkennbar. Der beständige Wandel in der wahren Anbetung zum Vater im Geist und in der Wahrheit schließt einen unbeständigen bzw. unabhängigen geistlichen Lebensstil gegenüber dem Wort Gottes aus.
 
Wahre Anbetung beinhaltet sich in Jesus Christus dem himmlischen Vater zu nähern, um ihn mit dem Ausdruck von Lobpreis im Geist zu küssen. Das beinhaltet zugleich auch vollkommene Hingabe und Verehrung dem HERRN gegenüber.
 
Wahre Hingabe in Jesus Christus dem himmlischen Vater gegenüber trägt ein weitreichendes Zeugnis, das von der Gegenwart bis hinein in die Zukunft reicht, um Menschen auf die wahrhaftige Liebeshaltung dem HERRN gegenüber hinzuweisen (vgl. Matthäus 26,13).
 
Matthäus 26,13:
13 Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.
 
Bei wahrhaftiger Anbetung geht es nicht darum, ob Gott etwas für jemanden tut oder nicht, sondern es handelt sich hierbei um wahre Hingabe, die ein Ausdruck des Vertrauens und Verehrung Gott gegenüber ist.
 
Diese Hingabe umfasst demnach ein inneres Ausgießen vor dem HERRN, was jede unaufrichtige oder kompromittierte Haltung entsprechend auflöst und ein geheiligtes Leben, das unabhängig von der Anerkennung von Menschen geführt wird, zur Folge hat.
 
Nur diese tiefgreifende Erfahrung der Liebe des himmlischen Vaters stellt Geist und Seele so wieder her, dass der Mensch als Kind bzw. Sohn Gottes sich selbst hingebend reinigt, um wahrhaftig anzubeten, was die Beziehung zu Gott als dem ewigen Vater vertieft.
 
1.Johannes 3,2-6:
2 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3 Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.
4 Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht.
5 Und ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde.
6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm